Spannendes Fach - ernüchternde Umsetzung

Das Studium der Philosophie würde ich nur denjenigen empfehlen, die wirklich motiviert dazu sind, Philosophie auf einem akademischen Niveau zu betreiben. Man wird relativ unvorbereitet in die Materie hineingeworfen und muss sich anfangs durch trockene Einführungsveranstaltungen kämpfen, sowie mit einer unübersichtlichen Bürokratie zurechtkommen.
Vor allem sollte man den Anspruch eines Studiums der Philosophie nicht unterschätzen. Hier wird man lange und intensiv an komplexen, schwer verständlichen Texten knabbern und viel private Zeit ins Nachdenken und Reflektieren investieren. Wer sich von all dem nicht abschrecken lässt, den erwartet in den späteren Semestern ein anspruchsvolles und intellektuell befriedigendes Studium mit viel Freiheit und Raum für eigene Gedanken. Die Qualität der Dozenten schwankt von mittelmäßig bis brilliant. In Frankfurt forschen durchaus auch hochkarätige und geniale Philosoph*innen, allerdings ist davon in den ersten Semestern nicht viel zu spüren.

Das Philosophiestudium (an der Uni Frankfurt) birgt ein großes Risiko, enttäuscht zu werden. Wer motiviert ist und durchhält findet hier aber früher oder später einen Ort der intellektuellen Verwirklichung.