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Gemischte Gefühle ...

Psychologie mit Schwerpunkt Klinische Psychologie und Psychotherapie (M.Sc.)

  • Studieninhalte
    4.0
  • Dozenten
    3.0
  • Lehrveranstaltungen
    3.0
  • Ausstattung
    2.0
  • Organisation
    2.0
  • Gesamtbewertung
    2.8
Bislang meine Erfahrung: Die Medical School Berlin gibt es ja noch nicht so lange. Das Curriculum ist sehr breit aufgestellt und hebt sich positiv von den hiesigen Massenunis ab. Die Lehre würde ich als überdurchschnittlich einschätzen und die Dozenten sind durchaus bemüht. Man lernt auf jeden Fall eine Menge. Die jeweiligen Kurse sind natürlich auch nicht überfüllt, was für viele ein wichtiges Kriterium für ein privates Studium darstellt. Wie auch immer, es gibt eine generelle Anwesenheitspflicht. Kann man die 60% Anwesenheit nicht ganz einhalten, weil man nebenbei auch arbeiten muss - wie die meisten Normalsterblichen - oder aus anderen Gründen, wird man mit Kompensationsleistungen bombardiert oder darf noch ein Semester dranhängen und noch mehr Geld löhnen. Krankheit zählt übrigens auch als Fehlzeit an der MSB. Es wird da keine Rücksicht auf die individuellen Lebenslagen genommen und man fühlt sich behandelt wie ein kleines Kind das ständig gesagt bekommt, was es zu tun oder zu lassen hat. Die Studiengebühren belaufen sich auf 650€/M und lassen sich auch per KfW-Kredit finanzieren. Auch die Finanzierung durch Stipendien ist möglich.
Eine gute Forschungsanbindung ist noch nicht wirklich gegeben, das ist der Nachteil vieler privater Unis (vor allem derer, welche sich noch etablieren müssen). Die Qualität der Betreuung von Abschlussarbeiten ist natürlich - wie überall - abhängig vom Dozenten. Generell nehmen sich die meisten Dozenten aber gerne Zeit um Fragen zu klären. Es besteht ja auch noch die Möglichkeit, einen externen Betreuer für eine MA hinzuzuziehen. Was die Ausstattung betrifft, hinkt die IT hinterher aber diese befindet sich derzeit im Umbau. Problematischer ist, dass die Uni selbst nur über einen lächerlich kleinen Bibliotheksbestand verfügt und man keinen Online-Zugang zu anderen Beständen/Verlage zur Verfügung gestellt bekommt, da keine Kooperation mit diesen besteht. D.h. man braucht einen externen Bibliotheksausweis, welcher einen aber immer noch nicht dazu berechtigt, auf Artikel auch Online zuzugreifen. Das nervt extrem und nimmt eine Menge Zeit und auch Zusatzkosten in Anspruch, ständig von A nach B zu fahren oder einige Artikel gar nicht erst zu bekommen, da diese nur Online über bestimmte Verlage zur Verfügung stehen.
Auch sollte man sich darüber im Klaren sein das die MSB zwar akkreditiert ist, jedoch nirgendwo explizit garantiert wird, dass man z.B. mit einem Master in Klinischer Psychologie und Psychotherapie auch einen Ausbildungsplatz am jeweiligen Wunschinstitut bekommt. Das hängt aber von vielen Faktoren ab, also vorher gut informieren.
Fazit: Man sollte sich gut überlegen, ob man sich auf die Vertragsbedingungen einlassen will, die NC-Freiheit erkauft man sich mit gewissen Einschränkungen. Manchmal entwickeln sich Dinge (privat/beruflich) anders als vorgesehen und dann könnten gewisse Bedingungen seitens der Uni zu einem Problem werden. Dann nutzen einem auch pompöse Semesterpartys nichts. Abgesehen davon bekommt man eine gute und solide Ausbildung. Aber zu welchem Preis? Die zunehmende Verkommerzialisierung/Privatisierung des Bildungssystems, welche aus dem Bologna-Prozess und der Unterteilung in Bachelor/Master-Studiengänge (was für Psychologie sowieso überhaupt keinen Sinn macht) heraus richtig fahrt angenommen hat, ist jedenfalls eine bedenkliche Entwicklung. Soll jeder für sich entscheiden, ob er/sie das unterstützen will oder ob es nicht andere Alternativen gibt. Man wird jedenfalls nicht groß dazu kommen, sich sein Studium individuell zu gestalten und mal woanders reinzuschnuppern, z.B. regelmäßig Kurse an einer anderen Uni zu belegen. Es ist eben alles stark verschult und reglementiert. Das System ist darauf ausgelegt, das Studium in Regelstudienzeit durchzuziehen (schon allein wegen den Kosten). Natürlich kann man sich aber auch ein Urlaubssemester nehmen, in dem man dann keine Studiengebühren zahlen muss, z.B. für ein Forschungspraktikum in Vorbereitung auf die MA.
Ich kann die MSB daher nur unter Vorbehalt weiterempfehlen. Vielen Leuten bleibt aber aufgrund der harten Bewerbungssituation bei den staatlichen Unis im "gap year" im Fachbereich Psychologie kaum mehr etwas anderes übrig, als bei den privaten Hochschulen anzuklopfen.
  • Lehre, keine überfüllten Kurse
  • Kosten, Ausstattung (Bib)

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4.2
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Über Ms. Entropy

  • Alter: Über 35
  • Geschlecht: Weiblich
  • Abschluss: keine Angabe
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Standort Berlin
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 25.02.2016
  • Veröffentlicht am: 25.02.2016