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Organisatorisch der Inbegriff von Inkompetenz

Medienproduktion (B.A.)

  • Studieninhalte
    2.0
  • Dozenten
    2.0
  • Lehrveranstaltungen
    2.0
  • Ausstattung
    3.0
  • Organisation
    1.0
  • Literaturzugang
    1.0
  • Gesamtbewertung
    1.8
Ein Rückblick auf mein Studium an der FH Lemgo.

Ich habe mich damals auf Grund des Besuches beim Tag der offenen Tür für einen Studium an der Fachhochschule entschieden. Dort wurde wirklich alles sehr gut erklärt und als sehr interessant verkauft. Ich persönlich war sehr an Audio interessiert und man sagte mir, dass man an dieser Hochschule im Audiobereich sehr viel lernen könne. Dadurch war meine Motivation geweckt.

Dann begann das Studium und mehr und mehr bröckelte die Fassade.

“Erklärt“ wurde den Studenten ein Mischpult im Tonstudio von einer Person, die weder wusste, wie man das Mikrofonsignal zu Logic schicken konnte, noch wie man Compressor oder EQ einstellen kann/muss. Elegant umspielte man dann die Unwissenheit, suchte Presets mittels wirrem herumtippen auf dem Pult und fand sie dann auch zufällig. Erklären was man nun getan hat, konnte man es aber auch nicht. 1A! Ab dem Zeitpunkt war Ton für mich erledigt, denn wie man es nicht macht, wollte ich nicht weiter vertiefen.

Es folgten Bereiche in denen man eine Mappe entwerfen durfte/musste in denen dann Kreise oder Dreiecke gezeichnet wurden. Dazu gab es Module, in denen man sich nur Filme anschaute, während der Professor in dieser Zeit in sein Büro zurück ging. Prüfung war dann eine Filmanalyse, oder so etwas ähnliches zu schreiben. Lernfaktor 0, aber man dachte halt das müsse so sein am Anfang. Lottozahlengenerator in Informatik war das nächste. Ich frage mich bis heute noch welche Firma solch einen Auftrag bekommen könnte. Arbeitsmarktvorbereitung 0, aber man dachte halt das müsse so sein am Anfang. Irgendwann war dann der Anfang aber auch mal vorbei. Dann begann aber auch eigentlich schon das Ende. Ca. ab dem dritten Semester waren dann die Tore offen.

Da viele Kommilitonen eine Unterschrift für das Bafög-Amt zum weiteren Erhalt des BAföGs bekommen mussten, wendeten wir uns, wie vorgegeben, an das Prüfungsamt. Da dies aber auf Grund eine Kur nicht besetzt war, informierten wir uns in einem anderen Fachbereich darüber, was nun zu tun wäre. (aus unserem Fachbereich wusste natürlich niemand Rat). Als wir dann im FB5 saßen, informierte uns die Dame darüber, dass bei Krankheitsfällen im Prüfungsamt der Dekanatsassistenz für solche Formalien zuständig sei. Als wir fragten wer das sei, stellte sich heraus, dass das Amt des Dekanatsassistenten und des Prüfungsamtes von der selben Person besetzt ist! Die Vertretung für die, sich zu der Zeit in der Kur befindenden Person war also die Person selbst! Wir mussten also alle warten, bis die Person wieder aus der Kur zurückkam, da nur diese Person das Dokument unterschreiben konnte bzw. durfte! Das alles dauerte ca. 2 Monate und man durfte zusehen, wie man sich das Studium bzw. den Unterhalt für diese Wartezeit organisieren konnte.

Weiter ging es mit Präsentationen der Medienprojekte, die entweder einen Tag vor einer Prüfung oder sogar am gleichen Tag stattfinden. Dadurch haben alle Studis super viel Spaß an diesen Präsentationen und auch einen freien Kopf dafür (Ironie). Reservierungen, wie beispielsweise Vorhänge für den Aufbau der Stände, konnte man sich zwar formell reservieren, aber als es dann los ging, wurde aus Planung eher Umstände wie auf dem Flohmarkt! Ein Projekt bekam erst mal gefühlt alles, egal ob reserviert oder nicht und andere konnten zusehen, wie sie klarkommen. Das pure Chaos!

Ganz wenige (wirklich sehr gute Professoren) reagieren überhaupt auf Mails. Ich denke E-Mail sollte gerade im Bereich der Medienproduzenten angekommen sein. Stattdessen wird man ignoriert, ignoriert! Teilweise sprach man die Professoren, wenn man sie mal sah, persönlich auf die Mail an und sie wussten sogar von dem Inhalt! Sprich: Sie lesen die Mail, denken aber nicht daran zu antworten! Und es waren oft wirklich sehr wichtige Fragen, die teilweise mit einem einfachen ja oder nein zu beantworten gewesen wären. Neben den wenigen guten Proffs vermitteln die meisten schon beim Überqueren des Ganges den Eindruck: „Kopf runter zur Tasse und bloß keinen Grüßen!“ Der könnte ja etwas fragen oder so.... Generell ist es an dieser Hochschule so, dass niemand für etwas zuständig ist und Aufgaben immer schön weitergereicht werden. So kommt es zu dem phänomenalen Fall, dass wenn etwas nicht läuft, niemand schuld war.

Abgaben (wie z.B. Fotobücher für die man bis 80 Euro gezahlt hat) verschwinden ab Abgabe beim Professor teilweise in einem Schwarzen Loch und sind einfach weg! Damit darf man sich dann abfinden, da man ja nichts daran ändern kann. Als Studi hast du also, bis auf Digitale Unterlagen, kein Medium mehr und noch dazu mal eben dein Geld in den Sand gesetzt!

Nach meinem Kolloquium durfte ich dann noch 3 Monate auf mein Zeugnis warten. Das war dann nochmal das letzte I-Tüpfelchen meiner Laufbahn als Student.

Rückblickend wundert es mich wirklich wie es mir oder anderen Kommilitonen überhaupt möglich war, dieses Studium in der Regelstudienzeit bewerkstelligt zu haben.


Zusammenfassend:

+ Einige wenige wirklich kompetente, nette Professoren
+ Medienprojekte können Spaß machen und einen kleinen Einblick in die Arbeitswelt vermitteln


- Vorlesungen, so wie der behandelte Stoff viel zu veraltet
- Kaum Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt
- Sehr sehr Film und Grafiklastgig, andere Bereiche werden nur angerissen
- Professoren überwiegend genervt, unhöflich
- Professoren oft extern und somit auch oft nicht da
- Professoren zu kontaktieren fast unmöglich
- Organisatorisch generell eine Katastrophe
  • ............................
  • So gut wie alles

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

4.6
Celina , 13.04.2024 - Medienproduktion (B.A.)
4.4
Josh , 03.04.2024 - Medienproduktion (B.A.)
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Über Lisa

  • Alter: 27-29
  • Geschlecht: Weiblich
  • Abschluss: Ja
  • Studienbeginn: 2010
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Innovation Campus Lemgo
  • Schulabschluss: Fachhochschulreife
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 05.03.2020
  • Veröffentlicht am: 11.03.2020