Nur für Ausdauernde

Das Studium mit Kern- und Beifach ist in Regelstudienzeit (meiner Erfahrung nach) nicht machbar. Durch die Kombination von zwei Studienfächern überschneiden sich die Veranstaltungen oft und gerade in den niedrigeren Semestern kommt es häufig vor, dass man keinen Platz in der Veranstaltung bekommt, die man im jeweiligen Semester besuchen möchte und MUSS.
Bis auf in den Vorlesungen gibt es strenge Anwesenheitskontrollen in jeder Veranstaltung (maximal zwei mal fehlen pro Semester), "aktive Teilnahme" (Anwesenheit, Mitarbeit, Hausaufgaben, Präsentation, Referat mit Ausarbeitung, Protokoll, Hausarbeit, etc. - gerne auch alles auf einmal, wenn dem Lehrenden danach ist!), die Seminare bestehen leider meist aus Referaten und sind dadurch teilweise extrem langweilig, aktuelle Themenbereiche (wie beispielsweise die Gender Studies) werden mMn VIEL zu wenig abgedeckt. Die Organisation des Studiums wird den Studenten oft schwer gemacht, während umgekehrt erwartet wird, dass die Studierenden top informiert sind (schwierig, wenn die Informationen schwer zu bekommen sind und sich niemand verantwortlich fühlt) und sich penibel an sämtliche Fristen halten. Der Aufbau und die Prüfungsordnung fühlen sich teilweise wie Schikane an (zwei Module, in denen jeweils der Inhalt von drei verschiedenen Vorlesungen gelernt werden muss, wovon in der Klausur lediglich der Inhalt einer der drei Vorlesungen relevant ist - welches Thema man erhält, entscheidet der Zufall) und sind vermutlich zum "Aussieben" der Studenten gedacht, da der Studiengang zulassungsfrei ist.

Die JGU Mainz soll einen guten Ruf in der Sprachwissenschaft haben, das Studium kann ich persönlich jedoch nur eingeschränkt empfehlen. Wer meint, der Sinn des Studierens wäre das selbstbestimmte Lernen, ist hier jedoch falsch.