Rechtspsychologie Studium
Die Rechtspsychologie ist ein spezieller Schwerpunktbereich der Psychologie. Nach dem Rechtspsychologie Studium hast Du beispielsweise die Möglichkeit, bei Gericht zu arbeiten, psychologische Gutachten zu erstellen und damit zu zeigen, ob ein Angeklagter schuldfähig ist oder nicht. Dazu erlangst Du Kenntnisse aus unterschiedlichen Fachbereichen wie der Psychologie, den Rechtswissenschaften oder der Medizin. Zusätzlich erwarten Dich Schwerpunkte wie die forensische Psychologie.
Welche Studieninhalte erwarten mich?
Die Rechtspsychologie ist als Teildisziplin im Bachelor Studium der Psychologie vertreten. Im Master Studiengang hast Du dann die Möglichkeit, Deine Kenntnisse zu vertiefen und Dich auf diesen Bereich der Psychologie zu spezialisieren. Aufgeteilt in die Bereiche Forensische Psychologie und Kriminalpsychologie, erwirbst Du in erster Linie rechtswissenschaftliches und psychologisches Wissen. Du erlangst zum Beispiel die Fähigkeit, Menschen analysieren und einschätzen zu können. Um später als Rechtspsychologe arbeiten zu können, belegst Du im Studium unter anderem diese Kurse:
- Erhebung und Analyse von Daten
- Erstellen und Präsentieren von Gutachten
- Rechtswissenschaften
- Rechtspsychologische Diagnostik
- Schuldfähigkeit und Kriminalprognose
- Aussagepsychologie
- Prävention
- Forschungsmethoden
- Neurowissenschaften
- Medizin für Psychologen
Je nach Hochschule kannst Du entsprechend Deiner Interessen Schwerpunkte setzen und Dich beispielsweise intensiver in den Bereichen Begutachtung in Straf- und Zivilverfahren oder Psychologie im Straf- und Maßregelvollzug schulen.
Manche Hochschulen bieten den Studiengang als Doppelmaster an. Das heißt, dass Du Rechtspsychologie in Verbindung mit einem anderen Fach wie beispielsweise der Klinischen Psychologie und Psychotherapie studieren kannst. Auf welche Studiengänge dies zutrifft, erfährst Du bei der Studienberatung oder Du schaust in den Studienplan.
Beliebteste Studiengänge
Fragen & Antworten von Studierenden
Ablauf & Abschluss
Der Master Studiengang dauert rund 4 bis 6 Semester und startet meist zum Wintersemester. Dabei hast Du die Wahl, in Vollzeit oder berufsbegleitend zu studieren.
Das Rechtspsychologie Studium ist in verschiedene Module aufgeteilt, die logisch aufeinander aufbauen. In den ersten Semestern vermitteln Dir die Hochschulen Grundlagenkenntnisse. Im weiteren Verlauf Deines Studiums kannst Du Dich auf bestimmte Bereiche wie die forensische Psychologie spezialisieren. Je nach Hochschule leistest Du außerdem ein mehrmonatiges Praktikum zum Beispiel bei der Polizei ab, um Dein gewonnenes Wissen praktisch anzuwenden. Teilweise kannst Du auch Erfahrungen im Ausland sammeln.
Nachdem Du Deine Masterarbeit verfasst, abgegeben und bestanden hast, erhältst Du den akademischen Grad des Master of Science (M.Sc.).
Mit einem Master in der Tasche hast Du übrigens die Chance, Dich im Anschluss neben dem Job zum Fachpsychologen für Rechtspsychologie BDP/DGPs (Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V./Deutsche Gesellschaft für Psychologie e.V.) weiterzubilden. Nach bestandener Prüfung erhältst Du ein Zertifikat. In einigen Fällen kannst Du Dir die in Deinem Studium absolvierten Kurse auf die Weiterbildung anrechnen lassen.
Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen?
Der Studiengang Rechtspsychologie richtet sich an bereits berufstätige Psychologen, die sich weiterbilden möchten, und an Bachelor Absolventen der Psychologie. An einigen Hochschulen kannst Du den Master auch mit einem Bachelor Abschluss in einem verwandten psychologischen Fachbereich studieren. Wichtig ist, dass Du Dein grundständiges Studium mindestens mit der Note 2,5 oder besser abgeschlossen hast.
