Verschenktes Potential

Kommunikationsdesign (B.A.)

  • Studieninhalte
    3.0
  • Dozenten
    3.0
  • Lehrveranstaltungen
    2.0
  • Ausstattung
    1.0
  • Organisation
    3.0
  • Literaturzugang
    4.0
  • Digitales Studieren
    2.0
  • Gesamtbewertung
    2.6
1 - Inhalte

Die ersten zwei Semester ist man im Grundstudium. Dort hat man zunächst einen festen Stundenplan, der abzuarbeiten ist. In dieser Zeit lernt man extrem viel und es ist sehr aufwendig und anstrengend (ich rate davon ab, nebenbei zu jobben oder zusätzliche Projekte zu starten).

Ab dem dritten Semester, wenn man dann seinen Stundenplan selbst zusammenstellt, wird es sehr... mau. Die Theoriefächer sind natürlich wichtig für das allgemeine Wissen als studierter Designer, aber bringen handwerklich nichts. Das führt dazu, dass man plötzlich stagniert und gefühlt nur noch auf der Stelle tritt.

Hinzu kommt, dass einige Herren Professoren ihren Job offensichtlich abbummeln, bis sie endlich in den Ruhestand können. Man hat oft das Gefühl, dass sie zwar viel wissen, aber wenig davon vermitteln. Kaum ein Dozent macht richtige Vorlesungen, oft bringt der Studierende einfach nur die Hausarbeit mit, die dann kritisiert wird; leider fließt hier viel zu oft die persönliche Meinung ein, statt sich auf das Fachliche zu konzentrieren. Man vertrödelt regelmäßig seine Zeit und lernt dabei nichts. Manche Dozenten smalltalken auch zu viel...

Viele Studierende klagen darüber, dass die Arbeiten, die in den Kursen entstehen, meist viel zu schlecht und generisch sind, um sie in das Designportfolio zu packen.

2 - Ausstattung

Oh. My. God. Die Hochschule stattet die Fakultät Design sehr schlecht aus, muss man ganz klar sagen. Manche Schwerpunkte sind deswegen, nunja, witzlos. Wir haben kein (!!!) eigenes Fotostudio. Im Fach Studiotechnik hat man einmal (!) im Studium die Gelegenheit, für 1,5h ein Mietstudio nutzen zu können. Auch der Fachbereich Film ist schlecht ausgestattet. Das darf eigentlich gar nicht sein. Hier gibt es allerdings wenigstens einige sehr gute Rechner für Schnitt und Rendering.

Die Rechner im Computerpool dagegen sind alt und langsam. Es gibt regelmäßig Probleme mit dem Drucker. Ich nutze den Raum höchstens, um mal schnell was auszudrucken, ansonsten benutze ich meinen eigenen Laptop. (Anmerkung: Ein Laptop ist zwar praktisch, aber nicht zwingend notwendig für das Studium. Ein Desktop-PC für Zuhause reicht auch aus.)

Wir haben eine gut ausgestattete Druckwerkstatt, vor allem fürs Analoge, die ist ganz nett. Allerdings finde ich diese Priorität doch etwas merkwürdig.

Schön ist, dass wir Räumlichkeiten zum Abhängen haben. Ein Wohnzimmer mit Billardtisch, ein Hof, eine kleine Terasse, Sofas usw. Hier findet jeder ein Plätzchen.

3 - Soziales

Die Studierenden untereinander sind ein ziemlich guter Haufen, auch wenn es hier und da mal Zoff gibt, aber das ist wohl normal. Hier kann und darf jeder so sein wie er ist, ich habe nicht erlebt, dass jemals jemand aktiv ausgeschlossen oder gemobbt wurde. Färb dir deine Haare lilablassblau, zieh schrille Klamotten an, sei queer, Ausländer oder nerdig. Niemanden interessiert das. Sei du selbst.

Auch die Dozenten sind in dieser Hinsicht offen. Allerdings gibt es vereinzelt einige Personen, die sich mit einem Umgang auf Augenhöhe schwer tun. Man sollte sich nicht vom ersten Eindruck täuschen lassen, meist fällt das einem erst dann auf, wenn man eine Meinungsverschiedenheit hat. Ich mag keine Arschkriecherei.

Man bekommt öfter mal mit, dass sich einige Dozenten nicht besonders leiden können. Das ist etwas unangenehm und unnötig. Die Dozenten machen sich manchmal gegenseitig das Leben schwer und das spricht sich rum. Ich finde das nicht so gut, weil engagierte Dozenten ausgebremst werden.

Mich hat ein wenig gestört, dass man im Grundstudium ständig damit gegängelt wird, in einer "familiären" Fakultät zu sein. Ich finde es zwar richtig gut, dass es locker zugeht und man mit den Dozenten über alles reden kann. Aber was Familie für mich bedeutet, möchte ich immer noch selbst entscheiden. Hier würde ich mir etwas mehr Respekt von einigen Personen wünschen. Als Studierende*r ist es durch das Machtverhältnis nicht so leicht, sich durchzusetzen.

Vor Corona haben wir unregelmäßig Partys gefeiert, haben verschiedene Veranstaltungen organisiert etc. Das ist im Moment wegen Corona sehr eingeschränkt. Die Studierenden bemühen sich zwar, aber kein Zoomcall und kein Discordserver kann den persönlichen Kontakt ersetzen. Ich hoffe sehr, dass wir nach Corona wieder zueinander finden werden.

4 - Organisation

Ich finde die Organisation ok. Es ist nicht überragend, aber man kommt ganz gut klar, wenn man ein bisschen mit seinen Kommilitonen netzwerkt. Viele Infos kriegt man durch Hörensagen, also dranbleiben.

5 - Sonstiges

Wer das Studium antritt, schafft sich am besten einen Drucker, einen Broschürentacker und einen Hebelschneider an. Spart viel Zeit.

Allgemein zur Hochschule sei gesagt, dass öfter mal was schief geht. Mit dem digitalen Verwaltungssystem für Prüfungen, Noten etc. gibt es jedes Semester neue und alte Probleme. Das Prüfungsamt ist dadurch schwer beschäftigt und schlecht zu erreichen.

Ich liebe die Bib.

6 - Fazit

Kann man machen. Muss man aber nicht. Ich weiß nicht, ob es andere Hochschulen besser machen, hoffe es aber inständig. Ich würde mir eine bessere Ausstattung wünschen, einen Umgang auf Augenhöhe und Vorlesungen, die sich auf die Lehre konzentrieren. Sänk ju.
  • Geniale Kommilitonen
  • Ausstattung und Lehre

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Über Hanna

  • Alter: 24-26
  • Geschlecht: Weiblich
  • Abschluss: Ich studiere noch
  • Aktuelles Fachsemester: 6
  • Studienbeginn: 2018
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Standort Mannheim, Gebäude Z, Fakultät für Gestaltung
  • Schulabschluss: Abitur
  • Abischnitt: 2,1
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 16.07.2021
  • Veröffentlicht am: 26.07.2021