Gut gedacht, komplett falsch umgesetzt

Ein ursprünglich Interessantes Studium, dass leider durch die Dozent*innen und durch die Organisation kaputt gemacht wird. Das Studium geht nur in die Breite ("Generalist*innenstudium") und gar nicht in die Tiefe. Von der Komplexität könnte jede*r Abiturient*in den Stoff verstehen. Die eigentliche Schwierigkeit liegt darin, dass die geballte Menge in sehr kurze Zeit den Studierenden reingezwängt werden soll. Häufig geht es nicht, um eine akademische Leistung, sondern nur darum, dass mit der Arbeit genügend Workload erreicht wird. Eine 60+ Stundenwoche ist keine Seltenheit.
In Wirtschaftsvorlesungen werden PPP vorgestellt, die vor der Ära Merkels erstellt wurden. 90 Minuten wird ein Vortrag gehalten, wie ein alter weißer Mann die Welt sieht. Wissenschaftliche Erkenntnisse oder Studien werden nicht besprochen, sondern nur die subjektive Sicht des Professors (an dieser Stelle muss ich wirklich nicht Gendern).
Die akademische Reife oder andere Kompetenzen, die in einem Studium vermittelt werden, werden nicht übermittelt. Es hat nichts mit einem Studium an einer Hochschule gemeinsam. Vom Aufbau ist dies mit einer Schule vergleichbar (obwohl uns in der Erstiwoche 2h lang die Unterschiede aufgezeigt wurden und uns das "richtige" Vokabular vorgestellt wurde).
Die Praxissemester sind sehr Glücksabhängig. Einige Ausbildungsleitungen sind motivationslos und per Mail nicht erreichbar, so dass die Anwärter*innen als billige Aushilfskraft angesehen werden können, die die übriggebliebene und angefallene Arbeit erledigen müssen.
Insgesamt ist es sehr schade, dass sich die Hochschule durch die Planung so sehr selbst zerstört. Es gibt gute Ansätze, die durch die falschen Personen und falscher Organisation kaputt gemacht werden.