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Schlecht für die Forschung

Pharmazie (Staatsexamen)

  • Studieninhalte
    3.0
  • Dozenten
    3.0
  • Lehrveranstaltungen
    1.0
  • Ausstattung
    5.0
  • Organisation
    1.0
  • Literaturzugang
    5.0
  • Gesamtbewertung
    3.0
Zum Studiengang allgemein:

Es handelt sich hierbei um den Staatexamensstudiengang (Gibt es auch als Bachlor heißt nur anderst). Das bedeutet man schreibt 3 staatliche Prüfungen (nach dem Grundstudium, am Ende des Studiums und nach dem praktischen Jahr) und muss ein Jahr lang nach der Uni ein Praktikum ableisten um den entgültigen Abschluss zu bekommen.
Das alles hat den Zweck das nur Studenten dieses Studiengangs danach als Apotheker arbeiten dürfen.
Ein riesiger Vorteil, man hat eigentlich schon bevor man fertig ist ein Arbeitsangebot und verdient zudem recht gut.
Dafür muss man auch einiges Leisten...
Der Studiengang ist sehr verschult und wie man es von da kennt ist Boulemielernen der effizienteste Weg zum Prüfungserfolg, was mich Anfangs echt genervt hat, woran man sich aber schnell gewöhnt. Zumindest wird viel so beigebracht. Das rächt sich spätestens in den Staatsexamen, wo man dann mit App und Intensivkurs den gleichen Stoff wieder Boulemie lernt.
An dieser Stelle möchte ich einwenden, dass das nicht heißt man könne nicht sehr viel aus dem Studium mitnehmen. Die Erwartungen man würde sich danach in allen Fächern die man dort lernt gut auskennen sollte man jedoch zurückstellen. Ich denke das ist etwas allgemeines an der Uni, jedoch ist es im Staatexamen viel schlimmer.
Anstrengend sind vorallem der hohe Zeitaufwand, durch die langen Praktika. Man hat unterm Semester ein großes Chemiepraktikum (=der Schwerpunkt dieses Studiums, leider anfangs nicht allen bewusst) und in der "Vorlesungsfreien" Zeit Blockpraktika zum Beispiel in Botanik, Anatomie oder Mikrobiologie. Hinzu kommen noch Praktika in der Apotheke die vor dem ersten Staatsexamen/ im Grundstudium abgeleistet werden müssen und wofür in der Regel auch noch mal 2 Semester"ferien" komplett draufgehen. Hinzu kommt das es für den Großteil der Studenten üblich ist die übriggebliebene Woche der Semesterferien mit Nachprüfungen verbringen, da man im Staatsexamen eine Prüfung nicht schieben kann und nach Misserfolg in der Regel beim nächstmöglichen Zeitpunkt nachholen muss.
Kurz gesagt heißt das man hat ein verlängertes Wochenende großes Fenster Zeit für den Urlaub.
Und im Winter sieht man die Sonne unter der Woche nur im Fernsehr und am Wochenende auf dem Weg zur Unibib. ;)

Das mag jetzt sehr negativ klingen, aber wenn man schnell lernt, sich gut zu organisieren, dann kann man schon mit dem strengen Programm mithalten.
Ich hatte aber noch keinen Kommilitonen die sich über zu viel Freizeit beschwert haben, selbst Organisationstalente werden es schwer haben.

