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Sehr freies, dennoch technisches Studium

Industriedesign (B.A.)

  • Studieninhalte
    4.0
  • Dozenten
    4.0
  • Lehrveranstaltungen
    4.0
  • Ausstattung
    4.0
  • Organisation
    3.0
  • Literaturzugang
    3.0
  • Gesamtbewertung
    3.7
Vorweg: Für jeden ist das Industriedesignstudium an der OTH etwas anders, je nachdem mit welchem Background man mit dem Studium anfängt. Allgemein ist hier aber hervorzuheben, dass es sich um ein technisch ausgerichtetes Designstudium handelt. Das heißt, man hat Fächer wie Konstruktion/Maschinenelemente und Technische Mechanik. Auch wenn es für die Kunstbehafteten im Stoff etwas angepasst wurde, sollte man es auf keinen Fall unterschätzen. Vor dem Studienbeginn ist es gut, sich mit Algebra, Geometrie sowie physikalischem Grundwissen auseinander zu setzen. Einen kleinen Einblick in den Stoff gibt das Buch von Roloff/Matek (Maschinenelemente) und Pearson (Technische Mechanik 1). Es gibt noch Fächer wie Festigkeitslehre und Werkstoffe. Alles sehr nützliche Fächer.
Die Professoren der genannten Fächer nehmen ihre Sache sehr ernst. Man merkt einfach, dass man hier an einer technischen Hochschule ist.
Aus diesem Grunde rücken auch andere Sachen in den Hintergrund. Wer erwartet, dass er hier herkommt, um Programme für die Gestaltung zu lernen ist hier eher falsch. Den Umgang mit Creative Suite oder 3D Programmen lernt man zumeist in Wahlfächern und man muss Glück haben, dafür überhaupt einen Platz im Kurs zu bekommen. Und was man daraus macht, liegt vielmehr im eigenen Ehrgeiz des einzelnen. Deshalb ist es auch umso wichtiger, sich im Studium einen guten Praktikumsplatz zu suchen wo man die Programme wirklich praktisch lernt, mit denen man auch später arbeiten will. Ebenso ist es mit dem Sketching. Es wird schon vorausgesetzt, dass man das kann. Für Sketching gab es auch nur ein einwöchiges Seminar. Vielleicht haben sie es mittlerweile geändert. Das Studium ist so aufgebaut, dass man theoretisch später mal eine Designabteilung anleiten kann. Man lernt sehr viel über Design Thinking. Ich kann definitiv sagen, dass ich vor dem Studium ein anderer Mensch war, was das Denken über Design angeht. Aber machen wir uns nichts vor. Im echten Leben muss jeder klein anfangen und es ist wichtig, sich die Programme beizubringen. Weil man sie einfach braucht. Auch hier steht die Selbstdisziplin und intrinsische Motivation immer im Vordergrund. Wer darauf wartet, von Professoren mit Lob und Lorbeeren verwöhnt zu werden, geht hier heillos unter. Sie sind sehr oft sehr schwer zu erreichen. Aber das ist ja fast überall so. Man sollte sich seiner Sache sicher sein mit dem was man macht. Durch ständige Präsentationen seiner Arbeiten bekommt man sehr viel Selbstbewusstsein und kann sich schon mal darauf einstellen, wie es später ist, wirklich anspruchsvolle sowie anstrengende Kunden vor sich stehen zu haben. Für die Projekte stehen Werkstätten zur Verfügung und Handwerksmeister. Sie sind wirklich immer hilfsbereit wenn man auch nett zu ihnen ist und auch mal seinen Arbeitsplatz aufräumt sowie die Werkzeuge und Maschinen gut pflegt. Das gehört ja auch dazu. Aber die Projekte sind und bleiben immer das, was man selbst daraus macht. Ich kann das nicht oft genug sagen. Wer lieber einen Anleiter hat, der ihm sagt, was er tun soll, sollte besser eine Ausbildung machen. Ich selbst hatte vor dem Studium gearbeitet und eine Ausbildung hinter mir. Und man kann es nicht vergleichen. Man ist kein gleichgestellter Kollege zu den Professoren sondern steht ganz klar unter ihm. Seine Aufmerksamkeit ist keine Selbstverständlichkeit. Sein Vertrauen muss man sich erst erarbeiten. Nichts für manche zart besaitete Künstler unter den angehenden Designern. Ich habe mich irgendwann daran gewöhnt. Aber schön war es teilweise nicht. Sie sehen es als Vorbereitung auf das Berufsleben, wo man sich als Designer ja ständig selbst beweisen muss.
Es ist aber von Vorteil zu wissen, in welche Richtung man will. Manch einer ist eher Öko Designer, ein anderer vielleicht gerne technisch versierter Maschinendesigner. Für jeden gibt es einen Prof und die Kunst ist es, in den 3 Jahren bis zur Abschlussarbeit herauszufinden, welcher Professt das ist. Und auf ihn hören, wenn er denn mal was sagt. Dann kann es nicht schief gehen.
Für alle die jetzt noch Lust darauf haben das an der OTH zu studieren, es lohnt sich. Leicht ist es nicht. Jeder trägt seinen Teil zu einem guten Ablauf bei. Aber man muss es wollen.

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

3.9
TT , 04.04.2024 - Industriedesign (B.A.)
3.4
Julia , 27.02.2024 - Industriedesign (B.A.)
4.9
L. , 09.02.2024 - Industriedesign (B.A.)
4.3
Marie , 07.02.2024 - Industriedesign (B.A.)
3.9
Robin , 07.02.2024 - Industriedesign (B.A.)
3.9
Yannick , 31.01.2024 - Industriedesign (B.A.)
3.2
Luisa , 05.12.2023 - Industriedesign (B.A.)
3.1
Franziska , 19.12.2022 - Industriedesign (B.A.)
4.1
Leander , 13.12.2022 - Industriedesign (B.A.)
4.0
Ilyas , 29.10.2022 - Industriedesign (B.A.)

Über Carina

  • Alter: 30-32
  • Geschlecht: Weiblich
  • Abschluss: Ich studiere noch
  • Studienbeginn: 2012
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Nebenstandort Prüfening
  • Schulabschluss: Fachhochschulreife
  • Weiterempfehlung: Ja
  • Geschrieben am: 15.02.2017
  • Veröffentlicht am: 15.02.2017