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Guter Gedanke, schlecht umgesetzt

Psychologie (B.Sc.)

  • Studieninhalte
    4.0
  • Dozenten
    3.0
  • Lehrveranstaltungen
    3.0
  • Ausstattung
    2.0
  • Organisation
    1.0
  • Literaturzugang
    3.0
  • Gesamtbewertung
    2.7
UNTERRICHT
Die Uni Trier lässt regelmäßig deutlich mehr Studenten zu, als dass sie Kapazitäten für sie hätte (300 anstatt 150 WiSe2014; 400 anstatt 150 WiSe 2018). Das merkt man leider deutlich in der Auslastung der Seminare und Vorlesungen; Psychologie ist nicht der größte Studiengang an der Universität, deswegen sind die großen Hörsäle Fächern wie Jura und BWL vorenthalten und in Psychologie muss man sich oft in maßlos überfüllte Hörsäle quetschen und auf der Treppe sitzen.
Die Belegung der Seminare erfolgt durch Zufall, man 3 Prioritäten angeben, hat jedoch keine Sicherheit, eine dieser auch zu erhalten. Die Seminare sind ebenfalls überfüllt (30+ in jedem Seminar während meiner Studienzeit), die Dozenten damit überfordert und die Räume dafür nicht ausgelegt. Dieses Zufallssystem sorgt leider auch oft dafür, dass man nur ein Seminar oder kein Seminar bekommt und sich dadurch die Studienzeit verlängern kann - wir hatten in jedem Seminar mind. 2 Leute mit Härtefall und 7/8 Semester+ sitzen.
Die Professoren sind relativ jung und manche von ihnen noch sehr engagiert. Man merkt jedoch stark, dass die "älteren" Professoren/Dozenten deutlich mehr an der Forschung interessiert sind, als am Unterrichten und dies nur aus Zwang machen. Dadurch sind manche Vorlesungen mehr eine Qual als eine Freude. Die Statistik Vorlesungen sind jedoch sehr gut gemacht (In jedem Semester gibt es eine) und der Erwartungshorizont der Prüfungen gut erfüllbar.
Dass die Vorlesungen nicht aufgezeichnet werden müssen, ist etwas altertümlich, aber da die Universität da keinen Veränderungsbedarf sieht, muss man sich leider damit anfreunden... Für die Prüfungen reicht es zum Glück vollkommen aus, wenn man nur den Inhalt der Vorlesungsfolien lernt.

STUDIENINHALTE
Die Inhalte der Vorlesungen und der Seminare sind im Großen und Ganzen interessant ausgelegt. Allerdings sind wirklich interessante Seminare (zB. Kriminologie) sehr unterrepräsentiert und durch das Zufallssystem (300 Bewerber auf 30 Seminarplätze) auch nur ein reiner Glücksfall, das Seminar zu bekommen. Im Bachelor sind sämtliche Inhalte sehr theorieorientiert und trocken (das soll sich aber anscheinend mit Master stark ändern).

PRÜFUNGEN
Beziehen sich bis auf wenige Ausnahmen immer auf 2 Vorlesungen (also auf den Stoff von einem gesamten Jahr). Das ist, so weit ich von anderen Unis weiß, eher ungewöhnlich und führt dazu, dass man sehr, sehr, sehr viel Stoff für eine Prüfung ackern muss. Man muss in den Prüfungen zum Glück (leider) das Auswendiggelernte stur wiedergeben, nur in A&0 und Statistik muss man tatsächlich auch das Gelernte im Transfer verwenden.

