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Hauptsächlich Massenabfertigung

Maschinenbau (Diplom)

  • Studieninhalte
    3.0
  • Dozenten
    3.0
  • Lehrveranstaltungen
    2.0
  • Ausstattung
    3.0
  • Organisation
    2.0
  • Gesamtbewertung
    2.6
Das Studium Maschinenbau an der TU Dresden ist besonders im Grundstudium sehr theoretisch und wissenschaftlich orientiert. Es werden analytische Ansätze vermittelt, um den wissenschaftlichen Anspruch zu wahren. Dabei ist der Praxisbezug oft mangelhaft. Die Vorlesungen finden meist in großen Hörsälen, wie dem Audimax statt. In den ersten Wochen sind die Lehrveranstaltungen jedoch auch in diesen Räumlichkeiten hoffnungslos überfüllt. 600 - 1000 Teilnehmer sind keine Seltenheit. Bei den Prüfungen im Grundstudium kommt es nur auf das Bestehen an, da die Note nicht relevant für das Abschlusszeugnis ist. Entsprechend fallen auch die Leistungen aus. Fraglich ist bei dieser Methode, ob überhaupt Kompetenzen und Wissen vermittelt werden, wenn bei Prüfungen oft nur 50% oder weniger an Leistung erbracht wird. Besser wären verständlichere Vorlesungen, die weniger unverständliche mathematische Herleitung, sondern mehr Wissensvermittlung beinhalten. Die Übungen, wie auch die Prüfungen im Grundstudium sind auch meist rein rechnerischer Natur. Teils werden noch einige Verständnisfragen gestellt, die man vor der Prüfung aus alten Klausuren oder Fragenkatalogen auswendig lernt und dann wieder vergisst. Auch hier wird weder Wissen noch Kompetenz erworben. Es wurde auch in Übungen von einigen Instituten ehrlich zugegeben, dass die Lehre oft nur nebenbei läuft, weil einfach keine Kapazitäten da seien. Überhaupt hat man das Gefühl, dass alle Lehrstühle ständig auf der Suche nach Drittmitteln sind, weil die staatlichen Gelder vorn und hinten nicht reichen.
Im Hauptstudium wählt man dann eine Vertiefung, deswegen wird es im Hörsaal aber nicht leerer. Die Hörsäle werden nur kleiner. So kommt es dann, dass aufgrund fehlender Kapazitäten, in einen Hörsaal statt 80 Personen entsprechend 110 drin sind. Für die Lehrveranstaltungen im Hauptstudium gibt es keine Einschreibung, so dass erst in der ersten Studienwoche ersichtlich wird, wie viele Personen aus unterschiedlichen Studienrichtungen teilnehmen. Die Folge sind überfüllte Lehrveranstaltungen und Praktika, die aufgrund der Teilnehmerzahl zu Demonstrationsvorstellungen im Hörsaal ausarten. So wird bspw. das Praktikum Verbrennungsmotoren per Videostream vom Motorenprüfstand in den Hörsaal übertragen. Das Ganze hätte man auch vertont auf Youtube laden können, dann könnte man das Praktikum auch bequem von zuhause ansehen... Am Ende des Semesters erfolgt dann eine Klausur über die im Praktikum erlernten Inhalte.
Durch die hohe Teilnehmerzahl werden einige Veranstaltungen mehrfach angeboten, z.B. CAD Kurse. Welchen Kurs man wählt ist jedem freigestellt. So kann es vorkommen, dass man zu einem Kurs erscheint, wo wieder alle Plätze belegt sind. Eine Platzeinschreibung existiert nicht. Insgesamt überlässt die Uni meist die Organisation den Studenten, was bei der sehr hohen Anzahl an Studierenden wie erwähnt schief geht. In BWL z. B. gibt es keine Übungsgruppeneinschreibung, jeder der 700 Studierenden muss sich selbst eine von den angebotenen Übungen aussuchen, dumm nur, wenn zufällig eine große Anzahl Mitstudenten zufällig selbige Übung ebenso besuchen wollen. Einziger positiver Punkt der Organisation sind die vorgefertigten Stundenpläne, welche meist keine Überschneidungen von Lehrveranstaltungen verursachen. Der persönliche und menschliche Kontakt zwischen Studierenden und Lehrenden existiert aufgrund der großen Studierendenanzahl praktisch nicht. Hier hat man das Gefühl, jeder Student sei nur eine Nummer in einer großen Statistik. Dies wird dadurch verstäkt, dass ein Kurs z.T. für verschiedene Studiengänge angeboten werden und somit ein Dozent nichts vom anderen weiß. Dies mag für die Einen vorteilhaft sein, da man keinerlei Verpflichtungen hat, außer die Prüfungen zu bestehen und von niemanden gekannt wird, andererseits ist es wie erwähnt eine unpersönliche Massenabfertigung, welche höchstens zum erlangen von Wissen, nicht aber zum Erwerb von Kompetenzen dient.
  • Diplom-Studiengang
  • Massenabfertigung, theoretische und praxisferne Wissensvermittlung, schlechte Studienorganisation

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

4.0
Caroline , 19.03.2024 - Maschinenbau (Diplom)
4.4
Andreas , 12.03.2024 - Maschinenbau (Diplom)
4.1
Kevin , 24.02.2024 - Maschinenbau (Diplom)
4.3
Lennart , 19.02.2024 - Maschinenbau (Diplom)
4.1
Alex , 12.02.2024 - Maschinenbau (Diplom)
3.7
Leon , 11.02.2024 - Maschinenbau (Diplom)
4.6
Simon , 10.02.2024 - Maschinenbau (Diplom)
3.9
Louis , 03.02.2024 - Maschinenbau (Diplom)
3.1
Letizia , 03.02.2024 - Maschinenbau (Diplom)
4.6
Johannes , 23.01.2024 - Maschinenbau (Diplom)

Über Paul

  • Alter: 21-23
  • Geschlecht: Männlich
  • Abschluss: keine Angabe
  • Studienbeginn: 2012
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Standort Dresden
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 20.04.2015
  • Veröffentlicht am: 20.04.2015