Vorheriger Bericht
Sehr realitätsfern
Kulturwissenschaft trifft Medien
Als ich mein Studium 2014 aufgenommen hatte, nannte sich der Studiengang für ein paar Semester kurzfristig "Medienwissenschaft". Warum diese Namensänderung eingeführt wurde, ist mir immer noch schleierhaft. Vielleicht wollte die Uni mehr BewerberInnen anlocken. So oder so: Inzwischen heißt der Studiengang nun wieder "Medienkultur".
Und das aus gutem Grund:
In Weimar ist deutlich zu spüren, dass das Studium aus der Kulturwissenschaft entspringt. Es besteht aus drei Säulen: Der Medienwissenschaft, der Kulturwissenschaft und der Medienökonomie. In unserem Studienplan war es noch so, dass man alle drei Felder gleichwertig belegen musste, was zu einigem Frust unter den Kommilitonen führte. Vor allem in Fällen, in denen die Interessenslage bereits deutlicher ausgeprägt war. Doch der Studienplan wurde geändert und nun kann man sich nach Lust und Laune Projektmodule oder Studienmodule zusammenstellen.
Kulturwissenschaft war für mich immer am interessantesten. So hatten wir beispielsweise Seminare über Religionskriege (eher historisch) oder über Spaziergänge (kein Witz!).
Die Medienwissenschaft befasste sich oft mit dem Medium Film. Es mangelte mir meistens an Inhalten aus Theater oder Radio, um nur zwei andere, sehr spannende Medien zu nennen. Auf der anderen Seite war der Medienbegriff manchmal seeeeehhhr groß gefasst. So ging es in einer Vorlesung (Geschichte der Medien) um Kartographie und Zentralperspektive. Auch wenn dies sehr spannende Einblicke waren, mangelte es mir von Zeit zu Zeit etwas an zeitgenössischen Mediengebieten. Ein Semester lang beschäftigten wir uns erfreulicherweise mit Video Games und ihren immersiven Potentialen, was aber eine Ausnahme blieb.
Medienökonomie mochte ich am wenigsten, aber das ist selbstverständlich Typsache. Wir haben eine kleine Grundlagenausbildung im 1. Semester bekommen. Den Input aus der VWL- und BWL-Vorlesung konnte ich persönlich aber nie anwenden. Dennoch gab es einige spannende Fächer, die ich dazu besuchen durfte. Unsere Strategievorlesung beispielsweise war spannend und das Schreiben eines Businessplans hat sehr viel Spaß gemacht.
Der Anspruch in Weimar ist sehr hoch. Hier wird in erster Linie wissenschaftlich gedacht und vorgegangen. Das bedeutet von Anfang bis Ende vor allem eines: Lesen, lesen, lesen. Und später dann lesen, lesen, lesen und schreiben, schreiben, schreiben = viele Hausarbeiten. Wer wissenschaftlich arbeiten möchte, ist hier bestens aufgehoben. Viele Profs verlangen saubere, akademische Arbeiten. Da dürfen die Deadlines auch mal drunter leiden. ;) (Bei manchen KommilitonInnen bin ich mir immer noch nicht sicher, ob sie auch wirklich alle Arbeiten abgegeben haben. :D)
Die meisten Profs erschienen mir kompetent und intelligent. Manchmal hätte ich mir etwas mehr Struktur gewünscht, aber das war wirklich sehr personenabhängig!
Die Vergabe der Seminare war extrem locker. Es gibt kein stressiges Einschreibesystem. Man muss nur zur ersten Sitzung erscheinen und wird dann, je nach dem wieviele erscheinen, aufgenommen oder nicht. Manchmal musste man sich für eine Veranstaltung bewerben.
