Das Studium ist fordernd, aber es lohnt sich!

Gerade als guter Schüler ist es eine immense Umstellung von der Schule: plötzlich versteht man nicht mehr sofort alles, was im Unterricht behandelt wird. Plötzlich sitzt man viele Stunden an dem Übungszettel für ein Fach, das Praktikumsprotokoll muss noch geschrieben werden, und eigentlich wäre es noch gut, das zusätzliche Tutorium in Analysis zu besuchen. Am Anfang hatte ich das Gefühl, keine Freizeit mehr zu haben, kaum neue Leute kennenzulernen, die nicht Physik studieren.
Früher oder später stellt aber jeder fest, dass man nicht in jeder Übungsserie 100% haben muss, und dass Jena auch neben dem Studium viel zu bieten hat: Seien es Angebote wie Hochschulsport oder das Sprachenzentrum, studentische Hochschulgruppen zu jedem erdenklichen Thema, Partys mit anderen Fachschaften, die Kneipenmeile ("Wagnergasse") und nicht zu vergessen: der Paradiespark an der Saale, wo im Sommer ab dem frühen Nachmittag Studenten im Gras liegen und grillen.
Sobald sich dann der Stress etwas gelegt hat, kann man auch das Studium so richtig wertschätzen. Natürlich ist nicht plötzlich alles einfach, aber kein anderes Fach liefert so viele Antworten auf , so viele Ansätze, um beliebige Probleme zu lösen. Gerade in Wahlvorlesungen (wie z.B. Astronomie, Holographie, Laser Physik oder Quantum Computing) findet man die eigene Faszination für Physik wieder.
Die Physikalisch-Astronomische-Fakultät hat kaum 500 Studenten in mehreren Studiengängen, die Jahrgänge sind klein und man lernt schnell auch Kommilitonen aus höheren oder niedrigen Semestern kennen. Genauso kann es aber auch sein, dass man seine Dozenten abends beim Einkaufen trifft - und freundlich gegrüßt wird (das muss man auch mögen).
Das Physik-Studium, gerade in Jena, ist aus meiner Sicht absolut empfehlenswert. Man muss allerdings wissen, worauf man sich einlässt - und sich dann erst mal durch beißen.