Ich würde dieses Studium nicht noch mal wählen

Es wird vollkommene Opferbereitschaft vorausgesetzt. Viele, die dazu nicht bereit waren, haben das Studium nicht abgeschlossen. Man muss wirklich drei Jahre lang lernen oder man hat ein schlechtes Gewissen, wenn man gerade mal nicht lernt. Die vorlesungsfreie Zeit ist mit Praktika und Prüfungen gut gefüllt gewesen.
Ich bin zum Master weg gegangen und sowohl der Master als auch die Doktorarbeit waren psychisch nicht so belastend wie dieser Bachelor. Mir wurde ständig das Gefühl vermittelt, nicht gut genug zu sein und ich war bis kurz vor Ende des Studiums immer noch unsicher, ob ich es überhaupt schaffe. Ich verstehe nicht, warum mit Studenten so umgegangen werden muss. Eine Kommilitonin meinte kürzlich zu mir, dass zu den Seminaren und Praktika gleich Psychotherapie hätte angeboten werden müssen. Beim Master ging es ja auch anders und es war dort eine gute Atmosphäre (Universität von Amsterdam, sehr zu empfehlen).
Hervorragende Berufsaussichten? Im Nachhinein merkt man, dass man eh bei der Jobsuche mit den Biologen in einen Topf geworfen wird. Ausserdem muss man sich im Klaren sein, dass die meisten noch einen Doktor machen, auch wenn man nicht in der universitären Forschung bleiben will, um die Berufsaussichten zu verbessern. Wenn man in der Forschung bleiben will, sollte man sich besser mit Unsicherheit durch befristete Verträge und permanentem Druck anfreunden, aber das ist man ja aus dem Studium noch gewöhnt.
Es war nicht alles schlecht, die Themen fand ich eigentlich interessant, die Ausstattung ist gut und es war für uns alles gut organisiert.
Der große Vorteil war, dass einem alles andere danach leicht vorkommt. Aber warum muss man sich so quälen? Lauft solange ihr noch könnt.