Man holt die Dozenten nach 4 Semestern ein

Es gibt mehrere Themengebiete, auf die man sich spezialisieren kann. Man schnuppert zwar in alle im Unterricht rein, wird jedoch, wenn man sich ernsthaft spezialisieren möchte, oft allein gelassen. Mein Fokus lag im Videospielebereich, jedoch kann ich einiges zu den anderen Bereichen sagen:
3D-Animation wird gut unterstützt, wobei der Hauptdozent dafür absolut keine Lust auf gar nichts hat und gerne alles fertig macht der Studenten, ohne wirklich Kritik zu geben (er war nie mein Dozent, das ist meine Beobachtung als ich mit im Unterricht saß).
2D-Animation wird überhaupt nicht angeboten, obwohl die Hälfte jedes Jahrgangs nur deshalb dort studiert.
Webtechniken könnt ihr gleich vergessen, die Dozentin ist komplett verpeilt und falls ihr das wirklich lernen wollt, seid ihr komplett auf euch gestellt.
Es wird viel zu viel Wert auf Sounddesign gelegt, ihr werdet ungefähr ein Drittel eures Studiums mit Sound für eure Projekte verbringen und wahnsinnig werden, weil ihr den Kram später nie wieder machen werdet, weil ihr ihn nicht braucht im Designbereich.

Film ist tatsächlich ziemlich gut, wenn auch nur ein wirklicher Hauptdozent in dem Bereich tätig ist. Film funktioniert jedoch meistens nur in einer Gruppe, d.h. ihr seid da auf andere Studenten angewiesen, allein wird es, vor allen Dingen in den späteren Semestern schwierig.

Games ist durchwachsen. Es gibt zwei Dozenten, der eine hat gerade Mal die Basicerfahrungen drauf und die andere kennt sich recht gut aus. Da gerade sehr viele Leute Games machen und von den Medieninformatikern viele rüberschwappen sind die Beiden meistens mit der Menge überfordert, sodass man selten Fragen stellen kann. Außerdem bekommt man nie Feedback zu seinen Projekten, trotz mehrfachen Nachfragens.

Am Ende des Tages lernt man von den Dozenten etwas im ersten und zweiten Semester und ist danach auf sich allein gestellt. Die meisten Dozenten haben nur die Grundfähigkeiten oder sehr veralterte Fähigkeiten, die so in der Branche nicht mehr angewandt werden, sodass man sehr früh auf sich allein gestellt ist und sich das meiste eh über Youtube beibringt.

Hinzu kommt, dass die Hochschule aktuell absolut pleite ist, weshalb die Rechner im Studiengang viele Programme verloren haben. Ohne eigenen, leistungsstarken PC braucht man gar nicht erst das Studium beginnen, da außerhalb von Corona eh alle PC-Räume voll sind.

Das Hochschulklima, die Mitstudierenden und die Studenten aus den anderen Designstudiengängen sind klasse. Es gibt viele theoretische Kurse, wo man in andere Designbereiche Einblick erhält.

Ach ja, bei der Praktikumssuche ist man auch komplett auf sich allein gestellt, es gibt weder Kontakte noch befreundete Firmen, von denen die Hochschule profitieren könnte.

Im Großen und Ganzen, wenn man bereit ist, vier Jahre lang in Abgabephasen zu ersticken und sich komplett alles aus einem Bereich selber beizubringen, nur damit irgendwer online der das Zuhause nebenbei macht, eh besser ist, dann ist das der perfekte Studiengang. Vorteil: man lernt coole Leute kennen, mit denen man sich über die Dozenten aufregen kann.