In den ersten zwei Semestern habe ich mich an den Rat einer Tutorin gehalten und zwei Verantstaltungen aus unserem praktischer veranlagten Schwesternstudiengang "Medienkunst/Mediengestaltung" belegt. Ich wurde ins kalte Wasser geworfen, aber es war herrlich und hat mir sehr viel Spaß gemacht. Der restliche Studiengang war, wie gesagt, sehr trocken und nicht angewandt. Deshalb habe ich mich zusätzlich beim Uni-TV angagiert, was manchmal fast wie ein zweites Studium war. :D Genügend Angebote zum Austoben (Initiativen, Sport, Kultur, Vereine etc. etc.) gibt es in Weimar auf jeden Fall.
Sehr stark unterstützt wird in Weimar der Austausch mit Universitäten im Ausland. Die Uni hat einige internationale, englischsprachige Studiengänge im Programm und viele GaststudentInnen (z.B. Erasmus) aus Europa und der ganzen Welt. Die deutschen StudentInnen werden außerdem ermutigt, ein Auslandssemester zu machen und dabei auch unterstützt.
An sich ist Weimar, ein kleines, ruhiges Städtchen in Thüringen. Es lebt von der Uni (v.a. Architektur) und von der Kultur (Goethe, Schiller, Bauhaus). Als ich herzog, waren die Mieten noch günstig, inzwischen sind sie angestiegen. Lebensmittel sind dafür relativ günstig. Nur das Essengehen ist aufgrund der vielen Tagestouristen schweineteuer. Weimar ist außerdem sehr strategisch zwischen der bunten Studentenstadt Jena und der Landeshauptstadt Erfurt gelegen. Nur jeweils 15-20 Minuten mit dem Zug entfernt und im Studententicket mit drin. Nutzt es aus!
Alles in allem würde ich den Studiengang empfehlen, wenn man weiß, was auf einen zukommt. Manchmal habe ich mir an den Kopf gefasst und gedacht: Was tue ich hier gerade in diesem Seminar?! Nun vermisse ich die oft philosophischen Diskussionen mit den DozentInnen und KommilitonInnen sowie die Hirngespinste von Faucault, Derrida, Virilio und Ko.
Und das aus gutem Grund:
In Weimar ist deutlich zu spüren, dass das Studium aus der Kulturwissenschaft entspringt. Es besteht aus drei Säulen: Der Medienwissenschaft, der Kulturwissenschaft und der Medienökonomie. In unserem Studienplan war es noch so, dass man alle drei Felder gleichwertig belegen musste, was zu einigem Frust unter den Kommilitonen führte. Vor allem in Fällen, in denen die Interessenslage bereits deutlicher ausgeprägt war. Doch der Studienplan wurde geändert und nun kann man sich nach Lust und Laune Projektmodule oder Studienmodule zusammenstellen.
Kulturwissenschaft war für mich immer am interessantesten. So hatten wir beispielsweise Seminare über Religionskriege (eher historisch) oder über Spaziergänge (kein Witz!).
Die Medienwissenschaft befasste sich oft mit dem Medium Film. Es mangelte mir meistens an Inhalten aus Theater oder Radio, um nur zwei andere, sehr spannende Medien zu nennen. Auf der anderen Seite war der Medienbegriff manchmal seeeeehhhr groß gefasst. So ging es in einer Vorlesung (Geschichte der Medien) um Kartographie und Zentralperspektive. Auch wenn dies sehr spannende Einblicke waren, mangelte es mir von Zeit zu Zeit etwas an zeitgenössischen Mediengebieten. Ein Semester lang beschäftigten wir uns erfreulicherweise mit Video Games und ihren immersiven Potentialen, was aber eine Ausnahme blieb.
Medienökonomie mochte ich am wenigsten, aber das ist selbstverständlich Typsache. Wir haben eine kleine Grundlagenausbildung im 1. Semester bekommen. Den Input aus der VWL- und BWL-Vorlesung konnte ich persönlich aber nie anwenden. Dennoch gab es einige spannende Fächer, die ich dazu besuchen durfte. Unsere Strategievorlesung beispielsweise war spannend und das Schreiben eines Businessplans hat sehr viel Spaß gemacht.