Teilweise haben einige Universitäten ein spezielles Auswahlverfahren. Darüber hinaus setzen manche Hochschulen eine Berufserfahrung von etwa einem Jahr voraus. Außerdem solltest Du beachten, dass manche Hochschulen recht hohe Studiengebühren erheben.
Ist Rechtspsychologie das richtige für mich?
Möchtest Du ein Rechtspsychologie Studium beginnen, solltest Du in erster Linie eine große Portion an Empathie mitbringen. Außerdem sind eine analytische Denkweise und ein gewisses mathematisches Talent von Vorteil. Darüber hinaus hilft Dir eine gute sprachliche Gewandtheit weiter. Der Bereich Recht hat schon immer Dein Interesse geweckt und Du schreckst auch nicht vor medizinischen Themen zurück? Dann könnte das Rechtspsychologie Studium etwas für Dich sein.
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Beruf, Karriere & Gehalt
- Beratungsstellen für Opfer von Straftaten
- Kliniken
- Strafvollzug und Maßregelvollzug
- Praxen und Institute
- Polizei
- Jugendgerichtshilfe
- Kriminologische Forschungseinrichtungen
Nach dem Rechtspsychologie Studium sind Deine beruflichen Aussichten gut, denn der Bedarf an Experten in den jeweiligen Einsatzbereichen steigt. Als Rechtspsychologe oder Rechtspsychologin hast Du die Möglichkeit, in mehreren Bereichen tätig zu sein:
- Beratungsstellen für Opfer von Straftaten
- Kliniken
- Strafvollzug und Maßregelvollzug
- Praxen und Institute
- Polizei
- Jugendgerichtshilfe
- Kriminologische Forschungseinrichtungen
Bekommst Du einen Job bei der Kriminalpolizei, besteht Deine Aufgabe beispielsweise darin, zu ermitteln, wie ein Verbrechen entsteht und wie man diese verhindern kann. Auch am Familiengericht ist eine Anstellung möglich. Hier bist Du im Fall einer Scheidung dafür zuständig, durch eventuelle Gespräche mit den Eltern und Kindern zu entscheiden, wer das Sorgerecht bekommt. Eine Sparte mit Zukunft ist auch die Wirtschaft, in der Du zum Beispiel für die Prävention von Verbrechen innerhalb der Wirtschaft sorgst. Hast Du Dich bei der Wahl des Schwerpunktes für die forensische Psychologie entschieden, bist Du vor Gericht dafür verantwortlich, die Glaubwürdigkeit von Zeugen oder die Verantwortungsreife jugendlicher Straftäter einzuschätzen.
Bei Deinem späteren Gehalt kommt es ganz entscheidend auf Deinen Abschluss, Deine Berufserfahrung und die Branche an, in der Du tätig bist. Als Berufseinsteiger mit Bachelor-Grad erhältst Du rund 2.500 €¹ brutto monatlich. Steigst Du mit einem Master in der Tasche in den Beruf ein, verdienst Du etwa 3.000 €¹ brutto. Je nach Arbeitgeber kann das Einkommen zu Beginn auch niedriger ausfallen. Möchtest Du beispielsweise eine Tätigkeit als Gutachter bei Gericht aufnehmen, verdienst Du ungefähr 2.700 €¹ brutto monatlich. In öffentlichen Einrichtungen wirst Du nach Tarif bezahlt. Arbeitest Du in einer Klinik, kannst Du auf Deinem Konto circa 3.000 €¹ brutto bis 5.100 €¹ pro Monat verbuchen. Bei Beratungsstellen liegt Dein Gehalt im Monat bei 2.500 €¹ brutto bis 5.200 €¹ brutto.
Wo kann ich Rechtspsychologie studieren?
Das Rechtspsychologie Studium ist speziell und deswegen bisher nur an wenigen Hochschulen in Deutschland zu finden. Sowohl Fachhochschulen als auch Universitäten bieten diesen Studiengang an. Studierende empfehlen vor allem die SRH Hochschule Heidelberg und die MSH Medical School Hamburg weiter.