Zu wenig Medizin

Medizinische Informatik (B.Sc.)

Studieninhalte

3.0
Dozenten

4.0
Lehrveranstaltungen

4.0
Ausstattung

5.0
Organisation

4.0
Literaturzugang

5.0
Digitales Studieren

2.0
Gesamtbewertung

3.9

Ich habe mich für den Studiengang entschieden, da ich dachte, dass man einerseits das Programmieren lernt und andererseits auch medizinisches Wissen vermittelt bekommt. Dazu zählen für mich Grundlagen wie z.B. Anatomie oder Pathologie, dass man später in dem Kontext schon mehr Wissen hat als z.B. jemand aus der praktischen Informatik. Dazu gibt es aber nur einen halben Kurs im ersten Semester, der die Biogrundlagen aus der Schule wiederholt. Ansonsten wirkt der medizinische Kontext eher an den Haaren herbeigezogen. Für Verfahren wie Bildanalyse oder Kommunikationsserver werden dann eben Röntgenbilder oder Krankenhausinformationssysteme verwendet. Was jetzt aber auf dem Röntgenbild zu sehen ist, war gar nicht relevant. Dann hätte man auch einfach ein Bild von einem Baum nehmen können. Dafür fehlt eben dieses medizinische Grundlagenwissen, was leider nicht vermittelt wurde. Dafür muss ich nicht Medizinische Informatik studieren, Praktische Informatik hätte es dann auch getan.
In den ersten drei Semestern lernt man sehr viel, besonders, wenn man vorher noch nicht programmiert hat. Das ist auch gut durchdacht, sodass ich danach wirklich das Gefühl hatte, programmieren zu können. Was danach kam war schon relativ speziell (Grafikprogrammierung und Krankenhausvernetzung) ohne dass man sich wirklich spezialisieren konnte. Da muss also jeder durch. Wahlpflichtfächer kann man insgesamt auch nur drei wählen.
Die Anzahl an Projekten nahmen von Semester zu Semester zu. Die meisten davon konnte man freiwillig bearbeiten, hat dafür dann aber bis zu 10 Bonuspunkte für die Klausur bekommen. Da ich das Studium in Regelstudienzeit durchziehen wollte, war das für mich ein großer Anreiz und ich habe alle Projekte gemacht. Das ist dann aber in einen Haufen Arbeit ausgeartet und im 5. Semester war das einfach nur noch der pure Stress.
Leider verlasse ich die Hochschule mit gemischten Gefühlen. Die Räumlichkeiten und der Campus haben mir wirklich sehr gut gefallen. Die Atmosphäre war eher freundlich und eine Wurst vom Grill gab's auch immer mal wieder vom FSR gesponsert. Ich habe mich immer gefreut, mit der H-Bahn zur FH zu fahren und das Angebot der Mensen war auch sehr reichhaltig. Allerdings sind die Anforderungen schon sehr hoch, wenn man das Studium in Regelstudienzeit mit guten Noten durchziehen möchte. Nach meinem Abschluss brauchte ich ein ganzes Semester, um mich annähernd wieder zu erholen.