Nur die harten kommen in den Garten - Mentalität

Meine Erfahrungen sind leider sehr durchmischt - das Lehrangebot ist sehr breit gefächert, fachlich-inhaltlich oft auf einem sehr hohen Niveau und es gibt viele Institute für Hiwi-Jobs. ABER Lehre und allgemeine Verwaltung der RWTH und insbesondere des Massenstudiengangs ist teilweise nicht studierendenfreundlich und schwer zu durchblicken, es wird über die sehr, sehr anspruchsvollen Klausuren sehr viel (in meinen Augen unnötiger, da in dem Extrem in der Arbeitswelt nicht gefragter) Druck aufgebaut, es fehlen Praxisinhalte und Berufsbezug im Studienplan selbst weil die Bewertung oft auf 100% Klausur hinausläuft, und es gibt einen unnötigen "Elite"-Gedanken, der daraufabzielt, dass sich egal wie schwer einem der Bachelor fällt das Ganze lohnt und man dann auf jeden Fall den supertollen RWTH Master obendrauf machen sollte. Dabei wird es sehr schwer gemacht, die Regelstudienzeit einzuhalten, da dort nur ein 3 monatiges Praktikum vorgesehen ist. Da die Lehre aber wenig auf Praxisinhalte ausgerechnet ist, kann ich nur empfehlen, mehr/längere Praktika, externe Abschlussarbeiten, Auslandsaufenthalte, Hiwi- oder Werkstudentenjobs, Studierendeninitiativen u.ä. wahrzunehmen und nicht auf die Regelstudienzeit zu achten. Dafür gibt es viele Möglichkeiten, was aber leider auch durch wenig Unterstützung seitens der Uni hohe Eigeninitiative, teils umständliche organisatorische Abläufe und finanzielle Möglichkeiten voraussetzt. Wenn man sich wirklich für Maschinenbau begeistert, kein Problem mit Klausuren schreiben hat, und sicher weiß, dass man auch beruflich sehr tief in die Materie eintauchen möchte, promovieren möchte o.ä. würde ich nahelegen, den Studiengang in Betracht zu ziehen. Ich wage aber zu bezweifeln, dass die meisten Leute nach dem Abi mit diesem Ziel anfangen, und allen anderen (inklusive meinem Abiturienten-Ich) würde ich raten, eine Hochschule zu suchen, wo weniger (Klausur-)Druck aufgebaut, mehr Hilfsangebote geschaffen und mehr Wert auf Gemeinschaft, Freundlichkeit, Praxis- und Berufsrelevanz und Freiraum für praktische Inhalte geschaffen wird.