ORGANISATION
Ist in dieser Universität ein Fremdwort. Das scheint zwar in allen Universitäten Deutschlands leider an der Tagesordnung zu stehen, allerdings sind viele Angestellte der Universität auch noch äußerst unwillig, zu helfen. Teilweise muss man sich wochenlang von einem Büro zum anderen schicken lassen und dutzende E-mails schreiben, bevor sich eine Person verantwortlich fühlt und tatsächlich Informationen Preis gibt... Das ist sehr schade, denn die Universität gibt einem damit das Gefühl, als Student an dieser Uni nicht gewollt zu sein/nicht ernst genommen zu werden.
Es war furchtbar, dass man nirgends von irgendjemanden eine definitive Aussage bekommt und immer im Dunkeln tappt. Die Informationsweitergabe an die Studenten ist wirklich unterirdisch! Die Internetseiten mit den Sprechzeiten der Professoren zB. sind entweder total veraltet (an der Tür des Professors hängen ganz andere Sprechzeiten) und wenn man dann vor Ort erscheint, ist die Person nicht da und niemand kann einem Auskunft darüber geben, wo sie ist/wann sie wieder kommt/wie sie erreichbar ist. Nicht einmal die Sekretärin!
Das war vor allem ein Riesen Problem bei der Suche nach einem Betreuer für die Bachelorarbeit. WICHTIG: so früh wie möglich (manche von uns haben schon im 4. Semester damit angefangen) einen Betreuer suchen. Es gibt für die Studenten viel zu wenige Professoren/Dozenten, die sich anbieten, eine Bachelorarbeit zu betreuen und man muss wirklich darum kämpfen, jemanden zu finden und diesen auch zu halten. Und hartnäckig bleiben, denn manche Dozenten fliehen im wahrsten Sinne des Wortes vor dieser Verantwortung, obwohl es auf der Internetseite der Uni bei ihnen angeboten wird.
Das, finde ich, geht überhaupt nicht und die Universität sollte dringend daran arbeiten. Wir MÜSSEN die Bachelorarbeit schreiben und dass es einem dann so erschwert wird, sie schreiben zu können, ist eigentlich eine Frechheit.
Was zudem ein großes Ärgernis während des Studiums war: das Pflichtpraktikum von 10 Wochen. Das hört sich anfangs sehr einfach an, ist aber schwer zu machen. Die meiste freie Zeit ist während den Sommerferien (2,5 Monate). Als Psychologe hat man aber meistens bis Mitte/Ende August Prüfungen und damit nur noch den September frei. Es ist einem nur gestattet, das Praktikum in zwei Hälften zu teilen und keine der Hälften darf weniger als 4 Wochen sein (also entweder nur 5/5 oder 6/4). Bis zum 5. Semester darf das Praktikum nicht länger als 2 Wochen während der Vorlesungszeit sein. Man muss von einem Psychologen betreut werden - und damit beginnt der Ärger. Denn wenn man in einem anderen Bereich als in einer Klinik oder einer pädagogischen Einrichtung sein Praktikum machen will (nicht jeder will in die klinische Richtung gehen) muss man sich mit läppischen 4 oder 5 Wochen gar nicht erst bewerben. Mehr Zeit hat man aber durch die Prüfungen in den Semesterferien aber nie Zeit; ergo muss man Schieben, um lange genug am Stück frei zu haben, die Prüfungen während dem Praktikum schreiben (dafür extra zurück nach Trier fahren und sich dafür frei nehmen) oder sich etwas anderes suchen. Durch die spezifischen Einschränkungen wird man fast gezwungen, sich ein Praktikum im sozialen Bereich zu suchen. Krankenhäuser, Psychiatrien und pädagogische Einrichtungen nehmen einen gerne auch für 4 Wochen. Große Wirtschaftsunternehmen schauen einen unter 6 Monaten gar nicht erst an. Das hat bei einigen in unserem Semester dazu geführt, dass sie sich extra ein Urlaubssemester genommen haben, um ihr Wunsch-Praktikum absolvieren zu können.

UNI-LEBEN
Die Studenten sind ein buntes, sympathisches Pack und die einzelnen Fachschaften organisieren oft Partys und/oder Events für die Studenten. Die Mensa ist sehr günstig und auch essbar. Im Sommer ist das Leben auf dem Campus deutlich besser als im Winter (Trier ist im Winter, bis auf den Weihnachtsmarkt, wie tot). Die Anbindung mit den Bussen zur Uni ist super, während der Vorlesungszeit fahren die Busse alle 5min. Nach 18:00 setzt jedoch der "Nacht"Bus ein, der bis um Mitternacht fährt, und dieser kommt nur jede halbe Stunde.
STADT
Trier ist eine süße, kleine Stadt. Wer den Kleinstadtcharme mit teilweise doch sehr unfreundlichen Einheimischen mag, der ist hier genau richtig. Man ist nah an Luxemburg, Köln und Saarbrücken, auch wenn die Stadt selbst furchtbar schlecht angebunden ist (in alle Richtungen fährt nur die Bimmelbahn). Ein Auto ist hier fast ein Muss, wenn man Stunden in einer überfüllten Bahn verbringen will, die im Schritttempo nach Saarbrücken oder Koblenz kriecht. Allerdings sind diese beiden Strecken zumindest im StudiTicket enthalten.
Für die meisten allerdings, die ihr Studium an der Universität abbrechen, ist die Stadt selbst der Hauptgrund.