Toll sind an dem Studiengang, vorallem auch die für Naturwissenschaften unüblichen Fächer. In diesen hat man Kurse in denen man beispielsweise Latein, Geschichte oder den Geruch von getrockneten Drogen (nicht das was ihr denkt) lernt.
Hinzu kommt, dass man durch die vielen Praktika sein Handwerkszeug wirklich lernt und viele Dinge kann die man nie in der Apotheke braucht, aber trotzdem cool sind. Man stellt auch eigene Medikamente her und kann danach genau feststellen wie viele Atome eines Schwermetalls irgendwo drin sind.
Ich möchte hier anmerken, dass Anfangs fast jeder Labortag abgeprüft und benotet wird (macht es leider oft sehr stressig ich denke das kann helfen unter Druck zu arbeiten, jedoch geht auch wieder viel von dem erlernten verloren, weil man sich für viel nicht die Zeit gibt) das heißt abgesehen davon, dass es warscheinlich verboten ist, habt ihr keine Zeit euch irgendwie im Labor zu verwirklichen. Was den Spaß aber nicht unbedingt mindern muss. Mir hat es bisher immer Spaß gemacht auch wenn es mal nicht so gut läuft.
Das bringt mich zu einem wichtigen Punkt.
Im Studium herrscht eine super Atmosphäre zwischen den Studenten. Klar gibt es immer die Quoten... , aber selbst mir denen kann man sich noch gut über die Uni ausstauschen und das will was heißen. Der typische Pharmazeut oder ich sollte besser sagen die typische Pharmazeutin (sehr hoher Frauenanteil im Studium) ist hilfsbereit,offen,sympatisch und freundlich im Umgang mit Ihren/seinen den Kommilitonen. Und das im versnoppten München oho.
Wieder ein trauriger Einwand:
Da eigentlich alle den gleichen Stundenplan im Semester haben und man wenn man eine wichtige Prüfung beim zweiten mal nicht besteht man eine Zwangspause einlegen muss ist es wie wenn man in der Schule eine Klasse durchfliegt. Dann sieht man seine liebgewonnenen Kommilitonen nicht mehr so oft, findet aber auch im neuen Semester sehr schnell Anschluss. Der Zusammenhalt ist echt super.

Zur Uni selbst :

Exzellenzuni auf bayrisch "Pfui Daifi"

Wenn man viel Wert auf teure Geräte legt und auf mega teure und exzellente Forschungsgruppen, dann ja ist es ganz nett.
Nur selbst davon kommt bei einem Staatsexamensstudenten nicht viel an. Macht ,meiner Meinung nach, bei der Promotion oder beim Master bedingt Sinn.
Ich habe mich damals mitunter auch davon ködern lassen.
ABER: In der Pharmazie bringt es nur Ärger und noch mehr Anstrengungen.
Nicht nur wird einem jedes mal, wenn etwas in der Vorlesung lückenhaft erklärt wird vorgehalten man seie eine Exzellenzuni und das wird dort erwartet. Obendrauf kommt noch das man Glück hat, wenn man nicht von seinem eigentlichen Professor unterrichtet wird, da dieser in der Regel oft wirklich Wichtigeres zu tun hat als Studenten zu unterrichten. Und das kommt dann auch nicht zu selten beim Studenten so herrüber.
Das erschwert den Unialtag, jeden Tag ungemein unnötig. Deswegen könnte ich liebend gern darauf verzichten, da das für die Jobaussichten eines Apothekers nur einen sehr geringen Wert hat.
Neben einigen zu vielen schwierigen Schafen in München gibt es aber auch ein paar echt entspannte und professionelle Dozenten. Meiner Meinung nach fehlt es an Exzellenz in der Lehre und man sollte den Dozenten nicht die Schuld allein daran geben sondern, die Uni muss ihnen unter die Arme greifen.

Als Pharmazeut ist man fast immer auf dem modernen Chemie und Pharmaziecampus in Großhadern. Man ist zwar ein bisschen weit weg vom Zentrum, dafür sind die Mieten günstiger, die Gebäude moderner,die sanitären Einrichtungen blitze blank und es herrscht eine entspanntere Atmosphäre.
Die Mensa ist ok und relativ teuer, aber dafür mitten in der Uni und Kaffee hat man zu jeder Vorlesung schnell geholt. Alternativ gibt es in 10 Minuten laufweite zwei große und bessere Mensen auf dem naheliegenden Biocampus.

