International studieren und viel mitgestalten!

In diesem Studiengang (oder Studiengängen) tut sich zur Zeit einiges. Es gibt viele junge neue Dozenten, die mit viel Motivation ihre Vorlesungen gestalten und sich viel Zeit für die Studierenden nehmen (sofern diese das auch nutzen). Bei manchen Vorlesungen, die schon etwas länger laufen würde man sich aber auch eine Aktualisierung wünschen.
Der Studiengang ist in zwei Fachrichtungen unterteilt in die man am Anfang zugelost wird (Pharma ist recht begehrt, der noch recht junge Industrial Bereich eher weniger). Dieses Losverfahren mag etwas gewöhnungsbedürftig sein, soll aber in Zukunft angepasst oder ganz abgeschafft werden (soweit ich weiß). Momentan kann man sich nur durch tauschen abhelfen.
Dabei ist aber gerade der "Industrial Biotechnology"-Teil für deutsche Studenten interessant, die vorher nicht Pharmazie studiert haben (Biotechnologen, Ingenieure, etc.).
Der Studiengang ist recht klein (ca. 30 Leute) was Vor- und Nachteile hat. Einerseits können kluge Studierende den engeren Kontakt zu Dozenten nutzen, um Kontakte für Praktika, Studentenjobs oder Abschlussarbeiten zu finden. Andererseits sind die Studierenden hier stark in Organisation des Zeitplans eingebunden. Das war für mich anfangs etwas gewöhnugnsbedürftig, da ich aus einer großen Fakultät komme wo so etwas einfach nicht möglich war. Letztendlich hat man so aber auch viele Freiheiten was Vorlesungszeiten und sogar Klausurtermine angeht (die Dozenten sind da sehr entgegenkommend).
Dafür kann es dann aber auch mal sein, dass die Korrekturen 1-2 Monate zum korrigieren brauchen, was aber an vielen Unis glaube ich nicht ungewöhnlich ist (nach netter Nachfrage kamen die Ergebnisse immer zeitig).
Nach meiner Nachrechnung passen die Credits auch ungefähr zu den angesetzten Veranstaltungen. Wie Ihr aber vielleicht wisst, ist bedeutet das Creditsystem für uns Studenten aber oft trotzdem meist mehr Aufwand als sich die EU damals gedacht hat.

Zum 1. Semester: Das erste Semester ist hier als "Angleichsemester" gedacht, da viele Leute aus unterschiedlichen Fachrichtungen und Ländern auf den gleichen Stand gebracht werden sollen. Hierbei gab es zwar thematische Überschneidungen, diese waren meiner Meinung oft aber auf die Rolle des Themas in unterschiedlichen Feldern zurückzuführen (aber leider nicht immer). Hier würde man sich daher von den Dozenten mehr Dialog untereinander wünschen.
Jemand mit einem deutschen Bachelor sollte bei den Grundpraktika in diesem Semester auch keine Schwierigkeiten haben, da vieles mit normaler Laborpraxis zu tun hat.

Ich könnte an dieser Stelle noch deutlich mehr schreiben, aber möchte mal zu einem Punkt kommen.
Natürlich gibt es immer Sachen, die man gerne verbessern würde, manches ist aber auch einfach den Umständen geschuldet (kleiner Studiengang, Ein-Fach-Master, Unterschiedliche Ausbildungen). Es ist aber wirklich nicht so düster, wie es an anderer Stelle hier beschrieben wurde.

Wenn du in deinem Studium gerne neue Kulturen und Freunde aus anderen Ländern kennenlernen willst, Interesse an einem breiten biotechnologischen Themenfeld hast, direkten Kontakt zu deinen Dozenten haben willst und dazu noch etwas flexibel bist kann ich dir diesen Studiengang empfehlen.
Wenn du dich aber als Student nicht selber organisieren kannst, solltest du dich woanders umsehen.