Nicht mehr so toll

Campus: Das KT-Gebäude befindet sich auf der anderen Straßenseite, wo sich nur noch drei weitere Gebäude und die kleine Mensa befinden. Sitzgelegenheiten kaum vorhanden, Campusleben ist also ziemlich eintönig.

Vorlesungen, Labore etc.: 90% der Vorlesungen finden in nur einem Gebäude statt, wirkt also ziemlich schulisch. Insgesamt finde ich den Modulplan nicht gut. Der Schwerpunkt liegt deutlich in den Maschinenbaufächern und der Verfahrenstechnik. Wer sich eher für die Natur- oder Materialwissenschaften interessiert, sollte sich etwas anderes suchen. Vertiefungsmöglichkeiten gibt es im Bachelor keine, was ich ziemlich schade finde, denn an sich ist die Kunststofftechnik sehr breit gefächert und die Interessengebiete der Studenten sich unterscheiden können. Labore hat man parallel zu nahezu jeder Vorlesung. Die Betreuung der Labore ist ganz in Ordnung, jedoch sind die Versuche nicht wirklich begeisternd. Was die Vor- und Nachbereitung angeht, schwanken die Anforderungen der Laboringenieure aber stark.

Dozenten: Die meisten Dozenten sind freundlich und bieten immer in den Sprechstunden Hilfe an. Per Mail schnell erreichbar, aber nicht so sehr in der vorlesungsfreien Zeit. Es gibt für bestimmte Module mehrere Dozenten, die diese Vorlesungen halten können, bzw. sich immer pro Semester abwechseln. Das heißt, während man bei dem einen Prof mit einer guten Note besteht, würde man mit dem selben Lernaufwand bei dem anderen Prof durchfallen. Wie schon angesprochen wirkt das Studium sehr schulisch, und auch einige Dozenten denken, dass das eine Schule ist und stellen in der Vorlesung hunderte Fragen und regen sich dann auf, wenn sich keiner meldet ??? Finde ich ehrlich gesagt ziemlich kindisch. Klar ist das eine Uni, und man sitzt nur mit ein paar 20 Leuten in einem Raum, aber man muss es nicht übertreiben.

Klausuren: Zwischen Ende der Vorlesungszeit und der Klausuremphase liegt keine einzige Woche, sprich man muss direkt am Ende der Vorlesungszeit fit für die 6-8 Klausuren sein. Die Klausurenphase beträgt zwei Wochen und dementsprechend wird es in dieser Zeit stressig, vor allem wenn man nebenbei arbeitet. Man hat danach lange Semesterferien, in denen man so gut wie alles vergisst. Die Klausuren selbst sind mit normalem Lernaufwand gut zu bestehen, mit Ausnahme von 2 oder 3 Fächern, bei denen man vielleicht etwas mehr Zeit investieren muss.

Semesterferien: Dadurch dass die Klausuren direkt anstehen, sind die Ferien entsprechend lange, aber man muss im Studium 2 Praktika von insgesamt 13 Wochen absolvieren, was natürlich nur in den Ferien geht.

Der Studiengang steht sich meiner Meinung nach selbst im Weg. Es gibt sehr viele Kritikpunkte. Man merkt auch, dass das Interesse bei den Erstis zurückgeht. Normalerweise erwartet der Studiengang im WiSe um die 100 Neue, und in den letzten beiden Wintersemestern waren es rund 30-40. Teilweise sehe ich, wie nur 5 Leute in einer Vorlesung sitzen. Früher gab es noch Probleme mit den Laborbelegungen, wenn sich mehr Studenten für ein Labor angemeldet haben, als eigentlich Plätze vorhanden sind, aber aufgrund der sinkenden Anzahl an Neustudenten wird das wohl kein großes Problem mehr sein.

Ich bin fast am Ende meines Studiums (Thesis fehlt noch). Auch wenn es inhaltlich her wenig Spaß gemacht hat, habe ich es durchgezogen, da die Klausuren gut liefen und ich einige coole Leute kennengelernt habe. Im Master werde ich aber wechseln.