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Would do again
Katharsis.
Philosophie als Wissenschaft oder auch als Studium existiert nur, weil wir Antworten auf Fragen suchen, auf die es keine Antworten zu finden sind. Wir verbringen unsere Zeit mit den Diskussionen, die zu keinem einheitlichen Ergebnis bringen. Wir geben Geld aus für Inhalte, worin sich andere Menschen mit den Fragen auseinandergesetzt haben, auf die es keine Antworten gibt. Ich bin im 6. Semester, ich werde noch zwei Jahre studieren. Ich weiß, dass nichts permanent ist außer der Ungewissheit der Fragen in Philosophie und diese Ungewissheit gibt mir eine Art von Sicherheit. Ich weiß, dass ich mich mit Sachen beschäftige, die bewegend sind, die werden durch eine Frust bewegt, welche nur die Personen kennen, die philosophieren. Und die Frust ist das Bewegende, das wonach wir sterben, das womit wir als Philosoph:innen unsere bedeutungslose Lebenszeit verbringen. Denn nichts wird bleiben, wenn wir alle tot sind. Deswegen sollen wir das machen, was uns erfüllt. Und nicht ist für mich mehr erfüllend als eine Jagd nach Antworten, die nicht existieren können. Eine Jagt für Erkenntnisse, die die Jagt verlängern, nicht für Antworten, die die Philosophie als Wissenschaft zunichte machen würden.
Wie reagiert deine Hochschule auf die Corona-Krise?
Meine Hochschule ist sehr oft überfordert, die Corona-Krise war als Grund für Überforderung keine Ausnahme. Die ersten Exame, die ich online abgelegt habe waren nicht nur unorganisiert, sie haben nach Hilfe fûr die gemangelt, die schon im System keine Vorteile gewinnen. Menschen ohne permanenten und guten (!!) Internet Zugang, Menschen, die Kinder haben, arbeiten müssen um das Studium zu finanzieren, Ausländer:innen. Es gab einige Versuche durch das Studierende Werkstatt etwas Hilfe zu leisten, ich kann jedoch nicht sagen, dass es erfolgreich war. Mittlerweile gibt es mehr oder weniger gleiche Chancen für alle die aktive Teilname bei Seminaren zu bekommen, Prüfungen und Hausarbeiten zu bestehen, ich würde es aber nicht als Verdienst der Hochschule nennen, sondern der Dozierenden, die allen Studierenden entgegen kommen. Dass einige interne Probleme (wie ein Dre Semester Kampf um ABV Module und dann gezwungen sein ein Jahr länger auf den Abschluss zu warten, weil die Hochschule viel zu überfordert ist) vor Covid schon präsent waren und sich durch Covid verschlimmerten muss ich vielleicht nicht erklären. Die Dozierende machen alles, um die Überforderung der Organisation an der FU weniger Auswirkung auf Studierende haben zu lassen.