Absolut nicht weiterzuempfehlen

Ich habe mich nun, nach Abschluss meines Studiums doch entschlossen eine Bewertung zu verfassen, damit angehende Studenten nicht wie ich den Fehler machen und sich für ein Studium an der Fresenius entscheiden.

Vorab: Ich hatte nicht den NC für ein richtiges Psychologie Studium und kannte mich auch damals nicht aus, welche Möglichkeiten es gibt, ohne NC Psychologie zu studieren.
Es gibt ein riesiges Angebot auch an privaten Hochschule. Also informiert euch!

Ich hatte noch das Glück einer Anfangsstudiengänge in Frankfurt zu sein, weshalb meine Studiengebühren nicht so irrsinnig hoch waren, wie es jetzt der Fall ist.
Auch aus diesem Grund fiel meine Entscheidung auf Frankfurt.

Zuerst ist zu sagen, dass unter den Studenten keinerlei Zusammengehörigkeitsgefühl oder irgendeine Art von "Studiengefühl" aufkommt. Ich konnte damals nur neidisch die Geschichten meiner Freunde anhören, die an einer richtigen Uni studieren und von diversen Veranstaltungen und Parties profitierten.
An der Fresenius in Frankfurt gibt es leider so gut wie gar nichts in der Richtung. Trotz der geringen Anzahl an Studenten gibt es fast keine Kontakte außerhalb seines Semesters. Die meisten meiner Kommilitonen kamen aus dem Umkreis von Frankfurt und wohnten weiterhin bei ihren Eltern (aufgrund der Studiengebühren). Wenn man mit jungen Jahren in eine neue Stadt zieht, wünscht man sich aus der Uni natürlich ein paar mehr Kontakte, als nur welche die nach der Vorlesung panisch losrennen, um noch die S-Bahn in Richtung zu Hause zu erwischen.

Die Räumlichkeiten sind eine Frechheit. Der "Campus" befindet sich in einem Krankenhaus. Der einzige Aufenthaltsraum stellt die Eingangshalle dar. Und selbst diese ist meistens überfüllt. Die Möglichkeit einen Raum anzumieten beseht zwar, aber es herrscht eine permanente Raumknappheit, die es unmöglich macht ohne 2 Wochen Vorlauf einen Raum zu bekommen. Allgemein ist das ganze Gebäude sehr runtergekommen, es hat sogar teilweise durch die Decke geregnet, was sehr widerliche schwarze Flecken an der Decke hinterlassen hat. Die Situation war schon teilweise etwas makaber: Studenten, die wahnsinnig viel Geld im Monat bezahlen, sitzen in einem Raum, in dem Mülleimer die Tropfen aus der Decke auffangen.

Zu den Dozenten kann man nichts weiter sagen, ein paar sind gut, andere wieder schlecht. Wissenschaftlich gesehen gehören sie meist eher nicht zu Koryphäen auf ihrem Gebiet. Es sind meist Personen, die sich mit dem Lehrauftrag erhoffen in der Wissenschaft Karriere zu machen. Den starken Praxisbezug, mit dem oft geworben wird, kann ich nicht nachvollziehen. Die meisten Dozenten haben eine wissenschaftliche Laufbahn hinter sich, wie an der Uni auch.

Die Inhalte sind auch eher oberflächlich. Es wird einem alles vorgekaut, die Themen wiederholen sich teilweise jedes Semester (Beispiel: Das Konzept der klassischen und operanten Konditionierung wird so gut wie jedes Semester dran genommen und abgefragt). Dementsprechend sind die Vorlesungen auch nicht sehr anspruchsvoll und man bekommt außerhalb des Studienplans so gut wie gar nichts mit. In den Werbeprospekten ist immer die Rede von vielen Nebenfächern und Schwerpunkten, die man wählen kann. In Frankfurt war es dann so, dass ein Schwerpunkt einfach nicht zu stande kam, wenn sich zu wenig dafür angemeldet haben. Das ist zwar verständlich, aber sehr unfair, wenn man sich nur für das Studium aufgrund der Schwerpunktwahl entschieden hat!

Ich könnte diese Negativliste nun noch unendlich weiter führen, nach 6 Semestern Studium an der Fresenius in Frankfurt...
Das Fazit ist jedoch ganz einfach: Sucht euch etwas anderes, es gibt genug Alternativen!