Interkulturelle Kommunikation Studium
Das Interkulturelle Kommunikation Studium, kurz IKK, befasst sich mit den zwei großen Komplexen Kultur und Kommunikation. Durch die zunehmende Globalisierung gibt es in nahezu jedem Bereich des Lebens internationale Verflechtungen. Ziel des Interkulturellen Kommunikation Studiums ist die Verständigung zwischen Vertretern verschiedener Kulturen, um eine konstruktive Zusammenarbeit zu gewährleisten. Dafür betrachten Forscher auf diesem Gebiet das Konzept der Interkulturalität unter verschiedenen Gesichtspunkten.
Welche Studieninhalte erwarten mich?
- Was ist Kultur?
- Was definiert Kommunikation?
Grundlegende Fragen des Interkulturelle Kommunikation Studiums sind:
- Was ist Kultur?
- Was definiert Kommunikation?
Aufgrund der Komplexität dieser Fragestellungen, ist das Fach sehr interdisziplinär angelegt. Je nach Ausrichtung der Hochschule beinhaltet das Studium erziehungswissenschaftliche, psychologische, sprachwissenschaftliche oder ethnologische Anteile. Darüber hinaus können Disziplinen wie Medien-, Kultur- oder Sozialwissenschaften in das Studium mit einfließen.
Im Studium begegnen Dir verschiedene Konstruktionen und Vorstellungen von Kultur. Auf der Grundlage von verschiedenen Theorien lernst Du, was Kommunikation ausmacht, wie sie gelingt und wann sie scheitert. Dabei geht die Interkulturelle Kommunikation auf die Besonderheiten der Verständigung zwischen verschiedenen Kulturen ein.
Nicht nur die Sprache unterscheidet Länder und Kulturen voneinander. Auch die Gestik, Mimik, der Tonfall, die körperliche Distanz und Körperhaltung variieren je nach Kultur. Der Antrieb der Forscher ist es, kulturspezifische Verständigungsweisen herauszufiltern und sie anderen Kulturvertretern näher zu bringen. Damit minimieren und lösen sie Missverständnisse und Konflikte. Während des Interkulturelle Kommunikation Studiums belegst Du beispielsweise Kurse in folgenden Fächern:
- Einführung in die Interkulturelle Kommunikation
- Kultur und kulturelle Differenz
- Konstruktion kultureller Identität
- Interkulturalität in Digitalen Medien
- Migration
- Interkulturelle Bildung
- Interkulturelles Lernen
- Mehrsprachigkeit und Zweitspracherwerb
- Transkulturalität
- Ethnozentrismus und Akkulturation
- Interkulturalität in multinationalen Organisationen
Beliebteste Studiengänge
Fragen & Antworten von Studierenden
Ablauf und Abschluss
Das Interkulturelle Kommunikation Studium kannst Du an den meisten Hochschulen nur zum Wintersemester aufnehmen. Das Bachelor Studium dauert in der Regel 6 Semester, für das Master Studium sind 4 Semester vorgesehen. Das Fach Interkulturelle Kommunikation gehört meistens zur philosophischen oder humanwissenschaftlichen Fakultät. Daher erreichst Du nach dem erfolgreichen Abschluss des Studiums den akademischen Grad des Bachelor of Arts (B.A.). Wenn Du nach Deinem grundlegenden Studium noch ein Master Studium absolvieren möchtest, beendest Du dieses mit dem Grad des Master of Arts (M.A.).
Im Studium der Interkulturellen Kommunikation begegnen Dir verschiedene Lehrveranstaltungen. Die 180 beziehungsweise 120 ECTS-Punkte, die Deine Belastung im Bachelor und Master Studiengang widerspiegeln, verteilen sich sowohl auf theoretische als auch auf praktische Kurse. Der Studienaufbau sieht Vorlesungen und Seminaren vor, in denen Du Wissen um Konzepte und Methoden erwirbst. In Forschungsprojekten darfst Du psychologische oder sprachwissenschaftliche Untersuchungen durchführen.
