Literatur trifft auf Philosophie

Mein Studium der AVL ist wie uns im ersten Seminar vorwarnend gesagt wurde, nichts für Leute, die "nur" gerne Bücher lesen. Das stimmt in der Tat, aber kein Grund den Kopf hängen zu lassen, denn das Angebot an Seminaren ist trotz der überschaubaren Studentenzahl doch sehr groß. Man sitzt also in einem, für einen selbst interessanten Seminar, in fast familiärer Umgebung, da man die Gesichter mittlerweile kennt, und redet beispielsweise darüber, wie Tiere in der Literatur zu Wort kommen. Kafka verleiht seinem Affen Rotpeter in ein "Bericht für eine Akademie" nicht nur eine Stimme, sondern lässt ihn sich förmlich zum Menschen verwandeln durch Anpassung als einzigen Weg zur Freiheit. Mag nicht für jedermann interessant sein, aber für mich ein spannendes Thema :)
Die Dozenten sind meistens auch sehr nett und hilfsbereit, geben einem Inspiration und Denkanstöße für Hausarbeiten und bringen einen oftmals zum Schmunzeln, wenn man ihnen eine hundertmal durchdachte Mail schreibt, penibel darauf achtet, auch ja jedes Sie und Ihnen groß zu schreiben, sowie bloß keinen der vielen Prof. und Dr. Titel zu vergessen und dann eine Antwort mit zwei Wörtern zurück bekommt. Meine Tätigkeit nebenbei in der Bibliothek ist für das Studium nur hilfreich, da ich quasi an der Quelle sitze und nicht ständig jedes Buch kaufen muss, was zusammengenommen ziemlich teuer wird. Aber die Chance steht allen offen, wenn sie die Möglichkeit in Betracht ziehen. Das Studium ist also im Großen und Ganzen und in seinem Rahmen immer wieder interessant und bietet was Neues.