Prinzip "Jeder-kennt-jeden" gilt

Positiv ist vor allem, dass nur wenige Leute in den Kursen/Vorlesungen sind. Jeder kennt jeden, d.h. man kann sich persönlich mit den Dozenten unterhalten bei Fragen bezüglich des Lehrstoffs, Studiums etc. Ansonsten wird der Lehrstoff von allen Dozenten gut vermittelt. Man kennt auch alle Kommilitonen, was auch hilfreich ist, da man zum einen gut Kontakte knüpfen kann und auch Hilfe bekommt bei Vorlesungen, denen man nicht folgen konnte. Es gibt auch einige "schwierigere" Vorlesungen/Klausuren, aber mit viel Fleiß kann man diese auch bestehen. Es gab bisher nie Schwierigkeiten mit Plätzen , was in anderen Studiengängen vorhanden ist.
Eher negativ zu bewerten ist die Organisation. Es gibt sehr viele Unstimmigkeiten mit dem Prüfungsamt, wobei uns hier die Dozenten auch zur Seite standen. Sich aber ständig darum zu kümmern, dass irgendwelche Noten verbucht werden oder Praktika endlich anerkannt werden, ist etwas nervig. Schade ist auch, dass der Studienverlaufsplan so durchdacht ist, dass man das Studium in der Regelstudienzeit schafft. Sobald eine Veranstaltung in einem Semester nicht gemacht wird, das gilt vor allem für Praktika an der Uni, kann man locker 2 Semester länger studieren. Ich selbst habe es in 6 Semestern geschafft, aber auch mit viel Fleiß und Stress zum Teil. Ich hätte mir die Ausstattung auch besser vorgestellt. Die Geräte, die zur Analytik verwendet werden, sind sehr alt und es wird immer deutlich gemacht, dass die Uni nur sehr wenig Geld zur Verfügung hat. Vor kurzem konnten wir noch nicht mal ein Gerät benutzen, was für Forschungsarbeiten und für das spätere Berufsleben von hoher Bedeutung ist. Ansonsten müssen wir auch relativ viel bezahlen, wenn z.B. Glasgeräte kaputt gehen, was an anderen Unis zum Teil nicht gemacht werden muss.
Das Leben in Kaiserslautern ist auch okay, günstig im Gegensatz zu größeren Städten. Die Mensa an der Uni bietet auch gutes Essen an, es gibt viele Bars und Kneipen und Uniparties. Aber gerade am Wochenende ist eher weniger los, da die meisten in die Heimat fahren, ansonsten ist auch nicht sehr viel los.
Alles in allem kann man an dieser Uni gut studieren, es muss nur jeder für sich entscheiden, ob eine eher kleine Stadt nicht zu langweilig ist und ob grundsätzlich der Aufwand, den man für das Studium betreibt, es alles Wert ist. Man muss auch dazu sagen, dass dieser Bachelor-Studiengang der erste ist, vorher war es ein Diplom-Studiengang, vielleicht bessert sich alles mit der Zeit.