Gute Strukturen aber mangelhafte Umsetzung

Der Campus ist wunderbar klein und die Studierendenschaft kennt sich untereinander. Auch zur Verwaltung und den Dozenten und Professoren hat man schnell Kontakt. Auf Mails wird normalerweise schnell geantwortet und die Organisation ist generell sehr gut. Die Mitarbeiter der Bibliothek sind sehr freundlich und hilfsbereit und durch das interne Ausleihsystem mit den anderen Hochschulstandorten steht einem eine große Auswahl an Büchern zur Verfügung.

Aber: Das Studium hat im Verlauf an Qualität eingebüßt. Inhalte von Veranstaltungen überschneiden sich zu einem großen Teil (Im 4. Semester wurde Personalmarketing, im gleichnamigen Modul sowie auch in Personalbeschaffung und Employer Branding behandelt, im 4. Semester gab es ein Seminar zu interkulturelle Kompetenzen, im 6. Semester ist das Thema noch einmal Schwerpunkt einer Vorlesung). Mir ist klar, dass die Inhalte bei einem so spezialisierten Studium durchaus eng miteinander verknüpft sind und sich bedingen, aber eine Wiederholung des Stoffes ist nicht unbedingt im Sinne der Studenten. Man könnte stattdessen etwas tiefer in die Themen einsteigen, mehr oder sich auf aktuelle Entwicklungen und Neuerungen in der Personalwelt konzentrieren, anstatt nur die theoretischen Grundlagen zu vermitteln.
Dazu kommt, dass in diesem Jahr viele Vorlesungen, die vormals von Professoren mit enormem Fachwissen gehalten wurden durch Lehrbeauftragte ersetzt wurden, die in den Modulen z.T. gar keine praktische Erfahrung haben. Das ist natürlich sehr schade, denn gerade die praktischen Beispiele machen den Studiengang für uns so interessant und auch einen deutlichen Unterschied zu Vorlesungen an Universitäten. Durch diese Entwicklung leidet die Qualität des Studiums und die Motivation der Studierenden.

Mit dieser Entwicklung wird der Studiengang ebenfalls zu einem, den man eher nur um des Bachelortitels absolviert und nicht, weil man auch gerne etwas für die Praxis mitnehmen will. Ich hoffe, die Hochschule wird hier in Zukunft gegensteuern und die jüngeren Studiengänge können sich wieder über die Qualität freuen, die auch wir zu Anfang gesehen haben.