Ach ja Plätze gibt es in den Vorlesungen sowieso genug, spätestens nach den ersten Prüfungen wenn von knapp über hundert Studenten noch 60 übrig bleiben. Einige gehen auch aufgrund falscher Einschätzungen des Studiengangs, aber ja ich denke die Uni prüft Anfangs sehr viele Studenten raus, worauf die LMU besteht es nicht zu tun. Was aber fraglich ist da in den höheren Semestern selbst die 60 übrig gebliebenen Kommilitonen die Laborkapazitäten noch sprengen würden. Dementsprechend werden es immer weniger...
Mittel zum Zweck ist in diesem Fall, dass hohe Lernpensum und viel unnötige Auswendiglernerei. Das heist die Dozenten legen es nicht auf Biegen und Brechen darauf an, dass ihr durchfallt. Und ein Semester nach mir wurden, aufgrund zu weniger Abbrecher, die Labore auch extra aufgeteilt, um alle unterzubringen. Ich will aber euch aber trotzdem warnen, dass es an dieser Uni kein Schonfrist gibt und der sicher geglaubte Studienplatz zur Falle werden kann.

Es ist schön das auch die Exzellenzuni beim Hauptfach Chemie von "Null" beginnt und nicht nur Chemie Leistungskursler einen guten Start haben können. Dafür gibt es, nicht als Vorkurs, sondern am Anfang des Semesters regulär für alle Einführungsvorlesungen/tutorien.
Sehr schöner Ansatz haben sie, aber richtig versaut finde ich. Leider werden diese Tutorien von Doktoranten gehalten, also Menschen die gerade promovieren. Warscheinlich mit der Begründung, dass diese das Vortragen lernen. Diese, ja auch an einer Exzellenzuni, haben also wenig Zeit und deswegen hat sich keiner mit dem anderen abgesprochen, einige haben sich den Vortrag zuvor noch nicht mal angesehen. Und ganz andere wiederum überspringen die hälfte weil sie meinen, dass es trivial sei oder ein andrer Dozent schon erwähnt hätte. Vorallem weil ich im ersten Semester einen wirklich kompetenten Dozenten in Chemie hatte fand ich es so schade, dass auf die meiner Meinung nach so wichtige Auffrischung der Grundlagen so wenig Wert gelegt wurde. Das hat auf jeden Fall vielen den Einstieg erschwert, also rate ich sich vor dem Unibeginn ausführlich mir den Chemiegrundlagestoff zu beschäftigen.

Ach ja das Organisatorische der LMU allgemein ist nicht sehr gut vorallem im Vergleich zur TUM, aber bei den Pharmazeuten ist alles noch überschaubar.(Solange man nicht "durchfällt", jedoch ist die Studienberatung sehr Kompetent und weiterzuempfehlen)

Fazit:

Trotz der vielen Kritik finde ich aber, dass es ein schöner Studiengang ist und wenn das schlimme E Wort nicht wäre auch für Leute die kein Apotheker werden wollen geeignet.

Für alle anderen würde ich empfehlen den Bachelor in diesem oder einem ähnlichen Fach zu wählen da ich glaube dort bleibt zum einen mehr hängen und zum andren spart man sich einiges an Aufwand den man gut investieren kann.

Ich habe auch einige Kommilitonen die keinen Leistungskurs hatten oder ein Einserabi und trotzdem sehr gut zurecht kommen und viel Spaß dabei haben .

Toll ist auch das man das Studium auch zum Sommersemester anfangen kann, dort ist der Schnitt etwas höher und dementsprechend die Kommilitonen etwas bunter gemischt. :)

Eine Empfehlung gebe ich, wenn man kein Lernfreak ist nur für den Wunsch Apotheker zu werden, weil für andere Ziele gibt es einfachere Wege.
Ich denke ist eine tolle Stimmung im Studiengang und allein deswegen empfehlenswert.

