Erfahrungen aus 8 Jahre Studium
Informatik (M.Ed.) Lehramt
Die folgenden Erfahrungen basieren auf meinen persönlichen Erlebnissen während meines Studiums:
- Extreme Unorganisiertheit und Planlosigkeit: Häufig werden festgelegte Abläufe über den Haufen geworfen. Studierende werden selten oder gar nicht über Änderungen informiert.
- Umgang mit Beschwerden: Auf Beschwerden wird nicht eingegangen und diese werden oft ignoriert. Weder von der Fachschaft noch vom Präsidium erfolgt eine adäquate Reaktion. Die Fachschaft scheint resigniert zu haben, da jegliche Versuche, Probleme anzusprechen, auf taube Ohren stoßen.
- Personalmangel in bestimmten Fachbereichen: Einige Fachbereiche sind offensichtlich personell unterbesetzt, möglicherweise aufgrund fehlender finanzieller Mittel. Dadurch fallen wichtige Veranstaltungen aus, und Studierende sind gezwungen, ihr Studium über die Regelstudienzeit hinaus zu verlängern. Hinzu kommt, dass Benotungen von Prüfungen oder erbrachten Leistungen oft erst nach übermäßig langen Wartezeiten – bis zu einem dreiviertel Jahr – eingetragen werden.
- Einstellung einzelner Lehrender: Einige Lehrende scheinen stolz darauf zu sein, dass Studierende ihr Studium aufgrund zu schwerer Modulprüfungen abbrechen. Die herablassende Haltung und die Überzeugung, anderen intellektuell überlegen zu sein, erschweren den Lernprozess erheblich.
- Resignation auch bei Professoren: Selbst Professoren, die ähnliche Missstände erkannt haben, wirken resigniert. Grund dafür scheint ein wechselndes Führungssystem zu sein, bei dem nur jene befördert werden, die nicht aus der Reihe tanzen. Dieser Umstand verhindert, dass sich jemand für die Verbesserung der Situation einsetzen kann. Die Führungspositionen scheinen auch nach einem "Ringsystem" ausgetauscht zu werden, sodass jeder mal an die Reihe kommt und so sukzessive die Endgeltstufe zu erhöhen.
Diese Eindrücke stammen aus meinen persönlichen Erfahrungen während acht Jahren Studium und aus jahrelangen Versuchen, auf Missstände aufmerksam zu machen. Leider zeigt die Erfahrung, dass selbst engagierte Fachschaften resignieren, da ihre Bemühungen in der Regel erfolglos bleiben.
Weiteres:
Es ist wichtig, frühzeitig vor der Abgabe der Bachelor- oder Masterarbeit dem Prüfungsamt mitzuteilen, welche Module ins Zeugnis eingebracht werden sollen. In meinem Fall habe ich dies im Februar erledigt und im März eine Bestätigung erhalten. Im Mai habe ich meine Abschlussarbeit abgegeben, und im Juni fand mein Kolloquium statt. Erst im September wurde die Note im System eingetragen. Allerdings wurde die Zuweisung der Module nicht korrekt durchgeführt.
Auf Nachfragen erhielt ich nur unzureichende Klärungen und herablassende Antworten wie: „Sie hätten sich ja früher melden können.“
Ich würde jedem davon abraten, hier zu studieren. Studierende müssen mit langen Bearbeitungszeiten von 2–6 Monaten und erheblichem Frust rechnen. Obwohl auf der Webseite eine offizielle maximale Bearbeitungszeit von fünf Wochen für die Bearbeitung der Abschlussdokumente angegeben ist, habe ich persönlich zehn Wochen warten müssen. Von Kommilitonen weiß ich, dass drei Monate ebenfalls keine Seltenheit sind.
Diese Verzögerungen führen dazu, dass geplante Referendariate oder Anstellungen oft zurückgezogen werden, da die Abschlussdokumente nicht rechtzeitig vorliegen.
Auch kurios: An anderen Hochschulen wird man automatisch exmatrikuliert sobald man alle Leistungen seines Studienganges erfolgreich erreicht hat. Hier muss man die Abschlussdokumente beantragen und kann damit nahezu endlos als studierende Person verweilen um z.B. noch BAföG zu bekommen.
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Die digitale Bearbeitung von Anträgen dauert hingegen elend lang. Emails werden von den meisten Professoren nicht oder erst nach 3 Monaten gelesen/bearbeitet.
Die interne Digitale Vernetzung ist unzureichend und könnte durch eine bessere digitale Kommunikation verbessert werden.