Der Anspruch in Weimar ist sehr hoch. Hier wird in erster Linie wissenschaftlich gedacht und vorgegangen. Das bedeutet von Anfang bis Ende vor allem eines: Lesen, lesen, lesen. Und später dann lesen, lesen, lesen und schreiben, schreiben, schreiben = viele Hausarbeiten. Wer wissenschaftlich arbeiten möchte, ist hier bestens aufgehoben. Viele Profs verlangen saubere, akademische Arbeiten. Da dürfen die Deadlines auch mal drunter leiden. ;) (Bei manchen KommilitonInnen bin ich mir immer noch nicht sicher, ob sie auch wirklich alle Arbeiten abgegeben haben. :D)
Die meisten Profs erschienen mir kompetent und intelligent. Manchmal hätte ich mir etwas mehr Struktur gewünscht, aber das war wirklich sehr personenabhängig!
Die Vergabe der Seminare war extrem locker. Es gibt kein stressiges Einschreibesystem. Man muss nur zur ersten Sitzung erscheinen und wird dann, je nach dem wieviele erscheinen, aufgenommen oder nicht. Manchmal musste man sich für eine Veranstaltung bewerben.
In den ersten zwei Semestern habe ich mich an den Rat einer Tutorin gehalten und zwei Verantstaltungen aus unserem praktischer veranlagten Schwesternstudiengang "Medienkunst/Mediengestaltung" belegt. Ich wurde ins kalte Wasser geworfen, aber es war herrlich und hat mir sehr viel Spaß gemacht. Der restliche Studiengang war, wie gesagt, sehr trocken und nicht angewandt. Deshalb habe ich mich zusätzlich beim Uni-TV angagiert, was manchmal fast wie ein zweites Studium war. :D Genügend Angebote zum Austoben (Initiativen, Sport, Kultur, Vereine etc. etc.) gibt es in Weimar auf jeden Fall.
Sehr stark unterstützt wird in Weimar der Austausch mit Universitäten im Ausland. Die Uni hat einige internationale, englischsprachige Studiengänge im Programm und viele GaststudentInnen (z.B. Erasmus) aus Europa und der ganzen Welt. Die deutschen StudentInnen werden außerdem ermutigt, ein Auslandssemester zu machen und dabei auch unterstützt.
An sich ist Weimar, ein kleines, ruhiges Städtchen in Thüringen. Es lebt von der Uni (v.a. Architektur) und von der Kultur (Goethe, Schiller, Bauhaus). Als ich herzog, waren die Mieten noch günstig, inzwischen sind sie angestiegen. Lebensmittel sind dafür relativ günstig. Nur das Essengehen ist aufgrund der vielen Tagestouristen schweineteuer. Weimar ist außerdem sehr strategisch zwischen der bunten Studentenstadt Jena und der Landeshauptstadt Erfurt gelegen. Nur jeweils 15-20 Minuten mit dem Zug entfernt und im Studententicket mit drin. Nutzt es aus!
Alles in allem würde ich den Studiengang empfehlen, wenn man weiß, was auf einen zukommt. Manchmal habe ich mir an den Kopf gefasst und gedacht: Was tue ich hier gerade in diesem Seminar?! Nun vermisse ich die oft philosophischen Diskussionen mit den DozentInnen und KommilitonInnen sowie die Hirngespinste von Faucault, Derrida, Virilio und Ko.
Tipp: Weiterführende Informationen zum Studium
hier!
- Kleine Uni und somit familiäre Atmosphäre, Weimar als Kulturstandort, ansprechende Universitätsgebäude, künstlerische Atmosphäre
- Studiengang arbeitet zu wenig mit zeitgenössischen Medien, sehr theoretisch (aka "trocken"), hohes Lesepensum
Anna hat 24 Fragen aus unserer Umfrage beantwortet
Verglichen wird die Aussage des Rezensenten mit den Angaben der Kommilitonen des Studiengangs.
