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Sprachlich gut, organisatorisch nicht so ...

Japanologie (B.A.)

  • Studieninhalte
    2.0
  • Dozenten
    3.0
  • Lehrveranstaltungen
    3.0
  • Ausstattung
    2.0
  • Organisation
    2.0
  • Literaturzugang
    3.0
  • Gesamtbewertung
    2.5
Die Sprachausbildung in Erlangen fand ich im Vergleich zu der Uni, an der ich den Master gemacht habe, sehr gut. V.a. die Grundlagen werden solide vermittelt und die Sprechangst im Tandem und Sprachunterrichten abgebaut. Dafür herrscht allerdings auch unglaublicher Drill und es wird einem bei jeder Möglichkeit mit Rauswurf gedroht. Nochmal ein Semester wiederholen oder so: keine Chance. Wenn man also nicht in das vorherrschende Arbeitsmuster passt, oder sich anpassen kann, dann sollte man auf keinen Fall nach Erlangen in die Japanologie gehen. Den Schriftsprachenunterricht empfand ich persönlich als viel zu früh (wie zugegeben leider bei allen Bacherlorstudiengängen der Japanologie, die ich kennengelernt habe) und erstickt jeden Spraß an der Sprache im Keim. Nach zwei Semester kann man eben nicht erwarten, dass die Studenten klassisches Japanisch verstehen. Die meisten Studenten wirkten wie im Lateinunterricht mit zu Hause zusammengepuzzelter Übersetzung und Schweißperlen beim Gedanken ans Vorlesenmüssen.
Dass ein Auslandsaufenthalt für jeden möglich ist, aber auch kein Muss (ist ja immerhin auch ein teurer Spaß), fand ich persönlich super. Hat man es bis dahin durchgehalten, dann gibt es jedenfalls absolut keine elitäre Aufteilung dahingehend, wer nach Japan darf und wohin. Man bewirbt sich und es gibt für jeden Platz und das auch für ein ganzes Jahr, wenn man möchte.

Die Organisation meiner beiden Bachelorstudiengänge fand ich jedoch die gesamte Studiendauer hindurch einfach nur schrecklich. Bei Fragen wird man oft einfach im Kreis herumgeschickt, es gibt kaum Infoveranstaltungen oder auch einfach Infolisten, denn nicht jeder weiß wie man im Alleingang einen Auslandsaufenthalt organisiert oder ein Studium, wenn man es noch nie gemacht hat. Gleichzeitig kommt in Erlangen ständig die Drohung mit Exmatrikulation.
V.a. in der Japanologie war und (scheinbar) ist es nicht gerne gesehen, wenn man in die Sprechstunden kommt, weil immer alle schwer beschäftigt sind oder tun. Also Unterstützung bei Themensuchen oder jeglicher anderer Art sollte man nicht erwarten.
Zudem kommen im Unterricht die Themengebiete Gesellschaft und Politik viel zu kurz, meiner Meinung nach. Theater, Geschichte und Populärkultur ist zweifelsohne interessant, aber diese beiden bereiche auszuklammern kann man sich heute, wenn man gebildet mit anderen sprechen möchte, eigentlich nicht mehr erlauben. Insgesamt wirkte von den Unterrichtsthemen her alles etwas veraltet und neue soziale Bewegungen oder ähnliches nicht thematisiert und auch die Studenten nicht dazu ermutigt, sich diesbezüglich auf dem Laufenden zu halten.

Ich würde Japanologie an der FAU nicht wirklich weiter empfehlen, außer man ist sehr stressresistent und dickfellig. Die FAU ist zwar vergleichsweise billig, aber so wirkt es auch. Schade.
  • Gute Sprachausbildung, Auslandsaufenthalt für alle
  • Viel zu kleiner Fachbereich und horrende Organisation

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

4.7
Leo , 09.02.2024 - Japanologie (B.A.)
4.4
Tamara , 20.10.2023 - Japanologie (B.A.)
4.1
Konrad , 16.08.2023 - Japanologie (B.A.)
4.0
Noah , 24.07.2023 - Japanologie (B.A.)
4.5
Lara , 25.12.2022 - Japanologie (B.A.)
3.5
Mohn , 26.10.2022 - Japanologie (B.A.)
4.1
Lena , 23.11.2021 - Japanologie (B.A.)
3.4
Alisa , 30.05.2021 - Japanologie (B.A.)
3.9
M. , 18.03.2021 - Japanologie (B.A.)
2.7
Momo , 12.05.2020 - Japanologie (B.A.)

Über Carmen

  • Alter: 24-26
  • Geschlecht: Weiblich
  • Abschluss: Ja
  • Studienbeginn: 2010
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Standort Erlangen
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 29.09.2016
  • Veröffentlicht am: 30.09.2016