Andere Vorstellung, leider sehr enttäuscht

Mit großer Motivation habe ich damals dieses Studium begonnen, leider hat es sich dann anders entwickelt als erwartet. Am Anfang des Studiums wird man mit theoretischen Inhalten geradezu erschlagen, pädagogisch gesehen alles andere als sinnvoll; die Mischung würde es machen. Mir ist durchaus bewusst, dass auch der Politikwissenschaftler sich erst ein gewisses Handwerkszeug aneignen muss, aber nicht auf diese Art und Weise. Weil sich der Hörsaal des Campus im Moment im Umbau befindet, finden die Einführungsveranstaltungen in der Neuen Aula statt: ein riesiger Repräsentationssaal der nicht einmal Tische hat. Stundenlang sitzen die Studierenden also mit ihren Schreibunterlagen da, obwohl sie aufgrund der Theoriemenge niemals dem mehr als zweieinhalbstündigen Vortrag folgen können. Leider sind auch die Seminare in Grusppen à dreißig Leute enttäuschend. In jeder Sitzung wird von einer anderen Gruppe an Studierenden ein Referat gehalten. Die Qualität schwankt demnach. An sich ein guter Ansatz, aber auf Dauer ernüchternd. Die Dozenten erschlagen sich selbst mit ihrem wissenschaftlichen Jargon und sind viel zu weit von den Problemen der Studierenden entfernt. Sie verstehen uns regelrecht oft nicht einmal. Der Höhepunkt der Woche ist jedes Mal die Vorlesung über die BRD gewesen, welches ich nur loben kann. Immerin sind die Übungsleiter und Tutoren sehr bemüht gewesen und haben versucht uns dort abzuholen wo wir stehen. Ich habe mich damals aufgrund des Modulhabdbuch für die Uni Heidelberg entschieden, aber diese lässt nur träumen. Zusammenfassendlässt sich sagen, dass ich das Studium an der Universität Heidelberg nicht empfehlen kann. Der Campus Bergheim, die Stadt und die Bib sind schön, aber der Uni selbst würde es besser tun, wenn sie sich nicht ständig um ihren exzellenten Ruf rühmen würde und wieder etwas näher an den Studenten dran wäre. Als Punkt am Rande: die Wohnungssituation ist katastrophal: ich habe bis heute nichts Zentrales gefunden und das Studierendenwerk wird ja nicht grundlos sehr kritisiert. Ich werde mich umorientieren und ich kenne sehr viele Kommilitonen die dies auch machen werden. Traurig und enttäuschend ist es...