Kunstgeschichte Studium
Du weißt, was Impressionismus und wer Gerhard Richter ist? Du kannst es gar nicht erwarten, bis die nächste Kunstausstellung eröffnet? Oder Du interessierst Dich für den Kunsthandel? Dann solltest Du Dich vielleicht für ein Kunstgeschichte Studium entscheiden. Damit stehen Dir vielfältige berufliche Möglichkeiten in der Kunstbranche oder in Museen und in der Forschung offen.
Welche Studieninhalte erwarten mich?
Von Höhlenmalerei bis Pop-Art: Im Kunstgeschichte Studium beschäftigst Du Dich mit der Geschichte, Ästhetik, Philosophie und Soziologie der Kunst. Außerdem lernst Du bedeutende Künstler, Werke, Epochen, Genres und Stilrichtungen kennen. Du beschäftigst Dich mit der Rezeption und Interpretation berühmter Werke, ihren Entstehungsbedingungen und der didaktischen Vermittlung. Das Bachelor Studium der Kunstgeschichte dauert 6 Semester, der Master Studiengang 4 Semester. Studienbeginn ist meist im Wintersemester.
Im Kunstgeschichte Bachelor Studium erhältst Du zunächst eine Einführung in die Geschichte der Kunst. Dabei beschäftigst Du Dich sowohl mit europäischen als auch mit außereuropäischen Werken. Du lernst alle Aspekte von Kunst kennen: von Architektur über Film bis zur Internetkunst. Zudem erwirbst Du das grundlegende theoretische und methodische Rüstzeug, um Kunstwerke interpretieren zu können.
Im anschließenden Master Studium der Kunstgeschichte erweiterst und ergänzt Du Dein kunsthistorisches Fachwissen. Du kannst Dich beispielsweise auf eine bestimmte Kunstgattung oder Epoche spezialisieren. Zudem erwirbst Du vertieftes Theorie- und Methodenwissen.
Das Kunstgeschichte Studium ist eher theoretisch orientiert. Viele Universitäten integrieren allerdings auch Praktika und Praxismodule, die Dich auf den Berufseinstieg vorbereiten.
Beliebteste Studiengänge
Fragen & Antworten von Studierenden
Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen?
Für die Zulassung zum Kunstgeschichte Studium musst Du in der Regel die Allgemeine Hochschulreife nachweisen können. Anders als bei vielen Kunst- und Design-Studiengängen üblich, benötigst Du für das Fach Kunstgeschichte bei der Bewerbung allerdings keine künstlerische Mappe mit eigenen Werken. Einige kunstgeschichtliche Studiengänge sind mit einem Numerus clausus belegt. Studieninteressierte können sich bei der Studienberatung an ihrer Wunschhochschule nicht nur ausführlich über das Studium, sondern auch über die Zulassungsvoraussetzungen informieren.
Ist der Studiengang der richtige für mich?
Fundierte Grundkenntnisse in Geschichte, Deutsch, Englisch, Sozialwissenschaften sowie Philosophie oder Religion erleichtern Dir den Studieneinstieg. Persönliche Eigenschaften, die Du mitbringen solltest, sind neben Aufgeschlossenheit vor allem Engagement und Sorgfältigkeit. Du solltest Dich zudem für Kunst und kulturelle Phänomene aller Art interessieren und gerne geisteswissenschaftlich arbeiten.
Sherlock Holmes der Kunstgeschichte
In vielen Museen und bei zahlreichen Privatsammlern lagern noch heute tausende Bilder, Skulpturen oder Zeichnungen ungeklärter Herkunft. Erst in den letzten Jahren hinterfragen Museen und Stiftungen vermehrt die Provenienz ihres Bestandes. Großes Thema ist dabei die NS-Raubkunst. Aber auch bei privaten Sammlern und auf Auktionen tauchen hin und wieder Stücke auf, bei denen zu klären ist, wem sie rechtmäßig gehören. Hier sind Provenienzforscher gefragt, die in Archiven und Datenbanken möglichst lückenlos ermitteln, wem der Kunstgegenstand zu welcher Zeit gehörte. Ein Museum, das in seinem Bestand nach NS-Raubkunst forscht, ist zum Beispiel die Kunsthalle Mannheim:
Bei der Provenienzforschung geht es aber nicht nur um die eventuelle Restitution von Kunst aus jüdischem Besitz. So schafften am Ende des Zweiten Weltkrieges beispielsweise auch einige alliierte Soldaten Gemälde oder wertvolle Handschriften ins Ausland. Hin und wieder gelingt es Kunstdetektiven und Provenienzforschern, solch verschollene Stücke wie im Fall des Quedlinburger Domschatzes ausfindig zu machen und den rechtmäßigen Besitz zu klären:
Des Weiteren ist die Provenienzforschung insbesondere bei Kunstverkäufen wichtig, um zweifelsfrei ausschließen zu können, dass es sich um Diebesgut handelt.
Ein Studium der Kunstgeschichte ist Grundvoraussetzung, um in der Provenienzforschung arbeiten zu können. Möchtest Du nach dem Studium erforschen, wem ein Kunstwerk gehört, solltest Du mindestens einen Master Abschluss ins Auge fassen. Außerdem ist es wichtig, dass Du bereits während des Studiums berufliche Erfahrungen in Museen und bei Auktionshäusern sammelst.
Beruf, Karriere & Gehalt
Als Absolvent des Kunstgeschichte Studiums hast Du verschiedene berufliche Perspektiven. Du kannst beispielsweise an einer Universität forschen und lehren, bei einem Museum eigene Ausstellungen konzipieren oder Führungen für Besucherinnen und Besucher gestalten. Du kannst aber auch im Bereich der Erwachsenenbildung, in der Kunsterziehung oder als Journalist im Feuilleton einer Zeitung arbeiten. Auch eine Tätigkeit im Kulturmanagement bei einer Stadt oder einem privaten Unternehmen kommt infrage.
Je nach Arbeitgeber und Position unterscheiden sich die Gehälter von Kunsthistorikern. Als Berufseinsteiger mit einem Bachelor Abschluss kannst Du im öffentlichen Dienst beispielsweise mit etwa 2.500 €¹ brutto im Monat rechnen, mit einem Master dagegen mit bis zu 4.000 €¹ brutto. In einer Galerie oder einem Auktionshaus kannst Du von einem Einstiegsgehalt von 2.000 €¹ bis 2.500 €¹ brutto im Monat ausgehen. Mit steigender Berufserfahrung kannst Du auch Führungsaufgaben übernehmen und bis zu 4.000 €¹ monatlich verdienen.
Viele Kunsthistoriker arbeiten auch selbstständig auf Honorarbasis. Hier empfiehlt der Verband Deutscher Kunsthistoriker einen Stundensatz in Höhe von 40 €¹ bis 60 €¹ brutto für eine Museumsführung. 60 €¹ bis 90 €¹ brutto pro Stunde kannst Du verdienen, wenn Du freiberuflich Ausstellungen konzipierst und realisierst.
Wo kann ich Kunstgeschichte studieren?
Kunstgeschichte kannst Du in Deutschland ausschließlich an Universitäten, nicht an Fachhochschulen studieren. Beinahe jede größere Universität hat ein kunsthistorisches Institut. Besonders renommiert auf dem Gebiet der Kunstgeschichte ist zum Beispiel die Ludwigs-Maximilian-Universität München.