Erfahrungsbericht
In Kooperation mit: FU Berlin
Erfahrungsbericht 527 von 576
Bericht archiviert

Abwechslungsreich, interessant, motivierend

Medizin (Modellstudiengang) (Staatsexamen)

  • Studieninhalte
    4.0
  • Dozenten
    4.0
  • Lehrveranstaltungen
    5.0
  • Ausstattung
    4.0
  • Organisation
    4.0
  • Literaturzugang
    5.0
  • Gesamtbewertung
    4.3
Ich beginne jetzt das 4. Semester an der Charité und möchte einmal meine bisherigen Erfahrungen schildern.

Achtung: Ich habe direkt nach dem Abi mit dem Studium begonnen und kann mir vorstellen, dass meine individuellen Erfahrungen daher eher Leuten nützen, die dies ähnlich machen.

Der Stundenplan ist interdisziplinär, abwechslungsreich und nicht so voll, dass man gar keine Zeit mehr für Freizeit und Selbststudium hätte. Wenn man noch aus der Schule über gute Biologie- und Chemie-Kenntnisse verfügt, fängt das erste Semester recht entspannt an und man hat ausreichend Gelegenheit, sich an der Uni einzuleben, sich an den Stundenplan zu gewöhnen und für sich selbst geeignete Lehrbücher zu finden, wofür v.a. in der Virchow-Bibliothek eine große Auswahl da ist. Die Biochemie-Dozenten sind top, was meiner Meinung nach gerade in diesem Fach ausschlaggebend ist. Durch die U-Kurse von Beginn an habe ich (als eher theoretisch veranlagte Bücher-Person) während des ersten Jahres meine Scheu vor Praxis, Patientenkontakt etc. zu einem großen Teil verloren. Auch daher kann ich den Modellstudiengang ebenso denen ans Herz legen, denen Theorie - wie mir - mehr liegt als Praxis, und die bei Referaten, praktischen Übungen etc. in der Schule eher Herzklopfen und Bauchschmerzen als Vorfreude verspürt haben: Durch Üben, Üben und nochmals Üben gewinnt man wirklich Sicherheit bei den klinischen Tätigkeiten.
Außerdem herrscht eine gute Betreuung der jüngeren von Seiten der älteren Studenten: Zu Beginn jedes Moduls gibt es eine studentisch geführte Einführungsveranstaltung mit konkreten Lern- und Büchertipps, Warnungen vor Stolperfallen im Modul, usw.

Einziger Kritikpunkt von mir: Anatomie kommt erst im 3. Semester, bis dahin gibt es hauptsächlich Biochemie, Histologie und Soziologie. Ich hätte den Einstieg in die Anatomie gerne etwas früher gehabt.

Ein Tipp meinerseits: Erwartet im ersten Jahr noch nicht extrem viel von den U-Kursen. Meiner Erfahrung nach sind auch die meisten Dozenten ein wenig unschlüssig, was sie uns bei noch fehlendem Wissen beibringen können. Nur soviel: Vertraut darauf, dass ihr am Ende des zweiten Semesters erstaunlich viel gelernt haben werdet, wenn auch während der einzelnen Kurse nicht immer so ganz deutlich war, wie das passiert ist. Meine U-Kurse im ersten Jahr waren ganz schön chaotisch und mal besser, mal schlechter. Trotzdem konnte ich am Ende dann doch eine sichere Untersuchung des Abdomens, Herz und Lunge sowie Erhebung des Pulsstatus durchführen und hätte die Inhalte einer vollständigen Anamnese im Schlaf herunterbeten können. V.a. habe ich, wie bereits oben gesagt, meine Scheu vor dem Anfassen und Anamnese-Führen verloren, was meinem Gefühl nach das oberste Ziel war. Fachliches Wissen kommt in den späteren Semestern.

Noch etwas für die zukünftigen Erstis: Das erste Semester kann für sehr Ehrgeizige ein wenig enttäuschend sein und die Lernmenge noch merkwürdig moderat erscheinen, v.a. mit dem Regelstudiengang verglichen. Keine Sorge, das kommt. Bisher ist es meinem Gefühl nach mit jedem Semester mehr geworden, und der Anstieg ist jedes Mal gewaltig. Spätestens beim Lernen für die SMPP Ende des 2. Semesters wünscht man sich ins entspannte erste zurück. Nutzt die Zeit lieber, um gute Lernmethoden zu entwickeln, euch mit den Lernzielen vertraut zu machen und die für euch geeigneten Bücher zu finden, anstatt sich übertriebenermaßen in den laufenden Stoff hineinzusteigern und vor der ersten Semesterabschlussklausur zu zittern. Im 3. Semester dann kommt man ohnehin kaum noch aus den Büchern heraus.

Alles in allem bin ich mit dem Modellstudiengang 2.0 an der Charité mehr als zufrieden, fühle mich sehr, sehr wohl an der Uni und werde meiner Meinung nach gut auf den Beruf vorbereitet. Ich würde mich jederzeit wieder dafür entscheiden.
  • Frühe Praxisnähe (hält auch in trockeneren Zeiten motiviert), engagierte Dozenten, abwechslungsreiches Curriculum, viele Angebote (Tutorien, Selbststudium, Hochschulsport), schöner Campus
  • Anatomie etwas spät

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

3.7
Fiona , 13.04.2024 - Medizin (Modellstudiengang) (Staatsexamen)
3.3
Pauline , 05.04.2024 - Medizin (Modellstudiengang) (Staatsexamen)
4.1
Lea , 04.04.2024 - Medizin (Modellstudiengang) (Staatsexamen)
4.0
Elena , 03.04.2024 - Medizin (Modellstudiengang) (Staatsexamen)
4.1
Vi , 31.03.2024 - Medizin (Modellstudiengang) (Staatsexamen)
4.4
Tobias , 30.03.2024 - Medizin (Modellstudiengang) (Staatsexamen)
3.9
Leon , 24.03.2024 - Medizin (Modellstudiengang) (Staatsexamen)
4.4
Clemens , 20.03.2024 - Medizin (Modellstudiengang) (Staatsexamen)
4.7
Lina , 19.03.2024 - Medizin (Modellstudiengang) (Staatsexamen)
4.1
Yann , 13.03.2024 - Medizin (Modellstudiengang) (Staatsexamen)

Über Claudia

  • Alter: 18-20
  • Geschlecht: Weiblich
  • Abschluss: Ich studiere noch
  • Aktuelles Fachsemester: 4
  • Studienbeginn: 2017
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Standort Berlin
  • Schulabschluss: Abitur
  • Weiterempfehlung: Ja
  • Geschrieben am: 01.04.2019
  • Veröffentlicht am: 08.04.2019