Luft- und Raumfahrttechnik Studium
Das Luft- und Raumfahrttechnik Studium beschäftigt sich mit dem Aufbau und der Entwicklung von Luft- und Weltraumfahrzeugen. Zu den Aufgaben eines Luft- und Raumfahrttechnikers gehört beispielsweise die Verbesserung einzelner Komponenten für Flugzeuge, Hubschrauber, Raketen oder Satelliten. An vielen Universitäten und Fachhochschulen ist der Studiengang den Ingenieurswissenschaften oder einem technischen Fachbereich wie dem Maschinenbau angegliedert.
Welche Studieninhalte erwarten mich?
- Elektrotechnik
- Numerik
- Geometrie
- Werkstoffe der Luft- und Raumfahrt
- Maschinenbau
- Flugführung und Systemtechnik
- Mathematik
- Strömungslehre
- Grundlagen des Leichtbaus
- Messtechnik
- Physik
Das Luft- und Raumfahrttechnik Bachelor Studium vermittelt Dir zunächst grundlegende Kenntnisse des Fachbereiches. Dazu gehören:
- Elektrotechnik
- Numerik
- Geometrie
- Werkstoffe der Luft- und Raumfahrt
- Maschinenbau
- Flugführung und Systemtechnik
- Mathematik
- Strömungslehre
- Grundlagen des Leichtbaus
- Messtechnik
- Physik
Zum Gebiet der Strömungslehre gehört zum Beispiel die Aerodynamik. Hier lernst Du, welche Kräfte auf das Flugzeug in der Luft einwirken und wie sich ein Raumfahrtkörper bei Aus- und Wiedereintritt in die Atmosphäre verhält. Luft- und Raumfahrttechniker erstellen dafür Simulationen und Modelle am Computer und überprüfen diese dann im Windkanal. Wenn Du ein Master Studium aufnehmen möchtest, kannst Du Deine Kenntnisse in folgenden Bereichen vertiefen:
- Optische und optoelektronische Sensoren
- Flugzeugelektronik
- Flugzeugmechanik
- Triebwerkbau
- Flugsystemdynamik
- Höhere Mathematik
- Digitale Signalverarbeitung
Um Flugeigenschaften zu verbessern oder alternative Antriebsmöglichkeiten zu entwickeln, ist eine praxisnahe Ausbildung besonders wichtig. Neue Komponenten erprobst Du daher schon während des Studiums in Flugsimulatoren und Windkanälen. Ein obligatorisches Praktikum ist meist ebenfalls in den Lehrplan integriert.
Beliebteste Studiengänge
Fragen & Antworten von Studierenden
Ablauf und Abschluss
Die Regelstudienzeit für das Bachelor Studium beträgt 6 bis 8 Semester. Den Master kannst Du in 2 bis 4 Semestern absolvieren. Dabei bieten die meisten Hochschulen das Luft- und Raumfahrttechnik Studium nur zum Wintersemester an. Während des Studiums erwarten Dich verschiedene Arten von Veranstaltungen. Vorlesungen vermitteln Dir die nötige Theorie, die Du in Seminaren vertiefen kannst. In Praxisübungen wendest Du das Gelernte in Form von Projekten an. Studieren heißt aber nicht nur im Hörsaal zu sitzen, sondern auch in der Bibliothek zu recherchieren, Referate vorzubereiten und Hausarbeiten zu schreiben.
Die Studiengänge sind im Bachelor-Master-System in Modulen organisiert. Sobald Du genug Module abgeschlossen hast, kannst Du Dich für die Abschlussprüfung anmelden und Deine Abschlussarbeit verfassen. Hierfür arbeitest Du eigenständig ein für die Luft- und Raumfahrttechnik relevantes Thema unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten aus.
Im Luft- und Raumfahrttechnik Studium kannst Du sowohl den akademischen Grad des Bachelor of Science (B.Sc.) als auch den des Bachelor of Engineering (B.Eng.) erhalten, je nachdem, welche Inhalte im Studium überwiegen. Die meisten Fachhochschulen sind praxisorientiert und verleihen den Abschluss Bachelor of Engineering. Dagegen arbeitest Du an Universitäten und Technischen Hochschulen theoretischer und erhältst einen Abschluss als Bachelor of Science.
Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen?
Um ein Luft- und Raumfahrttechnik Studium an einer Hochschule aufzunehmen, brauchst Du die Allgemeine oder Fachgebundene Hochschulreife. An den meisten Standorten gibt es mehr Studienanwärter als freie Studienplätze. Deshalb haben viele Hochschulen einen Numerus clausus (NC) eingeführt. Damit legt die Hochschule eine Mindestnote fest, die ein Student im Abiturzeugnis braucht, um die Zulassung für den Studiengang zu erhalten. Der Studiengang Luft- und Raumfahrtechnik ist an den meisten Hochschulen durch einen lokalen NC zulassungsbeschränkt. Dieser ändert sich von Semester zu Semester und kann unterschiedlich hoch sein.
Einige Fakultäten verlangen Erfahrungen in Form von Vorpraktika oder betreiben ein internes Auswahlverfahren. Die Uni Stuttgart zum Beispiel bezieht in ihre Auswahlentscheidung nicht nur die Abiturnote ein, sondern auch außerschulische Leistungen wie Preise oder Auszeichnungen. Die FH Aachen verlangt von den Studienbewerbern einen Praxisnachweis vor der Einschreibung. Hier musst Du ein mindestens achtwöchiges Vorpraktikum in Vollzeit in diesem Bereich nachweisen, bevor Du Dich immatrikulieren kannst.
Vor Deiner Bewerbung kannst Du Dich bei der Studienberatung der Fakultät informieren, unter welchen Bedingungen Du Dein Studium aufnehmen kannst.
Ist der Studiengang der Richtige für mich?
Für ein Luft- und Raumfahrttechnik Studium sind ein gutes Verständnis von Technik und Interesse für Naturwissenschaften sehr wichtig. In der Schule bereiten Dich die Fächer Mathematik und Physik perfekt auf das Studium vor. Mathematik ist die Sprache der Technik. Das heißt, dass Dir Deine Kenntnisse in der Differential- und Integralrechnung später dabei helfen, fachspezifische Probleme in der Luft- und Raumfahrttechnik zu lösen. Geometrie ist wichtig, um Konstruktionen zu planen und sich diese räumlich vorstellen zu können. Wenn Du bereits physikalisches Vorwissen in besitzt, hast Du es im Luft- und Raumfahrt Studium ebenfalls leichter. Während Deiner Studienzeit beschäftigst Du Dich nämlich intensiv mit den Eigenschaften von Werkstoffen oder Themen der Mechanik. Mathe oder Physik als Leistungskurse in der Schule zu belegen, kann Dir beim Studium daher besonders helfen.
Grundkenntnisse der Informatik sind ebenfalls von Vorteil. Für informationstechnische Module erleichtert Dir das Wissen über Algorithmen, Programmiersprachen und Datenstrukturen den Zugang zum Studium der Luft- und Raumfahrttechnik. Hast Du gut in Chemie aufgepasst, kannst Du im Studium auch schneller und leichter Zusammenhänge erkennen. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn es um Verbrennungsprozesse in Triebwerken und die Auswirkungen auf die Umwelt geht. Wer nichts mit Zahlen und Naturwissenschaften anfangen kann, sollte lieber von diesem Studienfach absehen.
Da die meiste Fachliteratur auf Englisch vorliegt, solltest Du die Sprache lesen und verstehen können. Deshalb solltest Du Dich am besten schon vor dem Studium mit der Sprache auseinandersetzen, um auch selber Texte auf Englisch verfassen zu können.