In vielen Studiengängen ist ein Praktikum obligatorisch. Besonders im Fach Interkulturelle Kommunikation ist ein Praktikum sinnvoll, weil viele verschiedene Einsatzgebiete denkbar sind. Außerdem hast Du im Studium die Möglichkeit eines Auslandssemesters. Das ist zwar nicht immer verpflichtend, aber durchaus empfehlenswert. Im Ausland probierst Du Deine theoretisch erworbenen Kenntnisse praktisch aus und sammelst wertvolle Erfahrungen im Umgang mit fremden Kulturen und Menschen.
Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen?
Voraussetzung für das Interkulturelle Kommunikation Studium ist die Allgemeine oder Fachgebundene Hochschulreife. Außerdem verlangen fast alle Hochschulen einen Nachweis über Deine Englischkenntnisse. An manchen Hochschulen ist das Fach durch einen Numerus clausus zulassungsbeschränkt. Aber nicht nur die Abiturnote gibt den Ausschlag für die Zulassung zum Studium.
Für die Bewerbung an der Ludwig-Maximilians-Universität München beispielsweise schreibst Du zuerst einen Aufsatz über ein Thema, das das Institut auf der Website bekannt gibt. Danach folgt ein halbstündiges Gespräch mit den Bewerbern. Darin fragt die Auswahlkommission Fähigkeiten ab, wie sprachliches Ausdruckvermögen, analytische Fertigkeiten und Empathie.
Eine Zulassung zum Master Studiengang erhältst Du, wenn Du ein abgeschlossenes grundständiges Studium der Interkulturellen Kommunikation oder eines verwandten Faches in Sozial- oder Kulturwissenschaften vorweisen kannst. Die Technische Universität Chemnitz fordert darüber hinaus einen mehrmonatigen Auslandsaufenthalt zu Arbeits- oder Studienzwecken.
Ist der Studiengang der richtige für mich?
Für das Interkulturelle Kommunikation Studium ist das grundlegende Interesse an anderen Kulturen sehr wichtig sowie die Neigung, sich mit fremden Sprachen und Ländern auseinanderzusetzen. Zum anderen setzt das Studium auch ein großes Reflektionsvermögen der eigenen Lebensweise voraus. Die Fähigkeit etablierte Denkmuster zu hinterfragen ist bedeutend, um vorurteilsfrei fremde Kulturen analysieren zu können.
Ein differenziertes Ausdrucksvermögen ist wichtig, da die Diskussionen im Studium auf einem hohen sprachlichen Niveaus stattfinden. Du solltest die englische Sprache sehr gut beherrschen, denn die Fachliteratur liegt fast ausschließlich auf Englisch vor. Es ist sinnvoll, wenn Du noch andere Sprachen zumindest teilweise beherrschst, denn die Sprache eines Landes ist Teil der Kultur. Wer sich verbal mit Einheimischen verständigen kann, findet leichter Zugang zu den Werten der Gesellschaft.
Einige Fächer bereiten Dich schon in der Schulzeit auf den Lernstoff des Studiums vor. Dazu gehören Geschichte, Politik und Sozialwissenschaften. Die Entwicklung einer Kultur ist oft historisch nachvollziehbar und durch politische Entscheidungen beeinflusst. Solides Hintergrundwissen ermöglicht es Dir, ein Verständnis für die entsprechende Kultur zu entwickeln.
Was ist ein Interkulturelles Training?
Interkulturelle Kommunikation soll die Zusammenarbeit und die Verständigung zwischen den Kulturen erleichtern. Einige Absolventen des Fachs Interkulturelle Kommunikation arbeiten deshalb später als Kommunikationscoach. Ziel interkultureller Trainings ist es, für kulturelle Unterschiede zu sensibilisieren. Die Interkulturelle Kommunikationsforschung hat zum Beispiel herausgefunden, dass Deutsche als ruppig und eher unhöflich im Ausland gelten. Deutsche kommen ohne Umschweife direkt auf den Punkt. Ein Affront für Vertreter anderer Kulturen, die Sätze oder Fragen in Höflichkeitsfloskeln einpacken, um nicht unhöflich zu wirken.
