Eine Liebe, die erst wachsen musste

Vor meinem Studium dachte ich eigentlich, dass ich die Politikwissenschaft lieben werde. In der Oberstufe hatte ich Politik als Leistungsfach und sogar Abitur darin geschrieben. Kurz: Ich war politikinteressiert und hatte auch schon eine grobe Vorstellung, wie das Fach aussehen könnte. In der Einführungsvorlesung bekam ich dann den ersten Dämpfer. Das meiste, das ich schon in der Schule gelernt habe, wurde einfach (in einem flotteren Tempo) wiederholt und nur um wenig erweitert. Die Politischen Theorien langweilten mich größtenteils und wann immer es möglich war, ging ich nicht zur Vorlesung. Ich war kurz davor, den Studiengang zu wechseln. Da dies aber nur zum Wintersemester möglich ist, entschied ich mich, im Sommersemester eine weitere Pokitikveranstaltung zu besuchen. Und das war gut. Ich wählte unabhängig von meinem Studienverlaufsplan die Politischen Theorien und fand so meine alte Liebe wieder: Auf einmal entdeckte ich, wie interessant es sein kann, sich mit Aristoteles Typen von Macht auseindanderzusetzen oder Begriffe strukturalistischen, pragmatistischen oder universalistischen Denkschulen zuzuordenen. Mittlerweile bin ich in Politik in meinem "flow" angekommen und kann allen nur raten: Auch wenn das erste Semester Zweifel in euch weckt, Politikwissenschaft ist es wert, durchzuhalten und noch eine weitere Chance zu bekommen :-)