Große Überraschung

Da Philosophie ein zulassungsfreies Fach für die Lehrämtler/innen ist, hat es über die letzten Jahre an Präsenz und dementsprechend auch an finanzieller Förderung zugenommen. Die Pflichtveranstaltungen sind umfangreich & individuell wählbar, die Vorlesungen der Grundlagenmodule werden durch Tutorien von Studierenden aus höheren Semestern bestmöglich unterstützt und die Dozenten/Dozentinnen sind immer bedacht, das Interesse der Studierenden zu wecken & sie für die Philosophie zu begeistern. Obwohl es also ein relativ großer Studiengang ist, ist eine individuelle Betreuung doch gegeben. Leider sind die Veranstaltungsinhalte meines Erachtens zu sehr auf Europa ausgelegt. Natürlich sind Pythagoras, Descartes und Kant, um nur einige wenige zu nennen, unheimlich wichtige Persönlichkeiten aus der europäischen Vergangenheit, doch wenn man sich näher mit der Philosophie & witzigerweise auch mit den Werken genannter Philosophen auseinandersetzt, so erkennt man, dass zeitgleich oder sogar vor ihnen in anderen Teilen der Welt auch andere Philosophen sich mit gleichen Themen auseinandergesetzt haben und eventuell sogar zu selben Ergebnis kamen. Für mich grenzt das schon an typisches postkoloniales Denken, was ich für einen Studiengang für Philosophie einfach schade finde. Die Dozenten/innen sind jedoch offen gegenüber jeglicher konstruktiver Kritik.