Super Inhalte, Organisation etwas chaotisch

Ich studiere hauptsächlich deshalb Linguistik meiner Leidenschaft für Sprachen und deren Strukturen wegen. Mit den Inhalten, die uns gelehrt werden, bin ich sehr zufrieden. Man bekommt einen sehr guten Überblick über verschiedene Eigenheiten von einzelnen Sprachfamilien, bezogen auf Regionen der Erde und kann gut Grundwissen immer wieder neu anwenden. Etwas unpraktisch ist die Aufteilung der Module und der zugehörigen Prüfungen. Es gibt eine Veranstaltung im Modul 1, die ziemlich anspruchsvoll ist, um sie gleichzeitig mit den sonstigen einführenden Veranstaltungen zu belegen. Hier gibt es entsprechend auch eine recht hohe Durchfallquote beim Erstversuch.
Im Modul 4 sind dann 6 Veranstaltungen zu belegen, die nur in 2 Prüfungen à 3 Veranstaltungen geprüft werden. Durch die Planung dauert es üblicherweise 2-3 Semester, bis man alle Veranstaltungen besucht hat und sich für die Prüfung anmelden kann und muss dann häufig Veranstaltungen doppelt besuchen, um auf dem aktuellen Stand zu bleiben. Das ist unnötige Zeitverschwendung.

Teilweise ergibt die Einteilung in Vorlesungen, Übungen und Proseminare keinen Sinn, wenn in Vorlesungen zB auf Fragen eingegangen und Übungsaufgaben bearbeitet werden und in Proseminaren einfach nur eine Präsentation vorgelesen wird, ohne Beteiligung der Studierenden. Die Qualität der Veranstaltungen hängt stark von den unterrichtenden Dozent*innen ab, meiner Einschätzung nach haben wir in unserer Fakultät eine Mischung aus sehr engagierten, pädagogisch versierten Dozent*innen, bei denen das Lernklima äußerst angenehm ist und gelangweilten Dozent*innen, die ihren Inhalt vorlesen oder nur nach einem einzigen Buch gehen.

Ich empfehle Linguistik an der Uni Mainz all jenen, die wirklich viel Spaß an Sprache haben. Als Beifach, "weil man halt noch ein Beifach braucht", finde ich es ungeeignet.