Zu viel Geld für zu wenig Leistung

Die Dozenten sind alle sehr nett und die Atmosphäre ist sehr familiär. Die Vorlesungen sind auch immer recht spannend und gut gemacht.
Alles andere ist leider nicht zufriedenstellend. Teilweise werden „Dozenten“ engagiert, die gerade im Masterstudium sind und damit 2 Jahre mehr Erfahrung haben, als wir Studierenden, was nicht gerade hilfreich ist. Teilweise werden statt eigene Vorlesungen zu erstellen, auch hin und wieder Studienbriefe gekauft, die sich die Studenten dann selbst erarbeiten. An sich kein Problem, wenn die Studienbriefe nicht inhaltlich, grammatikalisch und lexikalisch teilweise falsch wären und sich durch die unzähligen Rechtschreibfehler und Wiederholungen schlecht lesen und an der Glaubwürdigkeit zweifeln lassen. Solche Briefe hatte ich in Biopsychologie und Allgemeine II.
Zudem: Die Organisation ist eine Katastrophe. An das zu Beginn angepriesene CORE-Prinzip hält sich keiner, die Dozenten schieben ihre VLs alle so, wie es ihnen am besten passt. Die Modulaufteilung könnte ebenso besser sein. Im ersten Semester 2x pro Woche in der Uni gewesen und das Gefühl gehabt, nicht wirklich was zu lernen und im 4. Semester jeden Tag mehrere Vorlesungen gehabt und am Ende eine fette Prüfungsphase, die eigentlich nach CORE-Prinzip so nicht existiert hätte.
Weiterhin bleiben während des gesamten Studiums immer wieder Fragen offen, wie etwas abgegeben, eingereicht werden soll, warum bestimmte Entscheidungen getroffen werden, und Antworten auf Emails bekommt man nie oder nach mehrfacher Nachfrage oder penetranten Email-Spam nach einem halben Jahr oder wenn es, wie bei der BA um etwas wichtigeres geht, nach 4-5 Wochen.
Dozenten fragen immer wieder nach Kritik und Verbesserungsvorschlägen, was die Uni betrifft. Spricht man dann aber etwas an, werden nur oberflächliche Antworten verteilt oder ein „das wurde schon oft angesprochen, aber es gibt keine Lösung“. Unter den Dozenten und den einzelnen Instanzen wie Studierendenservice und Prüfungsbüro herrschen ebenso Kommunikationsprobleme und man muss sehr oft als Student die Angelegenheiten selbst regeln, die eigentlich durch einfache Kommunikation durch die Dozenten und/oder Instanzen so gar nicht entstanden wären.
Ein Semesterticket gibt es übrigens auch nicht und für den Parkplatz keine Ermäßigungen oder Studentenausweise.
Alles in allem viel zu wenig/oder zu schlechte Leistung für zu viel Geld (was man übrigens auch während der Ferien und des kompletten Praktikumssemesters zahlt).