Schwach strukturiertes Lernsystem

Der Studiengang Medieninformatik an der Beuth-Hochschule ist nicht für alle (potentiellen) Studenten gut geeignet. Der relativ provisorische Lehrplan ist nahezu akzeptabel. Die Dozenten sind menschlich sehr gut, fachlich oft in Ordnung, aber können aufgrund ihrer z.T. schlechten Kenntnisse der deutschen Sprache oftmals die Anforderungen eines erwartungsvollen Studenten nicht erfüllen. Dies liegt vor allem daran, dass das System, in das sie eingebettet sind, lediglich den Fleiß und die Frustrationstoleranz testen und sich weniger auf die fachliche Kompetenz der Studenten konzentrieren. Wer Zusammenhänge lieber versteht, statt sie auswendig zu lernen und dies in Dutzenden Hausaufgaben, Tests und Übungen unter Anwesenheitspflicht zu beweisen, ist hier Fehl am Platz. Wer es präferiert, sich inhaltlich mit einem Thema auseinanderzusetzen und selbstständig zu lernen, statt sich die Aufgabenstellungen der Altklausuren zu merken, fühlt sich hier vermutlich ebenso deplatziert. Nichtsdestotrotz lernt man viele Dinge, von denen aber leider die allermeisten im Berufsleben nicht oder nur selten benötigt werden - so jedenfalls meine aktuelle Einschätzung.

Kurz:
- menschlich tolle Dozenten, leider oft nicht qualifiziert genug oder können schlecht erklären
- Studium belohnt eher Zeitinvestment und Unterwürfigkeit als Kompetenz und Sachkenntnis
- Organisation akzeptabel, solange man mit dem Strom schwimmt und keine Extrawünsche hat
- viele Gruppenarbeiten (kann gut oder schlecht sein)
- Mensa ist sehr gut. Mit Abstand das Beste an der Beuth. Grüße gehen raus an die netten und zuvorkommenden Mensadamen. Problem an der Sache ist allerdings, dass man oftmals nur 45min Zeit hat, also abzüglich der Laufwege bleibt wenig Zeit, die schmackhafte und preiswerte Kost zu verspeisen.
- Anwesenheitspflicht herrscht zwar, wird aber je nach Dozent unterschiedlich stark durchgesetzt. Außerdem entfällt sie quasi bei einer zweiten Belegung.

Fazit:
Sehr empfehlenswert für unselbstständige Studenten mit ggf. schlechten Deutschkenntnissen, die bereit sind, viel Zeit zu investieren, um später in der Industrie zu arbeiten. Ein gutes Kurzzeitgedächtnis hilft enorm!