Weder Struktur noch Inhalt

Der ‚neue‘ Innenarchitektur Master (MIAR) hat sich gegenüber der alten 4-semestrigen Version eher negativ verändert. Die beiden Semester bestehen aus einem Recherchesemester, in dem man sich intensiv mit einem selbst gewählten Thema beschäftigt (welches aus der Eingangsfragestellung der Bewerbung hervorgehen soll) und dem Thesis-Semester. Grundsätzlich ist das Recherchesemester eine gute Möglichkeit, um sich (zusammen mit einem Mentor) mit einem Thema zu beschäftigen, das einen schon immer interessiert hat (auch außerhalb der reinen Innenarchitektur). Nach einem halben Semester hat man allerdings schon das Gefühl, die Thematik ausgeschöpft zu haben. Die gelegentlichen Inputs durch Professoren tragen leider inhaltlich nicht wirklich zum Fortschritt bei, man hat das Gefühl, es würden teils alte Vorlesungen aus dem Bachelor wiederholt. Als Abschluss des ersten Semesters gibt entsteht ein ‚Forum‘, bei dem jeder seine Rechercheergebnisse einem Publikum (auch mit eingeladenen Gästen) vorstellt. Fast nahtlos geht es in das Thesis-Semester über, in das das zuvor gewählte Recherchethema idealerweise einfließen soll. Auch hier muss nicht zwingend die klassische Innenarchitektur behandelt werden (…‘Raumkunst‘). Die Veranstaltungen finden nicht auf dem Campus der Hochschule statt, sondern im StudioB, einem weiteren Gebäude der Detmolder Schule. Dort hat jeder Student einen eigenen Schreibtisch, wo auch die Recherchearbeit etc. stattfinden soll. Dieses ‚Angebot‘ wird allerdings nur mäßig angenommen, da viele lieber von zu Hause arbeiten und der angedachte Austausch zwischen Studenten kaum stattfindet. Der gesamte Master soll eher eigenständig laufen, vieles soll von den Masterstudenten eigenständig organisiert werden. Im Rahmen einer Werkshow werden die Abschlussarbeiten dann am Ende des Sommersemesters präsentiert, jedoch ebenfalls im studio B, abseits der übrigen Arbeiten auf dem Campus. Die Hochschule ist an sich gut ausgestattet, es gibt einige Computerräume und Werkstätten. Leider sind die Labore und Werkstätten (Laser, etc.) jede Prüfungszeit aufs Neue derartig überlastet, dass man sich fragt, weshalb nicht mehr Personal oder Maschinen angeschafft werden. Die Professoren /-innen sind wie auch an anderen Hochschulen sehr verschieden in Bezug auf ihre Arbeitsweise und Fähigkeiten. Bei einigen merkt man im Laufe des Studiums leider gerade in Bezug auf heutige Arbeitsweisen mit CAD und digitalen Medien, dass sie schon länger dem Büroalltag fern sind. Man hat während Projekten und leider auch der Thesis oft das Gefühl, dass einem die eigenen Entwürfe nach und nach entgleiten und letztendlich doch mehr oder weniger Ideen des Profs umgesetzt werden. Auch wenn der Großteil der Mitarbeiter und Professoren echt hilfsbereit ist, scheint es häufig an Organisation zu mangeln - man wird oft hin- und hergeschickt, Zuständigkeiten sind öfter mal unklar. Insgesamt kann ich das Masterstudium nicht weiterempfehlen.