Der Chemie Campus ist ganz nett, aber die Arroganz der LMU stinkt. :(
  • Gute Berufsaussichten
  • Zu verschult, vernachlässigte Lehre zugunsten der Forschung

Max hat 10 Fragen aus unserer Umfrage beantwortet

Verglichen wird die Aussage des Rezensenten mit den Angaben der Kommilitonen des Studiengangs.
  • Wie beurteilst Du die Lage der Hochschule?
    Ich sage, die Hochschule liegt leider am Ende der Welt.
    Auch 50% meiner Kommilitonen sagen, die Hochschule liegt am Ende der Welt.
  • Gibt es eine Klimaanlage in den Hörsälen?
    Über die Klimaanlagen in allen Hörsälen bin ich sehr froh.
    57% meiner Kommilitonen freuen sich über Klimaanlagen in manchen Hörsälen.
  • Wie hoch ist der Flirtfaktor an Deiner Hochschule?
    Ich bewerte den Flirtfaktor mit "Ab und an geht was".
    Auch 55% meiner Kommilitonen bewerten den Flirtfaktor mit "ab und an geht was".
  • Gibt es Parks, Grünflächen oder Seen in unmittelbarer Nähe der Uni?
    Ich finde es toll, dass es in unmittelbarer Nähe zur Hochschule Parks, Grünflächen oder Seen gibt.
    Auch 84% meiner Kommilitonen bestätigen, dass es Parks, Grünflächen oder Seen in unmittelbarer Nähe gibt.
  • Wie hoch ist der Anspruch an die Studenten?
    Mein Studium überfordert mich. Der Anspruch ist zu hoch.
    Auch 69% meiner Kommilitonen sind der Ansicht, das Studium ist überfordernd.
  • Gibt es ausreichend Sprechstundentermine?
    Ich finde, dass es immer genug Sprechstundentermine gibt.
    35% meiner Kommilitonen finden, dass es meistens genug Sprechstundentermine gibt.
  • Wie hoch ist das Lernpensum?
    Das Lernpensum bezeichne ich als sehr hoch.
    Auch 90% meiner Kommilitonen bezeichnen das Lernpensum als sehr hoch.
  • Hast Du einen Studentenjob?
    Ich habe keinen Studentenjob.
    55% meiner Kommilitonen haben einen Studentenjob.
  • Haben Deine Eltern auch studiert?
    Meine Eltern haben nicht studiert.
    52% meiner Kommilitonen geben an, dass ihre Eltern studiert haben.
  • Hast Du das Gefühl, das Dich Dein Studium gut auf das Berufsleben vorbereitet?
    Ich fühle mich durch mein Studium gut auf das Berufsleben vorbereitet.
    62% meiner Kommilitonen fühlen sich durch ihr Studium nicht gut auf das Berufsleben vorbereitet.
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Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

3.7
Lara , 18.03.2024 - Pharmazie (Staatsexamen)
4.0
Julian , 20.02.2024 - Pharmazie (Staatsexamen)
3.9
Toni , 19.02.2024 - Pharmazie (Staatsexamen)
3.9
Lisa , 07.02.2024 - Pharmazie (Staatsexamen)
4.4
Anna , 05.02.2024 - Pharmazie (Staatsexamen)
4.1
Anonym , 16.01.2024 - Pharmazie (Staatsexamen)
3.4
Vanessa , 14.12.2023 - Pharmazie (Staatsexamen)
3.9
Charlotte , 06.12.2023 - Pharmazie (Staatsexamen)
3.7
Anna , 31.10.2023 - Pharmazie (Staatsexamen)
4.0
Nour , 30.10.2023 - Pharmazie (Staatsexamen)

Über Max

  • Alter: 21-23
  • Geschlecht: Divers
  • Studienbeginn: 2017
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Standort München
  • Schulabschluss: Abitur
  • Weiterempfehlung: Ja
  • Geschrieben am: 30.09.2019
  • Veröffentlicht am: 02.10.2019