Praxisnaher Modellstudiengang

Der größte Pluspunkt des Medizinstudiums an der Charité ist in meinen Augen die Praxisnähe ab Semester eins. Auf die ersten Patient:innen muss man nicht 4 Semester warten, wie in den meisten Regelstudiengängen, sondern bekommt über das Untersuchungskurs-Format schon in den ersten Wochen die Basic Untersuchungsmethoden nahegelegt. Auch besondere Formate wie POL (Problemorientiertes Lernen) und KIT (Kommunikation, Interaktion, Teamarbeit) stellen frühzeitig einen Praxisbezug her.

Auch wenn grundsätzlich gilt, dass sehr viel in Eigenverantwortung gelernt werden muss, finde ich dennoch, dass einige Fächer wie z.B. Pharmakologie oder Anatomie viel zu kurz kommen. Hier wird Selbststudium also besonders groß geschrieben.

Was ich persönlich schade finde ist, dass durch die Modulstruktur und wöchentlich wechselnden Themen keine Beziehungen zu Dozierenden aufgebaut werden können, was das Studieren zumindest von der Lehrseite aus sehr anonym gestaltet.
Das Campusleben (außerhalb von pandemischen Zeiten) empfand ich durch den großen studentischen Zusammenhalt ohne jegliche Ellenbogenmentalität jedoch immer als sehr familiär.