FAZIT
Ich würde die Universität Trier von ihren Inhalten empfehlen, allerdings auch nur, da ich weiß, dass es an vielen Unis genauso aussieht. Da hat Deutschland generell viel nachzuholen im internationalen Vergleich. Ein ganz klarer Mangel ist und bleibt die schlechte Organisation, die Informationsweitergabe an die Studenten und, für mich, die Stadt selber. Da es die Uni jedoch nicht ohne die Stadt dazu gibt, würde ich das Studium nicht weiter empfehlen.
  • interessante Studieninhalte, teilweise sehr interessante Seminare, teilweise sehr engagierte Professoren
  • sehr schlechte Organisation, Zufallszuteilung zu allen Seminaren, Überfüllung, teilweise sehr arrogante Professoren, teilweise sehr langweilige Seminare mit sehr uninteressierten Dozenten, mangelnde Wertschätzung gegenüber den Studenten

Nicki hat 26 Fragen aus unserer Umfrage beantwortet

Verglichen wird die Aussage des Rezensenten mit den Angaben der Kommilitonen des Studiengangs.
  • Wie gut ist das WLAN auf dem Campus?
    Den WLAN Empfang auf dem Campus finde ich gut.
    Auch 63% meiner Kommilitonen sagen, das WLAN auf dem Campus ist gut.
  • Gibt es ausreichend Sitzplätze in den Hörsälen?
    Ich kritisiere, dass es leider zu wenige Plätze in den Hörsälen gibt.
    71% meiner Kommilitonen haben keine Probleme, einen freien Sitzplatz im Hörsaal zu finden.
  • Wie gepflegt sind die Toiletten?
    Ich freue mich über die sehr sauberen Toiletten.
    Auch 53% meiner Kommilitonen freuen sich über sehr saubere Toiletten.
  • Wie beurteilst Du die Lage der Hochschule?
    Ich sage, die Hochschule liegt leider am Ende der Welt.
    70% meiner Kommilitonen sind der Meinung, die Lage der Hochschule ist in Ordnung.
  • Wie ist die Luft in den Hörsälen?
    In den Hörsälen riecht es meistens wie in einem Pumakäfig.
    75% meiner Kommilitonen sind der Meinung, dass die Luft in den Hörsälen ok ist.
  • Gibt es eine Klimaanlage in den Hörsälen?
    Ich freue mich über Klimaanlagen in manchen Hörsälen.
    59% meiner Kommilitonen sind froh über die Klimaanlagen in den Hörsälen.
  • Wie kommst Du mit Deinen Kommilitonen zurecht?
    Ich habe hier meine Leute gefunden, mit denen ich gut zurecht komme.
    Auch 54% meiner Kommilitonen haben hier ihre Leute gefunden, mit denen sie gut zurecht kommen.
  • Wie hoch ist der Flirtfaktor an Deiner Hochschule?
    Ich sage, dass an dieser Hochschule kein Flirtfaktor vorhanden ist.
    Auch 50% meiner Kommilitonen sagen, dass an dieser Hochschule kein Flirtfaktor vorhanden ist.
  • Gibt es Parks, Grünflächen oder Seen in unmittelbarer Nähe der Uni?
    Ich finde es toll, dass es in unmittelbarer Nähe zur Hochschule Parks, Grünflächen oder Seen gibt.
    Auch 100% meiner Kommilitonen bestätigen, dass es Parks, Grünflächen oder Seen in unmittelbarer Nähe gibt.
  • Fährst Du mit dem Fahrrad zur Hochschule?
    Mit dem Fahrrad fahre ich eigentlich nie zur Hochschule.
    Auch 84% meiner Kommilitonen fahren eigentlich nie mit dem Fahrrad zur Hochschule.
  • Wie praxisnah ist Dein Studium aufgebaut?
    Ich beurteile mein Studium als sehr theoretisch.
    55% meiner Kommilitonen beurteilen ihr Studium als ausgewogen zwischen Theorie und Praxis.
  • Wie hoch ist der Anspruch an die Studenten?
    Mein Studium überfordert mich. Der Anspruch ist zu hoch.
    66% meiner Kommilitonen sind der Ansicht, der Anspruch an die Studenten ist genau richtig.
  • Wie empfindest Du die Notenvergabe?
    Für mich ist die Notenvergabe meist nicht nachvollziehbar.
    49% meiner Kommilitonen empfinden die Notenvergabe nicht immer gerecht.
