Eine Wahnsinnszeit

Ich hatte in den drei Jahren an der KU eine Wahnsinnszeit.

Es muss einem bewusst sein, dass der Studiengang ein sehr grundständiger Musik-Studiengang ist. Man lernt alles ein bisschen, aber schnuppert dafür auch in fast jede Facette der Musikbranche hinein. Man hat alle Freiheiten und Möglichkeiten sich selbst auszuprobieren und die richtige Nische für sich selbst zu finden.

Zum Bereich Musikpädagogik kann ich nichts weiter sagen, da zu meiner Zeit noch ein anderer Professor diesen Lehrstuhl vertrat. Die Musikwissenschaft ist mit Frau Prof. Dr. Schlemmer und ihren Mitarbeitern auf jeden Fall sehr gut besetzt. Besonders in Musiktheorie geht man sehr tief rein. Mit einem reinen Musikwissenschaftstudiengang ist es natürlich nicht zu vergleichen, aber wer das sucht ist eben hier nicht richtig.

Das Besondere an diesem Studiengang ist das "Angewandte". Auch einige Jahre später sehne ich mich manchmal in diese Zeit zurück. In großen und kleinen Ensembles konnten wir uns ausprobieren. Nicht nur, dass wir alle möglichen Instrumente und Stile ausprobieren konnten, auch die Organisation von Proben und Auftritten blieb uns (natürlich mit Unterstützung) völlig frei und selbst überlassen.

Wir hatten Fächer, in welchen wir lernten wissenschaftlich zu arbeiten, zu forschen und eigenständige Projekte umzusetzen. Und auch aus dem Praxissemester kamen wir alle erwachsener und reifer zurück.

Es ist ein Studiengang der Selbstfindung. Davor wollte ich "irgendwas mit Musik" machen - danach wusste ich, was meine Nische ist, in der ich meine berufliche Zukunft verbringen möchte.

Was auch unbedingt zu erwähnen ist: Frau Seipelt organisiert alles und sie ist praktisch schon immer an der KU. Sie hat auf jede Frage eine Antwort und ist immer für alle da. An der Organisation gibt es in diesem Studiengang wirklich nichts zu meckern!

Nach dem Bachelor ist ein Master in meinen Augen nötig. Hier spezialisiert man sich dann in die Richtung, die wirklich zu einem passt. Und da hatten wir in unserem Jahrgang wirklich alles dabei: Musikpädagogen, Musikmanager, Musikwissenschaftler, Musiktherapeuten, Musikethnologen und Musikjournalisten. Und soweit ich es überblicken kann haben auch alle meiner ehemaligen Kommilitonen einen Job finden können!

Zu Eichstätt: Ja, Eichstätt ist eine Kleinstadt. Und zwar mit allen Vorteilen einer Kleinstadt! Wer die Großstadt braucht um glücklich zu werden, ist hier vielleicht nicht richtig. Aber jeder, der offen für den Zauber einer kleineren Stadt ist, der wird es lieben! Es gibt Imbisse und Restaurants ohne Ende, es gibt Kneipen, ein Pub und eine Disco. Besonders die studentisch geführte Theke ist ein Hauptanlaufpunkt für alle Studierenden. Hier trifft man immer jemanden, den man kennt. Wer in Eichstätt einsam ist, der macht definitiv etwas falsch. Und wenn einem langweilig ist, dann setzt man sich für fünf Minuten an/in die Cafeteria und trifft jemanden zum quatschen. Besonders im Sommer ist Eichstätt und die Umgebung ein Traum. Es ist immer was los, Studenten- und Hauspartys, Grillfeiern oder ein entspanntes Treffen mit Freunden. Herbst und Winter sind leider ein wenig nebelig - aber dann macht man es sich eben drinnen gemütlich. 

Noch heute sehe ich gerne auf die Zeit an der KU zurück! Und für meine persönliche Entwicklung war es auch die richtige Entscheidung drei Jahre meines Lebens hier zu verbringen.