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Geschenktes Studium

Mathematik (B.A.) Lehramt

  • Studieninhalte
    1.0
  • Dozenten
    2.0
  • Lehrveranstaltungen
    3.0
  • Ausstattung
    4.0
  • Organisation
    5.0
  • Literaturzugang
    4.0
  • Digitales Studieren
    4.0
  • Gesamtbewertung
    3.3
An der Tu Dortmund wurde für jede Schulform bezüglich des Fach Mathematik ein individueller Studienverlaufsplan entwickelt. Dies ist in erster Linie keine schlechte Idee, da jede Schulform ihre eigenen Anforderungen hat.
Beim Lehramt für das Berufskollegs fängt man in den ersten Semestern mit Lina und Ana an. Für dieses Veranstaltungen muss man sehr viel Durchhaltevermögen mitbringen, um das Studium zu schaffen. Mit der Zeit hat mir diese Form der Mathematik immer mehr Spaß gemacht. Danach hat man nur noch Module mit den Lehrämtern für die Primarstufe und für die Sekundarstufe 1 zusammen. Die Lehrämter für Gy/Ge besuchen gemeinsam mit den Mathematikern dieselben Module.
Nach dem vierten Semester keine Herausforderung mehr (Mathematik BK). Module wie "Grundlegende Ideen der Mathematik" Didaktik oder "Diagnose und Förderung" sind noch sinnvoll im Studium eingegliedert. Andere Module wie "Stochastik und ihre Didaktik", "Zahlen" und "Algebra Funktionen und ihre Didaktik" versinken in vollkommender Bedeutungslosigkeit. In Algebra Funktionen und ihre Didaktik sind zumindest noch die didaktischen Anteile auf irgendeiner Weise sinnvoll, aber die fachlichen Anteile bestehen nur aus Schulstoff bis zur zehnten Klasse. Dies wirkt schon ziemlich befremdlich und man hat nicht das Gefühl zu studieren. Die Inhalte werden auf dem gleichen Niveau unterrichtet wie in der Schule. In "In Stochastik und ihre Didaktik" lernt man so gesehen gar nichts. Auch hier wird nur der Schulstoff bis zur zehnten Klasse aufgewärmt. Nicht einmal wichtige Inhalte für die Sekundarstufe 2 werden in diesem Modul besprochen. Somit fehlen wichtige Kenntnisse, um am beruflichen Gymnasium unterrichten zu können. In Zahlen wird teilweise eine Definition in ca. 20 Minuten erklärt. In Lina und Ana ist man gewöhnt, dass nur die Definition aufgeschrieben wird und dann wird damit weitergearbeitet. Kurz gesagt, das Tempo, welches man aus Lina und Ana gewohnt ist, wird dermaßen runter gedrosselt, dass man auch hier nicht das Gefühl bekommt zu studieren. In dieser Veranstaltung meinte auch mal die Dozentin, dass man Verschlüsselungsverfahren für keine Schulform im Mathematikunterricht bräuchte. Diese Aussage zeigt, wie wenig sich mit der Schulform Berufskolleg auseinandergesetzt wurde. Ich habe selber mein Abitur an einem Berufskolleg im Bildungsgang D21 absolviert. Hier haben wir rudimentäre Grundlagen der Zahlentheorie kennengelernt. Diese waren dann notwendig, um das RSA-Verfahren zu verstehen, welches wir auch Mathematikunterricht besprochen hatten. Dies war auch für die Abiturprüfungen zum größten prüfungsrelevant. Somit lernt man auch zu wenig in der Zahlentheorie, um auch nachher Klassen zu unterrichten, in denen diese Inhalte wichtig sind.
Im Masterstudium verschlimmert sich die ganze Situation noch einmal. In einem Seminar war die Seminarleitung verwundert, dass man am Berufskolleg Folgen, Stetigkeit etc. durchaus unterrichten muss. Die Dozentin kennen sich oftmals gar nicht mit dem Berufskolleg aus, da sie oftmals selber nur für die Sekundarstufe 1 oder Primarstufe studiert/promoviert haben. In den Vertiefungsmodulen für Elementarmathematik lernt man leider auch nichts wirklich viel neues. Hierbei kann ich jetzt nur Bezug zur Veranstaltung "Elementare Stochastik ziehen". Fast der ganze Inhalt dieser Veranstaltung besteht aus den Themen, die man schon Abitur gemacht hatte. Diese werden hier nicht auf einer höheren Metaebene betrachtet, sondern nur nochmal aufgewärmt. Dabei muss man auch sagen, dass dieses Modul nur optional ist. Dies bedeutet, dass man ohne dieses Modul wie gut gar nichts über Stochastik weißt. Aber auch mit dem Modul lernt man viel zu wenig, um in jeder Klasse sinnstiftenden Unterricht führen zu können.

