In Deutschland einmalig

Den NAT-Master gibt's nur in Freiberg, und er setzt genau dort an, wo der interdisziplinär angelegte NAT-Bachelor aufhört. Man wählt zu Beginn des Studiums zwischen vier Vertiefungen und spezialisiert sich dementsprechend, wobei alle Master-NATs mindestens drei Module gemeinsam belegen. Ich entschied mich für die Theoretische-Physik-Vertiefung mit einem Fokus auf Quantentheorie, Festkörperphysik und Informatik, und habe es nie bereut. Die Lerngruppen sind noch etwas kleiner als im Bachelor, dementsprechend ist der Kontakt zu den Dozente auch noch etwas persönlicher, was für den Studenten nur gut sein kann. In diversen Modulen ist der Übergang zwischen Vorlesung und wissenschaftlicher Diskussion zwischen Dozent und Student fließend, zudem gewinnt eigenverantwortliches Lernen allgemein an Stellenwert. Durch Wahlpflichtmodule und Master- bzw. Projektarbeit gibt es große Freiräume im Studienablaufplan, die man nach eigenen Vorstellungen gestalten kann. Programmier- oder Fremdsprachenkenntnisse kann man sich so gut während des Studiums aneignen bzw. auffrischen, und dafür auch Leistungspunkte kassieren. Durch die Wahl der Vertiefung ist sichergestellt, dass man sich für die meisten Veranstaltunge, die man besuchen muss, tatsächlich interessiert, was eine spürbare Steigerung der Aufmerksamkeit und Leistungsfähigkeit im Vergleich zum Bachelor bewirkt. Was das Umfeld angeht, gilt weiterhin, was bei den Bachelor-NAT-Rezensionen steht: Freiberg ist eine gemütliche Kleinstadt und erfüllt sowohl die guten als auch die schlechten Vorurteile, die man üblicherweise mit solchen Wohnorten verbindet. Wen das nicht abschreckt, der kann hier sehr angenehme Jahre verleben. Habe ich zumindest.