Mehr Schein als Sein 2.0

Ich hatte mich damals aufgrund der Internationalität, dem Management-Aspekt und den berufsbezogenen Fächern für den IMIAD entschieden.

Zur Internationalität: alle Vorlesungen finden auf Deutsch statt, das internationale am IMIAD ist das Auslandssmester und ein obligatorischer Workshop, der an einer der Partnerunis stattfindet. Es wird sich zwar um neue Partnerhochschulen und auch die Platzverteilung gekümmert, jedoch muss man damit rechnen, dass man nicht an seiner Wunsch-Universität sein Auslandssemester absolvieren kann.

Zum Management-Aspekt: Das beste Fach des IMIADs ist eindeutig das berufsbegleitende Management. Die Vorlesungen sind gut strukturiert und beinhalten alle wichtigen Fragen und Aspekte, welche für Innenarchitekten im Beruf unabdingbar sind. Schade, dass dieses Fach sich nicht durch alle Semester gezogen hat sondern nur auf ein Semester beschränkt wurde.

Zu den weiteren Fächern: Durch gemeinsame und teils realisierte Projekte mit externen Partnern konnte der Praxisbezug gestärkt werden. Allerdings fanden diese Projekte oftmals in Großgruppen oder sogar Semestergruppen statt, was sowohl eine zufriedenstellende Zusammenarbeit, als auch eine faire Benotung der Einzelpersonen missen lässt. Die weiteren Fächer waren durchmischt, einige hilfreich, andere völlig unnötig. Generell wurden sehr wenige, vorbereitete, Vorlesungen gehalten, viele waren Wiederholungen, in anderen Fächern erschienen die Profs nur zur Korrektur.

In unseren letzten beiden Semestern hatten wir keine eigenen Studios/Arbeitsräume, mangelhafte Ausstattung (Laser, Drucker,..) und, wenn überhaupt, eine minimale Unterstützung seitens der Professoren, des Dekans und des Rektors. Eine Masterthesis ohne dauerhaftes Studio erarbeiten zu müssen, ohne Lasertermine zu bekommen und oftmals ohne funktionierenden Drucker, geht absolut nicht und stellt die Professionalität des IMIADs sehr in Frage.

Ebenso verhält es sich oftmals mit der Benotung, insbesondere der Masterthesis. Die Professoren treffen keinerlei Aussage bezüglich der Zusammensetzung der Note, die Bewertung der einzelnen Bereiche und sind nach der Masterpräsentation nicht für ein Gespräch mit den Studenten bereit. Ob die Notengebung aus Willkür oder wirklich aus einer fundierten Bewertung heraus entsteht, können wir als Studenten nicht nachvollziehen.

Leider gibt es einige Professoren, die sich 0 um das Wohl ihrer Studenten kümmern, für die es nur ein Job ist mit welchem sie so wenig Aufwand und Verantwortung verbinden, wie nur möglich. Desweiteren wird sich oftmals bei den Korrekturen im Ton vergriffen und die Studenten auf persönlicher Ebene verbal angegriffen.

Die Wahrung des Gesichts nach Außen erscheint wichtiger, als die wirkliche Aufarbeitung der Probleme in der Struktur, den Fächern und der Organisation des IMIADs.

Alles in Allem rate ich euch von diesem Master ab und bin mir sicher, dass ihr einen professionelleren und lehrreicheren Studiengang finden könnt.