Letztendlich lässt sich sagen, dass man in den ersten Semestern sehr gefordert wird durch Ana und Lina. Danach bekommt man leider alles nur geschenkt (Ausnahme: "Grundlegende Ideen der Mathematik Didaktik" und "Diagnose und Förderung". Man braucht sich nicht wirklich mit den Inhalten auseinandersetzen, da sie teilweise ziemlich trivial sind. Auch gehen die Dozentin auf die Lehrämter des Berufskollegs nicht wirklich ein. Weder wird ein Bezug zum Berufsschulunterricht gezogen noch wird auf das Vorwissen, welches man in Lina und Ana erworben hat, zurückgegriffen. Hier wird tatsächlich einen erklärt, wie man eine Menge aufschreibt, obwohl man dies schon im ersten Semester gelernt hat. Dies liegt daran, dass die Lehrämter für die Sekundarstufe 1 und Primarstufe dies nicht gelernt haben. Dies spiegelt sich auch im Fachseminar wider (Master). Hier wurde bei mir mehr oder weniger über Folgen gesprochen. Dies lernte aber schon in Ana 1 auf einer viel höheren Metaebene. Auch hier liegt es daran, dass die Lehrämter für die Sekundarstufe 1 dies noch nicht kennen.
Man hat mit der Zeit einfach das Gefühl unterfordert zu sein und die behandelten fachlichen Inhalte sind einfach zu gering (Vor allen in Stochastik, angewandte Mathematik und Zahlentheorie). Nicht ohne Grund ist der fachliche Anteil für das Lehramt Gy/Ge größer. Aus diesem Grund wirkt es so, dass man später nur ein Lehrer von Klasse ist. Am Berufskollegs kann man auch ein Abitur machen. Deswegen sollten zumindest fachlichen Anteile der Schulformen Berufskolleg und Gymnasium identisch sein. Dies ist jedoch nicht der Fall. Somit entsteht der Eindruck, dass das Abitur am Berufskolleg minderwertiger ist (für die Lehrämter für Gy/Ge), obwohl die Abschlüsse äquivalent sein sollten.

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

3.6
Luis , 20.03.2024 - Mathematik (B.A.) Lehramt
3.7
Merle , 21.01.2024 - Mathematik (B.A.) Lehramt
3.6
Aleyna , 17.11.2023 - Mathematik (B.A.) Lehramt
3.9
Damian , 15.10.2023 - Mathematik (B.A.) Lehramt
4.1
Robin , 04.10.2023 - Mathematik (B.A.) Lehramt
4.7
Ella , 18.04.2023 - Mathematik (B.A.) Lehramt
3.3
Musa , 03.02.2023 - Mathematik (B.A.) Lehramt
4.4
Simon , 10.12.2022 - Mathematik (B.A.) Lehramt
3.3
Magret , 24.10.2022 - Mathematik (B.A.) Lehramt
4.6
Fabian , 18.10.2022 - Mathematik (B.A.) Lehramt

Über Robin

  • Alter: 24-26
  • Geschlecht: Männlich
  • Abschluss: Ich studiere noch
  • Aktuelles Fachsemester: 7
  • Studienbeginn: 2017
  • Studienform: Lehramt (BS)
  • Standort: Standort Dortmund Campus Süd
  • Schulabschluss: Abitur
  • Abischnitt: 2,1
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 23.12.2020
  • Veröffentlicht am: 29.12.2020