Sehr durchwachsen an viele Stellen

Ich beende gerade das zweite Semester und somit den Teil des Studiums der sich in Hamburg befindet. Im dritten Semester geht es ins Ausland, bevor man im 4. Semester "nur noch" seine Masterarbeit schreibt.

Kurz zu mir. Ich habe bereits im Bachelor Immobilienmanagement im Schwerpunkt studiert und habe/hatte daher schon einige Vorkenntnisse u.a. auch durch Praktika und Werkstudentenstellen.

Entschieden habe ich mich für ein Studium an der ISM im Studiengang "M.Sc. Real Estate Management", weil mir im Kennenlerngespräch mit zwei Mitarbeitern der ISM überzeugend dargestellt wurde, was die ISM anbietet. Entscheidendes Argument war dabei für mich, die Akkreditierung des Studienganges mit RICS Zertifikat (bis jetzt verfügt meiner Kenntnis nach nur die IREBS über diese Zertifizierung - ist bei Bewerbungen und für das Ansehen im Ganzen sehr wertvoll).

Bis heute (1 1/2 Jahre später gab es diesbezüglich keine Rückmeldung und auf Nachfrage weicht man aus).

Dieser Sachverhalt spiegelt vieles wieder, wobei nicht alles schlecht ist, dass muss man ganz klar sagen.

Sehr positiv sind die Vielfalt, sowie aber auch gleichzeitig die Tiefgründigkeit der Studieninhalte. Über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg, werden in zwei Semestern insbesondere durch die Projektarbeiten, die einen hohen Praxisbezug herstellen, Inhalte sehr praxisnah vermittelt.
Gleichzeitig ist der Anspruch an die Studenten sehr hoch, was einerseits positiv ist, da man wirklich etwas lernt und auf der anderen Seite einen Beigeschmack hat, da es eine Werkstudententätigkeit schwer möglich macht.

Auf Grund der Tatsache, dass man immer wechselnd Unterricht hat (manchmal 3 mal die Woche, manchmal 5 Mal die Woche) und die Semesterferien gleichzeitig zu kurz sind ( ca. 6 Wochen) um ernsthaft Praktika machen zu können, ist es sehr schwer nebenher etwas zu machen.

Dabei ist es eben nicht nur der Unterricht als solcher, sondern auch die Vielzahl an Aufgaben so wie Prüfungsleistungen, die das Arbeitspensum deutlich erhöhen.

Wirklich negativ behaftet sind an dem Studiengang zwei Dinge.

1. Der inhaltlich qualitative Unterscheid der Dozenten geht weit über das "normale" Maß hinaus. Jeder hat seinen Lieblingsdozenten und präferiert unterschiedliche Stile, dass ist natürlich und ganz normal. Das manche Dozenten aber nicht wissen, was auf den Folien steht und deren Inhalte selbst nicht zu interpretieren wissen ist für eine private Hochschule, die etwas über 6.000€ für ein Semester in Rechnung stellt, dann doch etwas mau. Eben diese Dozenten haben es sich auch zur Gewohnheit gemacht eine kurze Begrüßung zur Eröffnung der Stunde zu halten und dann inhaltsleere und absolut sinnbefreite Präsentationen zum nächsten Mal in Auftrag zu geben, die den Eindruck erwecken, dass man selbst nicht so wirklich Lust hat...

2. Die zweite Sache, die aus meiner Sicht ein absolutes No-Go ist, ist das Verhältnis zwischen Anspruch an den Studenten und den eigenen Anspruch an Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit etc. Wie bereits angesprochen ist der Studiengang recht anspruchsvoll und es gibt eine hohe Fülle an Abgabeterminen usw. Umgekehrt wartet man auf die Benotung teils 12 Wochen. Bei einem Kurs von 8 Studenten etwas fragwürdig und nicht gerade hilfreich, wenn das Transcript of Record bei einer Bewerbung nicht vorliegt, da es noch keine oder kaum Noten gibt. On Top mussten Klausuren nochmals in Teilen bewertet werden, weil manche Dozenten nicht wussten welche Aufgabe, von wem kontrolliert werden sollte.

Wie gesagt, keiner ist perfekt, alle machen Fehler. Der Umgang damit hat mich in Teilen echt wütend gemacht..

Im Großen und Ganzen ist der Studiengang sehr lehrreich und es gibt (das muss man sagen) sehr starke Dozenten, insbesondere diejenigen die Jahrelang in UN wie E&Y, Alstria oder großen Architekten Büros gearbeitet haben. Auf der anderen Seite gibt es Mankos, die für viele aus dem Studiengang nicht zu verstehen und nachzuvollziehen sind.

Schlussendlich würde ich den Studiengang empfehlen, aber nicht die ISM.