  • Gibt es ausreichend Sprechstundentermine?
    Ich finde, dass es nicht genug Sprechstundentermine gibt.
    56% meiner Kommilitonen bestätigen, dass es immer genug Sprechstundentermine gibt.
  • Stellen Deine Dozenten die Skripte auch online bereit?
    Ich freue mich, dass fast alle Dozenten ihre Skripte auch online bereitstellen.
    Auch 88% meiner Kommilitonen sagen aus, dass fast alle Dozenten ihre Skripte auch online bereitstellen.
  • Ist der Studienverlauf sinnvoll geplant?
    Für mich ist der Studienverlauf ein komplettes Chaos.
    67% meiner Kommilitonen finden, dass der Studienverlauf bis auf wenige Ausnahmen sinnvoll geplant ist.
  • Ist die Studiengangsleitung gut erreichbar?
    Ich bin mit der schlechten Erreichbarkeit der Studiengangsleitung unzufrieden.
    60% meiner Kommilitonen beurteilen die Erreichbarkeit der Studiengangsleitung als mittelmäßig.
  • Ist die Regelstudienzeit realistisch bemessen?
    Für mich ist die Regelstudienzeit nur mit Hilfe einer Zeitmaschine einzuhalten.
    Auch 52% meiner Kommilitonen glauben, die Regelstudienzeit ist nur mit Hilfe einer Zeitmaschine einzuhalten.
  • Wie vielfältig ist das Kursangebot?
    Für mich ist das Kursangebot zu klein.
    56% meiner Kommilitonen finden das Kursangebot ok.
  • Wie lernst Du für Klausuren?
    Ich lerne sowohl alleine als auch in einer Lerngruppe für meine Klausuren.
    51% meiner Kommilitonen lernen meist alleine.
  • Hast Du während der Studienzeit ein Praktikum gemacht oder geplant?
    Ich habe während der Studienzeit ein Praktikum gemacht oder geplant.
    Auch 93% meiner Kommilitonen haben während der Studienzeit ein Praktikum gemacht oder geplant.
  • Fühltest Du Dich bei der Studienplatzvergabe benachteiligt?
    Die Studienplatzvergabe empfand ich als gerecht.
    Auch 69% meiner Kommilitonen empfanden die Studienplatzvergabe als gerecht.
  • Bist Du Vegetarier oder Veganer?
    Ich bin kein Vegetarier oder Veganer.
    Auch 62% meiner Kommilitonen essen gerne Fleisch.
  • Haben Deine Eltern auch studiert?
    Meine Eltern haben zum Teil auch studiert.
    39% meiner Kommilitonen geben an, dass ihre Eltern nicht studiert haben.
  • Pendeln viele Deiner Kommilitonen am Wochenende in die Heimat?
    Viele meiner Kommilitonen pendeln am Wochenende in die Heimat.
    Auch 74% meiner Kommilitonen sagen, dass Viele am Wochenende in die Heimat pendeln.
  • Wann fängst Du meistens mit dem Lernen für Klausuren an?
    Meistens fange ich mindestens 3-4 Wochen vorher mit dem Lernen für Klausuren an.
    Auch 78% meiner Kommilitonen fangen mindestens 3-4 Wochen vorher mit dem Lernen für Klausuren an.
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Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

4.0
Kathrin , 12.04.2024 - Psychologie (B.Sc.)
3.7
Cosma , 12.03.2024 - Psychologie (B.Sc.)
4.0
Benedikt , 11.03.2024 - Psychologie (B.Sc.)
3.6
Nora , 08.03.2024 - Psychologie (B.Sc.)
3.6
Mika , 01.03.2024 - Psychologie (B.Sc.)
3.9
Laura , 27.02.2024 - Psychologie (B.Sc.)
3.6
Beyza , 25.02.2024 - Psychologie (B.Sc.)
3.9
Teresa , 24.02.2024 - Psychologie (B.Sc.)
4.3
Maike , 24.02.2024 - Psychologie (B.Sc.)
3.7
Seyma , 18.02.2024 - Psychologie (B.Sc.)

Über Nicki

  • Alter: 24-26
  • Geschlecht: Weiblich
  • Abschluss: Ja
  • Studiendauer: 8 Semester
  • Studienbeginn: 2014
  • Studienform: 1-Fach-Bachelor
  • Standort: Universität Trier - Campus I
  • Schulabschluss: Abitur
  • Abischnitt: 1,5
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 05.11.2018
  • Veröffentlicht am: 15.11.2018