Schlechte Aussichten auf dem Arbeitsmarkt

Ich habe 2012 im angefangen IKK zu studieren, als der Studiengang noch brandneu war. Das stellte sich letzten Endes als großes Problem heraus, da alles noch sehr unorganisiert und chaotisch war. Ich hoffe, dass es heute, 6 Jahre später, organisierter ist. Das Studium ist sehr interdisziplinär und theoretisch ausgelegt. Viele meiner Mitstudenten und ich haben den Studiengang begonnen, mit dem Vorhaben in die Wirtschaft zu gehen. Damals stand auch noch in der Beschreibung des Studienganges, dass man sich auf eine wirtschaftliche Richtung spezialisieren kann. Dies war jedoch nie der Fall und man konnte nur Fächer aus den Europastudien, der Pädagogik, der Medien- und Sprachwissenschaften belegen. Das war leider überhaupt nicht das was ich mir vorgestellt hatte.
Anzumerken ist, dass man sich während des Studiums gut überlegen sollte, ob man einen Master machen will, da es ziemlich oft wirklich nötig ist noch Zusatzfächer zu belegen, da einem sonst die Credit Points für viele Masterstudiengänge fehlen. Besonders wenn es in die wirtschaftswissenschaftliche Richtung gehen soll. Während dem Studium wird sehr viel empirisch gearbeitet, deshalb wäre es zumindest sinnvoll einen Grundkurs in Statistik anzubieten, was jedoch nicht der Fall ist und einen später vor Probleme stellen kann. Bei uns war es damals auch nicht möglich das Studium in Regelstudienzeit abzuschließen, da nach dem Pflichtauslandssemester noch zu viele Prüfungsleistungen offen waren, nach denen man erst die Masterarbeit anmelden konnte. In meinem Jahrgang hat nicht ein einziger Student das Studium in Regelstudienzeit abgeschlossen. Über die TU-Chemnitz selbst ist zu sagen: Es ist wirklich eine super Uni mit vielen Angeboten und einer tollen Atmosphäre, Auch die Dozenten haben sich immer sehr viel Mühe gegeben. Leider konnte das für mich den Aufbau des Faches selbst nicht verbessern.
Einige von meinen Mitstudenten wollten nach dem Bachelor nicht mehr weiter studieren. Sie hatten es wirklich sehr schwer auf dem Arbeitsmarkt und es war ein Kampf überhaupt eine Arbeit zu finden. Die Bezahlung ist dann dazu auch noch sehr schlecht. Der Studiengang ist eben nichts Ganzes und egal auf welche Richtung man sich spezialisiert, ist man meist den Leuten unterlegen, die ein Fach eben in Vollzeit studiert haben (Soziale Arbeit, Pädagogik, International Business etc.). Daher ist es wirklich dringend zu empfehlen einen Master dranzuhängen! Wer wie ich nach dem Bachelor auch gerne in eine mehr wirtschaftswissenschaftliche Richtung gehen und nicht noch einmal einen Bachelor machen möchte, dem aber zu viele Wirtschafts-Creditpoints fehlen (Selbst für Mischstudiengänge wie Cultural und Business Studies oder Kulturwirtschaft), dem sind die Masterstudiengänge General Management an der HTWK Leipzig oder BWL - nicht konsekutiv an der FH Kiel empfohlen. Dort hat man die Möglichkeit einen BWL-Master als nicht Wirtschaftswissenschaftler zu erwerben.
Auch wenn ich im Nachhinein den Studiengang wahrscheinlich nicht noch einmal studieren würde, war es in Chemnitz selbst doch eine wirklich schöne Zeit. Die Inhalte des Studium waren auch sehr interessant, jedoch hat man es damit (wie wahrscheinlich bei vielen Geisteswissenschaften) nicht leicht auf dem Arbeitsmarkt, wenn man nicht in die Wissenschaft möchte.