Fachlich nicht ganz meins, dafür tolle Studienzeit

Nach insgesamt acht Semestern ist mein Linguistikstudium an der Uni Potsdam geschafft.
Die Linguistik wird dort in Golm gelehrt, dem ländlichsten und verschlafensten der drei Campi der Uni. Seit Beginn meines Studiums ist er grundlegend saniert worden, sodass nun ein tatsächlich moderner Wissenschaftsstandort draus geworden ist. Ich selbst habe die ersten zwei Jahre dort gewohnt und es sehr genossen - zu einem großen Teil aber wegen der Leute, was denke ich an jedem Ort gut funktionieren kann.
Das Studium selbst setzt seinen Schwerpunkt auf Chomsky und den Generativismus. Wie die meisten sicher wissen, hat allgemeine thereoretische Linguistik relativ wenig damit zu tun, Fremdsprachen zu lernen - dafür sehr viel damit, aus welchen Komponenten Sprache insgesamt besteht und wie diese miteinander zusammenhängen. Falls ihr euch dafür interessiert, ist Linguistik in Potsdam wohl das Mittel der Wahl.
Was man dort ebenfalls merkt, ist die Nähe zur verwandten Computerlinguistik. So bekommt man als allgemeiner Linguist neben regelmäßigem Kontakt zu CLern auch einen kleinen Einblick ins Programmieren (sowie in meinem Fall die gelegentliche Empfehlung, doch noch zu wechseln). Das empfand ich als großes Plus, zumal es einen guten Einblick in mögliche Berufsfelder bietet. Vor allem, da Linguistik selbst in erster Linie eine Ausbildung in die Forschung bietet.
Die meisten Dozenten waren sehr engagiert und machten es einem sehr leicht, mit persönlichen Anliegen auf sie zuzukommen. Auch für eigene Forschungsinteressen/-ansätze ließen sie in meinen Augen viel Raum.
Alles in allem ist das Linguistikstudium in Potsdam eine wunderbare Möglichkeit, wenn man sich für linguistische Forschung interessiert. Dafür kann ich es wärmstens empfehlen!