Erwartungen übertroffen

Die Zulassung zum Studium an der HU habe ich erst sehr spät, Ende September, erhalten. Trotzdem war die Entscheidung nach Berlin zu ziehen für mich genau richtig, denn meine ohnehin schon hohen Erwartungen wurden sogar übertroffen.

Was mir so gut gefällt?
+Zuerst einmal der Standort. Die Humboldt-Universität liegt im Herzen von Berlin. Etwa 400 Meter vom Institut entfernt liegt die Museumsinsel mit Museen, die zu den Besten in Deutschland gehören und auch internetional sehr bekannt und anerkannt sind. Des Weiteren ist Berlin eine sehr junge, offene und dynamische Stadt. Die Kunstszene in der Hauptstadt ist spannend und lebendig und gerade die zeitgenössische Kunst ist hier besonders stark vertreten.
+Der Studienschwerpunkt gefällt mir sehr gut, da er Bildgeschichte sprich Fotografie mit einbezieht. Uns Studierenden wird hier anders als an anderen Universitäten ein kritischer Umgang mit Fotografie gelehrt, daher auch Kunst- und Bildgeschichte. Der Schwerpunkt der Uni liegt sonst in der Neuzeit/Moderne/Gegenwart.
+Die Dozenten sind alle sehr freundlich und haben bisher immer schnell Zeit für mich gefunden, um mich zu unterstützen. Innerhalb 1-2 Tagen wurde ausführlich und freundlich auf meine Fragen per Mail eingangen und zu den Sprechzeiten kann man natürlich auch immer kommen.
+Der Modulaufbau ist meiner Meinung nach sehr sinnvoll. Es fängt im ersten und zweiten Semester mit der Geschichte der Architektur und des Städtebaus (von der Antike bis zur Gegenwart) (1.S.) und Malerei (2.S.) an und erst dann beginnt man sich pro Semester eine Epoche vorzunehmen (oder auch zwei, wie man das eben möchte). Jeder Studierende sollte die ersten zwei Semester in der Reihenfolge abschließen, die der ideale Studienverlaufsplan vorgibt (Modul 1 und 2), danach kann jeder selbst entscheiden, wann er welches Modul machen möchte. Die Auswahl an Seminaren ist immer sehr groß, sodass man immer ein spannendes Thema pro Modul findet. Wenn aber nicht, kann man einfach ein anderes Modul machen und das andere im nächsten Semester machen, denn im nächsten Semester gibt es wieder andere Seminare. Das Studium lässt sich also sehr frei gestalten. Wer hier etwas lernen möchte, hat dazu die besten Möglichkeiten. Ich kann mr aber vorstellen, dass die jenigen, die nicht so Lust aufs Studium haben oder sich selbst schwer motivieren können, sich schwer tun könnten. Es ist viel Selbstdisziplin nötig, man muss sich also selbst aufraffen und was tun, denn es wird dich keiner zwingen.
+Bibliothek hat eine sehr große Auswahl und das Gebäude ist sehr schön.
+Räume sind sehr modern und gut ausgestattet, obwohl sich die Universität in Mitte hauptsächlich in historischen Gebäuden befindet.
+Kommilitonen sind sehr aufgeschlossen und man findet hier sehr schnell neue Freunde.

Was mir nicht so gut gefällt?
- Im ersten Semester gibt es meiner Meinung nach zu wenige Pflichtveranstaltungen, um das Modul abzuschließen. Ich hatte nur 6SWS, während mein Zweitfach 8SWS forderte (nach dem idealen Studienverlaufsplan). Klar hätte ich was aus anderen Modulen dazu nehmen können, aber die meisten haben gefordert, dass Modul 1 und 2 schon abgeschlossen sind.
- Die Mensa im Hauptgebäude ist immer viel zu überfüllt. Man muss um 14Uhr teils bis zu 20 Minuten anstehen und dann ist das meiste natürlich auch schon ausverkauft, wenn man endlich am Anfang der Schlange angekommen ist. Das ist sehr schade, weil das Essen dort meist echt lecker ist (auch viele vegane Gerichte!) und noch dazu sehr günstig.

Mein Fazit:
Für alle die sich besonders für Zeitgenössische Kunst interessieren, sollte die HU die erste Wahl sein. Wer sich unbedingt schon mit dem Bachelor geografisch spezialisieren möchte, kann zur FU gehen und für alle die schon vorab wissen, dass zeitgenössische Kunst oder Neuzeit und Moderne nichts für sie ist und lieber Mittelalter machen wollen, haben hier eher weniger zu suchen. Da empfiehlt sich vielleicht Heidelberg.