Vorklinik top, Klinik durchwachsen

Die Uni ist eher klein, die Medizinische Fakultät mit Abstand am größten und als zusammenhängender Campus am Rand der Stadt auf dem Eselsberg gelegen, zusammen mit dem größten Teil der Universitätsklinik. Dadurch kommt schnell ein familiäres Gefühl auf und man muss zumindest in der Vorklinik nicht zwischen Veranstaltungen durch die ganze Stadt fahren (eine andere süddeutsche Universität mag sich hier angesprochen fühlen...).

Die Vorklinik ist sehr gut organisiert und ich würde jederzeit wieder nach Ulm für den vorklinischen Studienabschnitt. Der Erfolg gibt Ulm Recht, zu meiner Vorklinikerzeit schnitt Ulm nach Heidelberg und Mannheim bundesweit am besten hat. Hier wird man sehr gut auf das Physikum vorbereitet und die Dozenten sind größtenteils engagiert. Ein Zuckerschlecken ist es nicht, aber es heißt ja immer "Nach dem Physikum wird alles besser!".

... nicht. Der klinische Studienabschnitt stellt eine unglaubliche Zäsur in Sachen Lehrqualität und Organisation dar. Natürlich ist es verständlich, nachdem die Dozenten, im Vergleich zur Vorklinik, noch mit der Patientenversorgung zusätzlich zu Forschung und Lehre belastet werden, aber dieses Verständnis hilft mir als Student, der gute Lehre will, auch nicht weiter. Man hat auch oft Gefühl, dass die linke Hand nicht weiß, was die rechte macht und langfristige Planungen wie z.B. selbst organisierte Auslandsfamulaturen werden durch sehr kurzfristige Informationen zu den Semesterferien, Klausuren und Co. erschwert.

Rein von der Studienqualität her bereue ich es, die Universität nach dem Physikum nicht gewechselt zu haben.