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Die Medienpräsenz ist wichtiger als der Student

Cybersicherheit (B.Sc.)

  • Studieninhalte
    4.0
  • Dozenten
    3.0
  • Lehrveranstaltungen
    3.0
  • Ausstattung
    4.0
  • Organisation
    3.0
  • Literaturzugang
    4.0
  • Digitales Studieren
    4.0
  • Gesamtbewertung
    3.6
Zum Studium allgemein: Der Studiengang Cybersicherheit ist sehr spannend. Der Einstieg ist zwar nicht leicht, aber durchaus machbar, da es vor allem am Anfang viele Tutorien/Office hours gibt. Nichtsdestotrotz muss man sehr viel Zeit investieren. Sofern man nicht hochbegabt ist, kann man davon ausgehen, dass man den ganzen Tag mit irgendwelchen Aufgaben beschäftigt ist. Früher oder später wird ein Großteil des Wochenendes auch noch mit draufgehen. Denn im normalen Regelbetrieb wird in fast jedem Modul alle 1-2 Wochen entweder ein Test (Dauer ~15 Minuten) geschrieben oder eine Abgabe verlangt. D. h. es kann gut sein, dass man in einer Woche 3 Tests/Abgaben hat. Diese ziehen sich durch das ganze Semester bis zum Vorlesungsende. Die Tests kann man auch nicht schleifen lassen, da im Normalfall 50% der Punkte der Tests erforderlich sind, um überhaupt erst die Klausur schreiben zu dürfen. Kommt man nicht über die 50%, dann muss man es im nächsten Jahr nochmal probieren.
Zu den Klausuren: Man sollte sich auch dessen bewusst sein, dass die Klausuren in Cybersicherheit bzw. der Informatik in der Regel erst in der vorlesungsfreien Zeit geschrieben wird. D. h. wenn alle anderen Studenten bereits die Sonne genießen können, hockt man selbst den ganzen Tag in der Bibliothek und lernt mit seinen Kommilitonen. Sollte man die Hauptklausur nicht bestehen (und das wird passieren), so hat man in der Nachklausur noch einen neuen Versuch. Die Nachklausuren finden meistens Mitte/Ende der vorlesungsfreien Zeit statt. In den meisten Modulen hat man im Endeffekt mindestens 4 Versuche, da die erste Klausur eines Grundlagenmoduls in der Regelstudienzeit als Freiversuch gewertet wird.

Das CISPA: Das CISPA ist für den Studiengang Cybersicherheit verantwortlich und lehrt alle Cybersicherheits-relevanten Module. In den ersten Semestern sind die Vorlesungen meistens noch im großen Höhrsaal, ehe diese gegen Ende des Studiums im CISPA gelehrt werden. Das CISPA ist sehr gut ausgestattet und alles ist modern (vor allem in Bezug auf die restliche Ausstattung der Universität). Das dürfte durch das neue Helmholtz-Zentrum nicht weniger werden. Allerdings wird man über die Jahre feststellen, dass nicht alles so rosig ist, wie es von außen aussieht. Das CISPA versucht vehement in den sozialen Medien einen guten Eindruck zu hinterlassen und sich so darzustellen, als ob man am Studenten interessiert sei. Die Realität sieht allerdings anders aus. Denn das CISPA ist nur dann an einem Studenten interessiert, wenn daraus Profit geschlagen werden kann. D.h. wenn dieser als Tutor eingesetzt werden kann, oder sonst irgendwie als HiWi angestellt ist. Alle anderen müssen sich damit abfinden, dass sie nur eine Nummer sind.

Vertiefungsvorlesungen des CISPA's: Die Vertiefungsvorlesungen sind sehr vielseitig und interessant. Hier versucht man zumindest teilweise den Praxisbezug herzustellen und entsprechende Übungsaufgaben zu verteilen. Allerdings gibt es nur eine handvoll Dozenten, die vom CISPA wirklich unterstützt werden (z. B. mit Tutoren, einem Assistenten, etc.). So kann es gut sein, dass ein eigentlich guter Kurs von einem soliden Dozenten wenig Spaß macht, da dieser die Vorlesung komplett alleine halten muss, die Abgaben alleine korrigieren muss und demnach auch leider kein Tutorium anbieten kann. Das verzögert den Prozess der Korrektur enorm, sodass man manchmal erst kurz vor der Klausur weiß, ob man überhaupt zugelassen ist.