Unterschied zwischen Luft- und Raumfahrttechnik
Da es zwischen den Fachbereichen Luftfahrttechnik und Raumfahrttechnik Unterschiede gibt, setzt jede Hochschule bei ihrem Studiengang einen eigenen Schwerpunkt. Die Luftfahrtechnik setzt sich zum Beispiel damit auseinander, wie die Flugzeuge der Zukunft umweltverträglicher gebaut werden können. Dafür fertigen Luftfahrttechniker Entwürfe an, experimentieren mit verschiedenen Materialien und planen die effiziente Instandhaltung der Modelle. Raumfahrttechniker beschäftigen sich dagegen beispielsweise mit der Entwicklung von Antriebssystemen für Raketen oder von Kleinstsatelliten, die für wissenschaftliche Zwecke im Weltraum geeignet sind.
Beruf, Karriere & Gehalt
Das Luft- und Raumfahrttechnik Studium eröffnet Absolventen ein sehr breites Betätigungsfeld in der nationalen und internationalen Luft- und Raumfahrtindustrie. Luft- und Raumfahrtingenieure sind zum Beispiel für die Entwicklung neuer Flugzeugkomponenten oder die Überwachung von Fluggeräten zuständig. Forschungs- und Entwicklungsarbeit ist auch an Hochschulen möglich.
Beliebte Arbeitgeber sind Fluggesellschaften, Flughäfen und Flugzeughersteller. Auch abseits dieser typischen Arbeitgeber finden sich Arbeitsmöglichkeiten. Etwa im Metallbau, im Schienenfahrzeugbau oder in der Automobilindustrie. Aktuell sucht auch die Windkraftbranche nach gut ausgebildeten Luft- und Raumfahrtingenieuren. Die Luft- und Raumfahrttechnik ist eine international orientierte Branche, sodass auch eine Karriere im Ausland möglich ist.
Maßgeblich für die weitere Karriere ist, ob Du nach Deinem Bachelor Studium einen Master Abschluss anstrebst. Der Master qualifiziert Dich dafür, in Unternehmen Führungsaufgaben zu übernehmen. Außerdem kannst Du mit einem Master Abschluss eine Promotion anstreben, mit der Du Dich für eine akademische Laufbahn qualifizierst. Es lohnt sich, über ein weiterführendes Studium nachzudenken, da auch das Gehalt mit einem höheren Abschluss steigt.
Die Verdienstmöglichkeiten nach dem Luft- und Raumfahrttechnik Studium sind sehr gut. Die Gehälter sind in der freien Wirtschaft überdurchschnittlich hoch. Das Einstiegsgehalt liegt im Durchschnitt bei 3.750 €¹ brutto im Monat und steigt mit zunehmender Berufserfahrung. Je nach Größe des Unternehmens kannst Du monatlich zwischen 4.500 €¹ bis 5.000 €¹ brutto verdienen.
Wo kann ich Luft- und Raumfahrttechnik studieren?
Das Studium der Luft- und Raumfahrttechnik bieten überwiegend Fachhochschulen und Technische Universitäten an. Die FH Aachen und die Universität in Stuttgart genießen in diesem Bereich einen sehr guten Ruf. In Aachen kannst Du auch den dualen Studiengang Flugbetriebstechnik mit Verkehrspilotenausbildung belegen. Die akademische Pilotenausbildung ist identisch mit dem Inhalt des Luft- und Raumfahrttechnik Studiums. Darüber hinaus genießt Du eine praktische Ausbildung als Pilot. So kannst Du in 4 Jahren zwei berufsqualifizierende Abschlüsse erreichen und sowohl als Ingenieur als auch als Pilot arbeiten.
Stuttgart dagegen ist der einzige Standort in Deutschland, an dem Du Luft- und Raumfahrttechnik an einer staatlichen Universität studieren kannst. Dadurch erhältst Du vertiefte theoretische, interdisziplinäre Kenntnisse und bist auch außerhalb des Fachbereiches einsetzbar, zum Beispiel in der Automobilindustrie oder in staatlichen Einrichtungen und Forschungseinrichtungen.
Überschneidungen mit dem Luft- und Raumfahrttechnik Studium gibt es zum Beispiel in der Fahrzeugtechnik und im Maschinenbau Studium.