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Nicht mehr zu empfehlen, es ist ein Chaos!

Informatik (B.Sc.)

  • Studieninhalte
    2.0
  • Dozenten
    4.0
  • Lehrveranstaltungen
    3.0
  • Ausstattung
    1.0
  • Organisation
    1.0
  • Literaturzugang
    2.0
  • Gesamtbewertung
    2.2
Das Studium an der FIM (so heißt die Fakultät) war sicher mal gut.
Mittlerweile ist es (auch durch Entscheidungen der Leitung) nur noch ein Chaos.
Mathe nimmt ein Großteil des Studiums ein (Lineare Algebra, Analysis, Stochastik), die Ansprüche schwanken jedoch von Dozent zu Dozent stark. Das geht von geschenkten 1.0-Klausuren bis zu 10%-Bestehensquoten trotz abnormalem Aufwand. Die Informatik-Klausuren muss man daher mal nebenbei irgendwie bestehen, da der größte Teil der Klausurvorbereitung für Mathe drauf geht.
Viele brechen auch ab und wechseln zum Studiengang Internet Computing (quasi Informatik-Light ohne Mathe auf Hochschulniveau).
Möglichkeiten zur Notenverbesserung gibt es nicht, d.h. wenn man in den ersten Semestern nicht sputet und Glück hat, kann man sich von dem 1,x-Schnitt schon mal verabschieden.
Ja, Mathe ist in der Informatik ein elementarer Bestandteil. Die Veranstaltungen sind jedoch auf Mathematiker ausgerichtet, Schnittmengen aus dem Bereich der Informatik muss man selbst herausfinden. Die Vorlesungen folgen dem Definition-Aussage-Beweis-Schema, Anwendungsbeispiele sind nahezu nicht vorhanden, obwohl es sie zu Genüge gäbe. Frustration ist besonders in den ersten drei Semestern, in denen man Mathe hat, vorprogrammiert.

Die Lerninhalte sind größtenteils veraltet, Inhalte der Vorlesung haben sich bei manchen Lehrstühlen seit zehn Jahren nicht verändert. Lediglich die neu berufenen Professuren geben sich Mühe und setzen neue Impulse. Die Noten sagen nicht im Ansatz etwas darüber aus, ob man den Stoff verstanden hat, sondern nur, ob man Glück mit den Klausuraufgaben hatte.
Der Praxisbezug ist fast Null, sofern man nicht unbedingt eine Beschäftigung als Web-Entwickler im Bereich Java anstrebt.
Auch auf das wissenschaftliche Arbeiten, was ja der Kern der Uni sein sollte, wird man nicht im Ansatz vorbereitet.
Generell wird erwatet, dass man sich fast alles selbst erarbeitet.
Das einzig wirklich positive an den Lehrveranstaltungen ist das Engagement der wissenschaftlichen Mitarbeiter, die die Übungen abhalten.

Die Fakultät leidet auch enorm an den stark gestiegenen Studentenzahlen der letzten Jahre. Im Gegenzug wurde aber sogar personal abgebaut. Manche Lehrstühle haben Wartezeiten für die Betreuung von Bachelorarbeiten von einem Jahr (Regelstudienzeit drei Jahre, schafft aber fast keiner). Plätze in den Computerarbeitsräumen sind rar, die Bibliothek wird besonders zur Klausurenzeit von fakultätsfremden Studenten belagert. Das für Informatiker wichtige WLAN ist eine Katastrophe und macht vernünftiges Arbeiten unmöglich(auch wenn hier Verbesserungen anstehen).
Das so umworbene Software-Entwicklungspraktikum ist ein Witz. Dort lernt man unter hohem Druck (40h+ Woche für 13 ECTS) und unter der Einsetzung des Wasserfall-Models ein kleines Projekt (derzeit ausschließlich mit Java Server Faces) im Team zu modellieren. Die Notenvergabe dort ist äußerst intransparent. Man kann sich durchmogeln, ohne auch nur irgendwas vernünftig entwickelt zu haben oder auch schlecht benotet werden, wenn man seine Präsentation versiebt, aber sonst top entwickelt hat.
Seminare zu bekommen mutiert auch mehr und mehr zu einem Glücksspiel (sofern man kein Mathe mag, dort herrscht nämlich Lehrstand).

Das Studium haben letztes Jahr von ca. 150 Studienanfängern ganze 22(!) abgeschlossen, das ist ein Wink mit dem Zaunpfahl.

Diese desolaten Lern- und Arbeitsbedingungen werden auch nicht durch das super Studentenleben in Passau aufgewogen. Die Fakultät brüskiert sich mit uralten "Top-Rankings", in der Realität kommt dann das böse erwachen.

Zusammengefasst: Habt ihr Bock, auf eine Mathe-Ausbildung mit ein bisschen Informatik und dem Auswendiglernen von Theorie anstatt ? Dann kommt zum Bachelor her, macht ihn ansonsten woanders und zieht die Uni Passau erst wieder zum Master in Erwägung.
Aber auch dort ist dank dem hohen Anteil an internationalen Studenten, welche größtenteils so gut wie gar nicht für ein Studium qualifiziert sind, einiges im Argen.


LAUF FORREST LAUF!
  • Ich bekomme so oder so einen Job, wenn ich ein Zeugnis vorweisen kann.
  • Organisation schlecht, Wahlfächer so gut wie nicht vorhanden, veraltete Kursinhalte, Fakultät ist überlaufen, viel zu starker Schwerpunkt auf Mathe, kaum Wahlmöglichkeiten

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

3.9
Niklas , 08.03.2024 - Informatik (B.Sc.)
4.3
Basti , 21.10.2023 - Informatik (B.Sc.)
3.9
Florian , 29.04.2023 - Informatik (B.Sc.)
3.0
Vic , 26.12.2022 - Informatik (B.Sc.)
3.7
Julian , 27.02.2022 - Informatik (B.Sc.)
3.9
Christoph , 29.01.2022 - Informatik (B.Sc.)
4.3
Victor , 06.11.2021 - Informatik (B.Sc.)
3.3
Benjamin , 03.11.2021 - Informatik (B.Sc.)
3.0
Hans , 24.07.2021 - Informatik (B.Sc.)
4.4
Fabian , 23.07.2021 - Informatik (B.Sc.)

Über Peter

  • Alter: 21-23
  • Geschlecht: Männlich
  • Abschluss: Ja
  • Studiendauer: 7 Semester
  • Studienbeginn: 2015
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Standort Passau
  • Schulabschluss: Abitur
  • Abischnitt: 2,5
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 05.06.2019
  • Veröffentlicht am: 19.06.2019