Schlechte Vorbereitung auf das Staatsexamen und Job

Leider muss ich vor allem eines attestieren: Nach einem erfolgreichen Studium ohne durch eine einzige Prüfung durchzufallen, war ich nicht annähernd ausreichend auf das Staatsexamen vorbereitet. Daran haben auch 7 Monate intensivstes Lernen nur so viel geändert, dass ich jetzt realistisch eher davon ausgehe, durchgefallen zu sein und noch einmal antreten zu müssen. Das ist bitter und leider alles andere als ein Einzelfall. Ein Grund dafür ist sicherlich, dass das, was im Staatsexamen abgefragt wird, in den Semestern 1 bis 5 gelehrt wurde. Anschließend hat man Vorlesungen, die mit dem Stoff des Examens rein gar nichts mehr zu tun haben. Lediglich im letzten Semester wird dann nochmal alles Hals über Kopf wiederholt. Dabei ist das Übelste: Der Inhalt der Analysis-Prüfung im Examen wurde kaum mal überhaupt gelehrt! Lediglich im 4. Semester wurde etwa das halbe Semester verwendet, um ein paar wenige Grundkenntnisse hierin zu erlangen, die allerdings nie und nimmer auch nur ein Bruchteil dessen sind, was im Staatsexamen verlangt wird.

Auch die Vorbereitung auf den späteren Job ist leider ein schlechter Scherz. Man paukt 9 Semester höhere Mathematik rauf und runter - lernt aber nur Grundlagen im eigentlichen Kern des Lehrens: Der Didaktik (4 Semester). Dieses Missverhältnis ist sowieso schon eklatant - gekrönt wird das Ganze leider davon, dass man das gelernte kaum bis gar nicht in der Praxis anwendet - die Praktika sind VIEL zu wenig.

Es tut mir wirklich leid, ein so schlechtes Zeugnis ausstellen zu müssen, aber ich muss leider konstatieren, dass die Ausbildung von Mathematiklehrern in Bayern schlecht ist.