Abschlussarbeit an der UdS/CISPA: Die reinste Katastrophe. Es gibt keine öffentliche Liste mit Bachelor-/Masterthemen (meistens haben die Profs aber intern eine Liste mit Themen...). D. h. man muss sich auf der Webseite des CISPA's informieren, welcher Dozent in welchem Gebiet forscht. Abhängig davon schreibt man dann die entsprechenden Professoren an. Aber sofern man nicht Mitglied im CISPA "Komplex" ist, ist es unheimlich schwer überhaupt eine Antwort von einem Professor via Mail zu erhalten. Wenn man Glück hat, dann antwortet einer von vieren. So kann es auch ganz gerne mal vorkommen, dass Dozenten wochenlang nicht anworten.

Die Universität insgesamt: Interessiert sich auch nicht für den Studenten. Anstatt zu helfen, wird den Studierenden eher eine Verwaltungsgebühr in Höhe von 50 Euro aufgedrückt. Wenn ihr euch ehrenamtlich in einem in der Gesellschaft noch nicht anerkannten Gebiet (z. B. e-Sports) engagieren wollt, dann erwartet keinerlei Unterstützung von der Universität. Generell ist so ziemlich jedes nicht-MINT Gebäude renovierungsbedürftig. Aber es sind keine Gelder da, obwohl man den Studierenden schon maximal viel Geld abnimmt.

Das Studium ist für diejenigen interessant, die sich sehr für das Thema interessieren und:
- kein Problem damit haben, ihre Freizeit und das Wochenende zu opfern
- viel Disziplin haben und sich durchbeißen können
- akzeptieren können, dass manche eine gute Betreuung genießen, während man selber nicht in den Genuss kommt
- hohe Semestergebühren (aktuell um die 280 Euro) für wenig Leistung zahlen können/möchten
Alle anderen werden spätestens im dritten oder vierten Semester ausgesiebt.

TL;DR:
- Das Thema an sich ist sehr interessant und vielseitig
- Das CISPA macht (in der Lehre) nichts aus seinen Möglichkeiten und ist nur an der Forschung und an seinem Bild in der Öffentlichkeit interessiert
- Man wird auf viel Freizeit verzichten müssen
- Sehr theoretisch; nur selten praktische Anwendung
- Hochbegabte sind interessant für die Universität und das CISPA, der Rest nicht. Dieses Gefühl bekommt auch während dem Studium vermittelt
  • Das Themengebiet; Tutorien/Office hour; teilweise gute Vorlesungen von motivierten Dozenten
  • Sehr theoretisch - wenig praktisch; Potential wird verschwendet; Forschung und Bild in den Medien wichtiger als der Student; Verwaltungsgebühr

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

4.3
Anonymous , 11.11.2023 - Cybersicherheit (B.Sc.)
4.0
Martin , 11.11.2023 - Cybersicherheit (B.Sc.)
4.7
Nicolas , 09.11.2023 - Cybersicherheit (B.Sc.)
3.8
Nick , 09.11.2023 - Cybersicherheit (B.Sc.)
4.0
Lukas , 09.11.2023 - Cybersicherheit (B.Sc.)
3.9
Anonym , 09.11.2023 - Cybersicherheit (B.Sc.)
4.4
Tim , 08.02.2023 - Cybersicherheit (B.Sc.)
4.3
P. , 30.01.2023 - Cybersicherheit (B.Sc.)
3.5
A. , 19.12.2022 - Cybersicherheit (B.Sc.)
4.4
Lisa , 20.10.2022 - Cybersicherheit (B.Sc.)

Über Markus

  • Alter: 24-26
  • Geschlecht: Männlich
  • Abschluss: Ja
  • Studiendauer: 6 Semester
  • Studienbeginn: 2017
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Standort Saarbrücken
  • Schulabschluss: Abitur
  • Abischnitt: 2,7
  • Weiterempfehlung: Ja
  • Geschrieben am: 09.09.2020
  • Veröffentlicht am: 10.09.2020