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Den WLAN Empfang auf dem Campus finde ich gut.Auch 67% meiner Kommilitonen sagen, das WLAN auf dem Campus ist gut. -
Ich ärgere mich über die schlechte Anbindung der öffentlichen Verkehrsmittel.67% meiner Kommilitonen beurteilen die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln als sehr gut. -
Ich finde immer einen Parkplatz.50% meiner Kommilitonen finden fast nie einen Parkplatz. -
Ich freue mich, dass es viele organisierte Studentenpartys gibt.53% meiner Kommilitonen geben an, dass es nur selten organisierte Studentenpartys gibt. -
Ich bin begeistert vom vielfältigen Hochschulsport-Angebot.Auch 69% meiner Kommilitonen finden das Hochschulsport-Angebot sehr vielfältig. -
Die Ausstattung der Seminarräume und Hörsäle könnte meiner Meinung nach moderner sein.Auch 62% meiner Kommilitonen sind der Meinung, dass die Ausstattung der Hochschule moderner sein könnte. -
Die Sauberkeit der Toiletten bewerte ich als ok.Auch 50% meiner Kommilitonen bewerten die Sauberkeit der Toiletten als ok. -
Ich kann die Noten einiger Fächer online einsehen.77% meiner Kommilitonen bestätigen, dass die Klausurnoten online einsehbar sind. -
Für mich zählt unsere Hochschule ganz klar zur Elite.Auch für 62% meiner Kommilitonen zählt unsere Hochschule zur Elite. -
Ich finde es toll, dass es in unmittelbarer Nähe zur Hochschule Parks, Grünflächen oder Seen gibt.Auch 100% meiner Kommilitonen bestätigen, dass es Parks, Grünflächen oder Seen in unmittelbarer Nähe gibt. -
Ich fahre meist mit dem Fahrrad zur Hochschule.44% meiner Kommilitonen fahren manchmal mit dem Fahrrad zur Hochschule. -
Ein- bis zweimal pro Woche gehe ich feiern.50% meiner Kommilitonen gehen seltener als einmal pro Woche feiern. -
Ich wohne in einer WG.Auch 55% meiner Kommilitonen wohnen in einer WG. -
Der Anspruch an die Studenten ist für mich genau richtig.Auch 93% meiner Kommilitonen sind der Ansicht, der Anspruch an die Studenten ist genau richtig. -
Meine Berufsaussichten schätze ich grundsätzlich optimistisch ein.Auch 90% meiner Kommilitonen schätzen ihre Berufsaussichten optimistisch ein. -
Ich glaube, keine meiner Dozenten haben richtige Praxiserfahrung.57% meiner Kommilitonen geben an, dass ein paar ihrer Dozenten Praxiserfahrung haben. -
Für mich ist das Lernpensum genau richtig.Auch für 93% meiner Kommilitonen ist das Lernpensum genau richtig. -
Ich finde, die Regelstudienzeit ist genau richtig bemessen.Auch 75% meiner Kommilitonen finden, die Regelstudienzeit ist genau richtig bemessen. -
Ich lerne sowohl alleine als auch in einer Lerngruppe für meine Klausuren.45% meiner Kommilitonen lernen meist alleine. -
Die Studienplatzvergabe empfand ich als gerecht.Auch 100% meiner Kommilitonen empfanden die Studienplatzvergabe als gerecht. -
Ich ernähre mich vegetarisch.Auch 67% meiner Kommilitonen ernähren sich vegetarisch. -
Die meisten meiner Kommilitonen bleiben auch am Wochenende in der Umgebung und pendeln nicht in die Heimat.Auch 75% meiner Kommilitonen sagen, dass die Meisten am Wochenende nicht in die Heimat pendeln. -
Ich habe ein Auslandssemester absolviert.71% meiner Kommilitonen haben kein Auslandssemester absolviert oder geplant. -
Ich würde gerne öfter auf Festivals gehen.64% meiner Kommilitonen gehen gerne auf Festivals.