Auch für andere Nationalitäten haben Forscher solche interkulturelle Verständigungsprobleme gefunden. Beispielsweise wirken Amerikaner oberflächlich, weil sie ihre Gespräche mit Small Talk einleiten. Was Vertreter andere Kulturen als Floskeln abtun, ist für Amerikaner ein Eisbrecher am Anfang der Unterhaltung und verweist auf gewachsene kulturelle Vorstellungen. Im Interkulturelle Kommunikation Studium lernst Du deshalb, kulturelle Zuschreibungen nicht einfach zu akzeptieren, sondern ihnen auf den Grund zu gehen.
Beruf, Karriere & Gehalt
Sehr gute Karrierechancen hast Du, wenn Du das Interkulturelle Kommunikation Studium mit einem anderen Fach wie Wirtschaftswissenschaften oder Rechtswissenschaften verknüpfst. Dann hast Du ausgezeichnete Aussichten im Management oder der Personalabteilung internationaler Unternehmen eine Anstellung zu finden. Ein weiteres Betätigungsfeld ist die interne Kommunikation in internationalen Konzernen. Hier bereitest Du Mitarbeiter auf die Arbeit mit darauf internationalen Kunden oder auf einen Auslandseinsatz vor. Außerdem zeigst Du ihnen, wie sie den korrekten Umgang mit Kollegen aus anderen Kulturkreisen pflegen.
Als Absolvent des Fachs Interkulturelle Kommunikation kannst Du Dich auch als Berater selbstständig machen und Trainingskurse, Workshops oder Seminare anbieten. Als selbstständiger Trainer verdienst Du etwa zwischen 3.300 €¹ und 5.000 €¹ brutto im Monat. Dafür ist es allerdings notwendig, Dich erfolgreich am Markt zu positionieren, denn die Konkurrenz ist groß.
PR-Agenturen, die weltweit tätig sind, beschäftigen ebenfalls Absolventen des Interkulturelle Kommunikation Studiums. In jedem Fall verbessern sich Deine Berufschancen, wenn Du Zeit im Ausland verbracht hast. Wenn Du lieber in die Wissenschaft gehen willst, sind ein Master Studium und eine Promotion Voraussetzung. Damit kannst Du an Hochschulen oder privaten Unternehmen forschen.
Warum interkulturelle Kommunikation in Zeiten der Globalisierung an immer größerer Bedeutung gewinnt, zeigt dieses Video:
Wo kann ich Interkulturelle Kommunikation studieren?
Das Interkulturelle Kommunikation Studium kannst Du an Universitäten und an Hochschulen aufnehmen. Dabei unterscheiden sich die Bachelor und Master Studiengänge in ihren Schwerpunkten und der Umsetzung der Lehre. Durch die internationale Ausrichtung der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt kannst Du zum Beispiel einen Doppelabschluss erreichen und studierst mehrere Monate an einer polnischen Universität. Daher bietet die Universität das Fach Intercultural Communication Studies auf Englisch an. Die Universität des Saarlandes hat dagegen einen frankophonen Schwerpunkt und legt Wert auf das Feld der Sprachkompetenz.
Wenn Du Dir noch nicht sicher bist, ob Interkulturelle Kommunikation das richtige Fach für Dich ist, gibt es spannende Alternativen: Auch im Ethnologie Studium oder dem Kulturwissenschaften Studium setzt Du Dich mit anderen Kulturen auseinander. Bei letzteren legst Du Dich oft auf zwei Kulturen fest, die Du dann in verschiedenen Bereichen miteinander vergleichst. Die Ethnologie schaut dabei auch auf das Wirtschaftswesen der Kulturen und auf ihre politische Ordnung und Organisation.